
Bereitet dem Herrn den Weg! So lautet die Botschaft von Johannes dem Täufer an uns Christen am 2. Adventssonntag. Aber wie geht das in der heutigen Zeit, Gottes Ankunft in der Welt zu ermöglichen? Jugendpfarrer Wolfgang de Jong beantwortet diese Frage in seiner Predigt zum 2. Adventssonntag am 6. Dezember 2020.
„Bereitet dem Herrn den Weg!“ Ruft uns Johannes der Täufer mit den Worten des Propheten Jesaja am zweiten Adventssonntag entgegen. Einen Weg baut man für jemanden, der kommen möchte. Johannes ist überzeugt, dass Gottes Kommen zu erwarten ist. „Bereitet dem Herrn den Weg!“ Das betont unsere Möglichkeiten und Aufgaben.
Wenn ich für jemanden den Weg vorbereite, dann möchte ich, dass er kommt, ich möchte sein Kommen erleichtern. „Erleichtert es Gott, dass er zu euch kommen kann!“, so könnten wir auch übersetzen. Und wie mache ich das heute? Das Wichtigste ist, dass ich mit Gottes Kommen rechne und mir genügend Vorbereitungs-Zeit nehme. Wenn ich einfach in den Alltag hinein lebe, mich von Diesem und Jenem gefangen nehmen lasse, dann muss Gott schon massiv eingreifen, wenn er sich mir bemerkbar machen will.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Wenn ich mir ein Zeitfenster für ihn freihalte, mache ich es ihm schon sehr viel leichter. Dieses Zeitfenster kann ich mit allem füllen, was mich für sein Kommen öffnet. Z.B. mal wieder in der Heiligen Schrift lesen, und spüren was das Herr mir sagt. Ich kann mich auch einfach hinsetzen, mir bewusst werden, wie es mir im Augenblick geht, was jetzt im Moment in mir lebt. Dann kann ich eine Brücke zu ihm schlagen: „So bin ich jetzt vor dir, mein Gott.“ In diesem Bewusstsein kann ich einfach vor ihm da sein, darum wissen, dass ER mich kennt, dass ER mich nimmt, dass ER mich liebt. Die Frage kann auch lauten: „Was möchte ich diese Woche tun, um Gott den Zugang zu mir zu erleichtern? Für uns Christen kommt Gott auch im Menschen zu uns. So können wir das Wort auch umformen und sagen: „Bereitet den Menschen einen Weg!“
Das führt zu der Frage: „Wie zugänglich bin ich?“ Eine gute Möglichkeit, zugänglich zu sein besteht darin zuzuhören. Viele wollen gern reden; aber wer ist bereit, genauso lange zuzuhören – und dann sogar noch das Anvertraute für sich zu behalten? Wenn ich wohlwollend und annehmend zuhöre, öffne ich einem Menschen den Weg zu mir, und damit gebe ich Gott die Chance, mir durch einen Menschen etwas mitzuteilen. Gönnen Sie sich heute noch einen Augenblick der Stille. So können Sie einfach vor Gott da sein und die Frage bedenken: Was möchte ich in der kommenden zweiten Adventswoche tun, um Gott den Weg zu mir zu erleichtern?
Ihnen allen einen gesegneten Sonntag und einen guten Weg durch den Advent.
Ihr Jugendpfarrer
Wolfgang de Jong