
Im Anfang war das Wort - Und das Wort war bei Gott - Und das Wort war Gott! Wer kennt sie nicht, die berühmten Worte zu Beginn des Johannesevangeliums. Und wer möchte, gerade jetzt in Coronazeiten, nicht genau dorthin, zum Anfang, zur Vor-Corona-Zeit, und die Reset-Taste drücken? Mehr dazu von Generalvikar Josef Ederer in seiner Predigt zum 2. Sonntag nach Weihnachten am 3. Januar 2021.
“Im Anfang war das Wort
und das Wort war bei Gott,
und das Wort war Gott. (…)
Alles ist durch das Wort geworden
und ohne es wurde nichts, was geworden ist. (…)
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Er war in der Welt (…)
aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum,
aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht Kinder Gottes zu werden.”
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
dieser Beginn des Johannesevangeliums erinnert uns an die ersten Worte der Heiligen Schrift:
“Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.“
Wenn Johannes die gleichen Anfangsworte wie bei der Schöpfung wählt,
dann macht das die Bedeutung, die Dimension dessen deutlich
was da passiert.
Gott selbst setzt nochmals einen neuen Anfang.
Er drückt in der bisweilen ziemlich verkorksten Beziehung zu den Menschen gleichsam die “Reset”-Taste,
um Ihnen neu Leben und Heil zu schenken,
die er aus ganzem Herzen für uns will.
Wie sehr würden sich vielleicht auch viele von uns so eine “Reset”-taste im Leben wünschen.
Z.B. unser Leben zurücksetzen vor die Corona-Zeit mit allen Einschränkungen,
Ängsten, Belastungen, Verlusten,
mit aller Einsamkeit, die derzeit viele spüren,
mit Leid und dem Tod von lieben Menschen, die bedrücken.
Wie gerne würden wohl auch manche von Ihnen die “Reset”-Taste drücken,
die alles “auf Anfang” setzt,
in einer Beziehung,
bei negativen Entwicklungen und Konflikten,
dann wenn jetzt nichts mehr geht,
wie bei einem Computer der abgestürtzt ist oder “sich aufgehängt hat”.
Weihnachten ist so etwas wie die “Reset”-Taste Gottes,
verbunden mit dem maximalen Entgegenkommen das möglich ist,
nämlich seinem eigenen ganz persönlichen Kommen,
seiner Menschwerdung in Jesus Christus.
Er kommt zu den Seinen,
die er von ganzem Herzen liebt
mit dem Ziel der Versöhnung, der Heilung, des Neustarts.
Er will unter uns wohnen,
angenommen und aufgenommen werden
und in liebender Beziehung zu uns und mit uns leben.
Diese weihnachtlichen Tage,
vielleicht auch gerade deshalb
weil sie diesesmal stiller und nachdenklicher sind als sonst,
laden uns ein und geben uns die Chance,
uns neu für ihn Zeit zu nehmen,
das Evangelium selbst zu lesen,
im Gebet das Gespräch mit ihm zu suchen,
die Beziehung zu ihm zu stärken und vielleicht auch neu zu beleben.
Er möchte dass wir ihn aufnehmen,
und ihm neu Raum in unserem Leben geben.
Das ist seine Einladung, sein Angebot, sein Wille, seine Verheißung
Es gilt — auch für das neue Jahr:
“Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht Kinder Gottes zu werden.“
Und das wünsche ich Ihnen!
Josef Ederer
Generalvikar