
Immer dort, wo Menschen einander Hoffnung und Zuversicht schenken, wird das Reich Gottes erfahrbar. Besonders spürbar wird das in Krisenzeiten, so wie jetzt während der Coronapandemie. Die Sorge um das Miteinander gemeinsam anpacken, lautet jetzt die Devise, betont Diakon und Caritasvorstand Konrad Niederländer in seiner Predigt zum Caritassonntag am 26. September 2021.
An diesem Sonntag ist die Wahl zum Deutschen Bundestag. Jede und jeder Wahlberechtigte hat die Chance, seine Stimme für Demokratie und Gemeinwohl abzugeben. Es gilt, das Stimmrecht auch wahrzunehmen. Demokratie bewegt – sie ist aber darauf angewiesen, dass die in ihr lebenden Menschen sich beteiligen.
Um eine ganz andere Wahl und ein anderes Mitwirken geht es an diesem Caritas-Sonntag. Auch da ist unser Miteinander gefragt. wir.zusammen.caritas. steht als Leitwort über dem Sonntag und der nächsten Woche. Und im Mittelpunkt stehen Menschen, die im persönlichen Leben nicht immer eine Wahl haben, oder nur unter großen Schwierigkeiten eine Wahl treffen können, manchmal auch müssen.
Die Rede ist von Menschen, die Not leiden. Als hätte die Corona-Pandemie nicht schon genug Leid hervorgerufen, so wurden im Sommer viele Menschen in unserem Land erneut von einer Katastrophe heimgesucht. In Nordrhein-Westfalen, in Rheinland-Pfalz und auch bei uns in Bayern haben heftige Gewitter und Flutwellen zu einer der größten Unwetterkatastrophen und schweren Verwüstungen geführt. Auch unser Caritasverband hilft und unterstützt vor Ort.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Die Not und die Überforderung von Menschen nimmt auch in unserem Land zu, auch in unserer Region, in unserem Bistum. Alleinerziehende, Wohnungssuchende, Betagte, Familien und Kinder in schwierigen Lebenslagen. Die Liste ließe sich fortsetzen. Und in Zeiten der Pandemie sind Arbeitslosigkeit und persönliche Krisen manchmal hinzugekommen. Die Caritas mit ihren vielen Diensten und Einrichtungen bekommt das zu spüren und steht gleichzeitig an der Seite der Menschen.
Die alttestamentliche Lesung an diesem Sonntag bringt es auf den Punkt: Erfüllt vom Geist Gottes wird das Volk zu Propheten, die den Menschen Mut und Zuversicht zusprechen – auch in einer extrem schwierigen Situation. Zuversicht schenken: da sind auch heute das Miteinander und die Hilfe gefragt. Mit Vertrauen auf Gott und im Blick auf Jesus helfen wir der Welt, den Weg zu einem menschenwürdigen Leben und schließlich zum Leben in Fülle zu finden. Wenn alle mittun, sich mit Wort und Tat engagieren für die Botschaft eines menschenliebenden Gottes, bringt das Hoffnung in die Welt.
Wenn wir selbst getragen sind von einem unerschütterlichen Vertrauen in Jesus Christus, weil uns die Zuversicht bewegt, dass wir mit ihm und seiner Botschaft im Herzen einen guten Weg finden und gestalten werden, können wir offen auf den Nächsten zugehen. Mit offenen Armen und auch mit offenen Händen. So sind in der kommenden Woche die Caritas-Sammlerinnen und Sammler unterwegs oder Sie finden ein Schreiben im Briefkasten, mit der Bitte um eine Spende, damit vielen anderen geholfen werden kann.
Das Reich Gottes wird immer dort erfahrbar, wo Menschen aufgerichtet werden, wo ihnen Hoffnung und Zuversicht geschenkt wird, oder wo Menschen in Sorge um das Miteinander gemeinsam anpacken und Verantwortung übernehmen, damit es allen gutgeht. wir.zusammen.caritas. Vergelt’s Gott für Ihre Unterstützung.
Diakon Konrad Niederländer
Bischöflich Beauftragter für die Caritas und Caritasvorstand