Das glauben wir

Sei gut Mensch! - Predigt zum Caritassonntag

Pressemeldung am 25.09.2020

200927 Predigt Niederlaender Title TV

In unseren Familien pflegen wir den Zusammenhalt und schauen aufeinander. Wie sieht es aber mit dem Zusammenleben in unserer Gesellschaft, auch in unseren Pfarrgemeinden, aus. Was tun wir für unsere Kinder, für die alten und kranken Menschen in unserer Mitte und für die, die am Rande der Gesellschaft stehen? Der Caritas-Sonntag lädt uns ein, darüber nachzudenken. Der Apostel Paulus ruft uns auf: „Seid also untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht“.

Wo immer des­halb Men­schen betreut oder gepflegt, wo Men­schen mate­ri­ell und finan­zi­ell unter­stützt wer­den, wo Men­schen am Abgrund des eige­nen Lebens ste­hen und vom Rand der Gesell­schaft in die Mit­te geholt wer­den, da ist etwas von die­sem Jesus zu spü­ren und zu erfah­ren. Des­halb ist es auch eine der wesent­li­chen und vor­nehms­ten Auf­ga­ben der Cari­tas als geleb­te Kir­che, Men­schen unab­hän­gig vom Alter, von ihren kör­per­li­chen und geis­ti­gen Mög­lich­kei­ten dar­in zu unter­stüt­zen, dass sie ihr Leben selbst gestal­ten kön­nen und ihr Leben gelingt.

In vie­len Län­dern der Erde bestim­men Hass, Gewalt und Unter­drü­ckung das Leben unter­ein­an­der. Für unzäh­li­ge Men­schen ist die Fol­ge sol­cher Feind­se­lig­kei­ten die Flucht aus der Hei­mat. Und da, wo sie ankom­men, wer­den sie oft kei­nes­wegs als Brü­der und Schwes­tern auf­ge­nom­men. Die Dis­kus­sio­nen der letz­ten Tage um die Men­schen in den Flücht­lings­la­gern in Grie­chen­land zei­gen uns dies.

Als Chris­ten dür­fen wir nicht taten­los zuse­hen. Han­deln ist wich­ti­ger als reden“ – das bringt die Gleich­nis­er­zäh­lung von den unglei­chen Söh­nen im Evan­ge­li­um deut­lich zum Ausdruck.

Der eine redet nur, sagt schnell, viel­leicht vor­schnell, sein Ja und tut dann eben nichts, was die­sem Ja ent­spre­chen wür­de. Der ande­re, der Nein­sa­ger, bereut, über­legt es sich anders und geht und han­delt im Sin­ne und nach dem Wil­len sei­nes Vaters.

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Wie oft zögern oder war­ten auch wir, dass ande­re zuerst reagie­ren? Wie oft haben wir Aus­re­den und Argu­men­te, die uns bestär­ken, weg­zu­schau­en? Gera­de die Coro­na-Pan­de­mie stellt uns die Fra­ge, ob wir aus­rei­chend bei den Men­schen gewe­sen sind und als Kir­che und Cari­tas das Wich­ti­ge und Not­wen­di­ge getan haben.

Ich glau­be JA. Wir neh­men wahr, dass die Men­schen auf­ein­an­der schau­en, dass die Pfarr­ge­mein­de, der Pfar­rer und die Haupt- und Ehren­amt­li­chen sehen, wo die Not ist und wo Hil­fe gebraucht wird. Wir haben gespürt, dass nie­mand ver­ges­sen und aus­ge­grenzt ist. Ja, manch­mal waren uns Gren­zen gesetzt durch staat­lich ange­ord­ne­te Betre­tungs­ver­bo­te, durch die Schlie­ßung von Ein­rich­tun­gen. Vie­les ist aber auch im Ver­bor­ge­nen gesche­hen, lei­se und unauf­fäl­lig, viel­leicht umso tie­fer und inni­ger.

Vie­le Men­schen in der Cari­tas, in den Pfar­rei­en, im Bis­tum und dar­über hin­aus zei­gen es tag­täg­lich: Sie han­deln aus und mit Lie­be zu den Men­schen, denen sie begeg­nen und die sich ihnen anver­trau­en. Sie sehen die Not von Men­schen und blei­ben nicht im Reden und Dis­ku­tie­ren ste­hen, son­dern han­deln. Sie bera­ten, beglei­ten, unter­stüt­zen, sind mit Herz und Hand und auch mit den Füßen dabei.

Sei gut, Mensch“, ist das dies­jäh­ri­ge Mot­to der Cari­tas. Ja, wir haben Gott sei Dank vie­le gute Men­schen, die Gutes tun! Als Chris­ten glau­ben und bezeu­gen sie tag­täg­lich mit ihrem Dienst am ande­ren, dass Gott ein Vater ist, der durch Chris­tus jeden Men­schen mit sei­ner Lie­be berüh­ren will; und der jedem Men­schen deut­lich machen will, dass er Kind Got­tes ist, Bru­der oder Schwes­ter Jesu in einer Mensch­heits­fa­mi­lie.

Ich dan­ke allen von gan­zem Her­zen für jede Spen­de und für jeden Dienst, der den Men­schen zugu­te­kommt, sei es direkt, sei es indi­rekt und der immer wie­der zeigt, was eigent­lich das Flam­men­kreuz der Cari­tas bedeutet.

Dia­kon Kon­rad Nie­der­län­der
Bischöf­lich Beauf­trag­ter und Vor­stand
im Cari­tas­ver­band für die Diö­ze­se Pas­sau e.V.

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