
Es geht um Jesus! Es geht um seine Sache. Es geht darum, an seinem Königtum mitzuwirken und daran teilzuhaben. Christus als unseren König, der Zeugnis für das Reich seines Vaters ablegte, feiern wir am Christkönigsfest. Damit endet auch das Kirchenjahr, heuer am 21. November. Mehr dazu von Pfarrer Michael Nirschl in seiner Predigt.
Bevor es in die „staade Zeit“ hineingeht, werden am Sonntag vor dem 1. Advent noch einmal alle Register gezogen: Wir feiern mit dem Christkönigsfest den brausenden Abschluss des Kirchenjahres. Zwischen den beiden Weltkriegen hat Papst Pius XI. dieses Fest eingeführt, um die ganze Menschheit angesichts immer gefährlicher werdender Ideologien daran zu erinnern, dass Christus allein der König ist. Die Idee dieses Festes gründet in der Frage des Pilatus: „Bist du der König der Juden?“ und in der Antwort Jesu: „Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“
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Bald wird uns derselbe Christus als kleines wehrloses Kind begegnen. Heute steht er uns als der am Kreuz thronende König gegenüber. Egal wie Jesus zu uns kommt und wir ihm begegnen wollen: Er möchte, dass wir ihn als Sohn Gottes erkennen und seine Botschaft ernst nehmen.
Dazu ein eigenes Fest? Eigentlich ist das doch selbstverständlich! Es geht uns Christen um Jesus, um wen denn sonst? Oder? Doch erkenne ich, dass ich selber und wir als Kirche oftmals alles Mögliche tun, aber es nicht um ihn geht oder wir uns einen eigenen Jesus zusammenzimmern.
Es braucht tatsächlich Menschen, die uns daran erinnern, wer Jesus ist und dass Jesus der Sohn Gottes ist! Neben Papst Pius XI. und seiner Idee, das Christkönigsfest zu feiern, kommt mir unser verstorbener Bischof Wilhelm Schraml in den Sinn. Als junger Primiziant hat er betont, dass es seine Freude ist, Menschen zu Christus zu führen. Später griff er dann als Bischof diesen roten Faden auf und vertiefte ihn mit dem Pauluswort „Jesus Christus als den Herrn verkündigen“. Ich bin zusammen mit vielen dankbar, dass er in den Jahren als Bischof von Passau ohne wenn und aber in den vielen Facetten seines Wirkens und in den Schwerpunkten, die er gesetzt hat, seinen Wahlspruch gelebt hat. Man merkte ihm förmlich an, dass er ähnlich dem Apostel Paulus von diesem Auftrag ergriffen war: „Ein Zwang liegt auf mir! Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“
Es geht um Jesus! Es geht um seine Sache. Es geht darum, an seinem Königtum mitzuwirken und daran teilzuhaben. Papst Pius XI. und Bischof Wilhelm und viele andere wussten und wissen, dass es in dieser Welt ohne Christus und seine Macht der Liebe nicht geht! Es braucht Menschen, die lebhaft glauben und glaubhaft leben und uns alle daran erinnern, dass Christus der Weg ist, der uns zum Leben in Fülle führt.
Bischof Wilhelm wollte dazu seinen Beitrag leisten und er hat es getan – ganz besonders als der erste Beter in seiner Diözese. Nun ruht er in der Anbetungskapelle in Altötting und bleibt – wie es Benedikt XVI. trefflich formuliert hat – unser aller Vor-Beter ganz nahe am Herrn. Ich wünsche ihm, dass der Herr am Kreuzesthron sein Zeugnis und sein Beten annimmt und ihm ein gnädiger und liebevoller Richter ist! Uns allen wünsche ich gerade heute, dass wir mit tiefer Überzeugung stets Jesus Christus als den Herrn verkündigen!
Seien Sie gesegnet und behütet!
Michael Nirschl
Pfarrer im Pfarrverband Waldkirchen