
Jesus will, dass wir Ordnung schaffen in unserer Beziehung zu seinem Vater, unserem Gott. Nichts soll dazwischen uns und ihm stehen. Was gilt es also wegzuräumen? Antwort auf diese Frage gibt es von Generalvikar Josef Ederer in seiner Predigt zum 3. Fastensonntag am 7. März 2021.
Sonst nirgends erleben wir Jesus so rabiat wie im heutigen Evangelium. Opfertierverkäufer und Geldwechsler treibt mit einer Geißel aus dem Tempel hinaus, er schüttet ihre Kassen aus und stößt ihre Tische um. Was macht Jesus so wütend, zornig und aggressiv? Der Tempelkult hatte Züge angenommen, die die Beziehung zu Gott eher stören und behindern, als fördern und ermöglichen. Er hat sich gleichsam zwischen Gott und die Menschen geschoben. Eine Gefahr, die immer wieder mit wachsender Institutionalisierung von Religion verbunden ist.
Damit räumt Jesus auf, damit der Blick wieder frei wird auf Gott hin und ganz konkret auf ihn selbst hin.
In Jesus ist Gott gegenwärtig, dieser Gott, der einst sein Volk aus dem Sklavenhaus in Ägypten in die Freiheit geführt hat, und der es auf seinem Weg geführt und begleitet hat und begleitet, auch durch manche schwierige Zeit und bedrängende Situation hindurch.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Nähe zu Gott heißt für uns auch Nähe zu Jesus.Und das heißt immer auch den Willen des Vaters zu tun und seine Gebote zu halten, so wie Jesus selbst es immer wieder fordert. In ganz besonderer Weise gilt das für die 10 Gebote, die 10 Weisungen, die uns in der heutigen Lesung in Erinnerung gebracht werden. Nach der Aufforderung, Gott treu zu bleiben, seinen Namen zu ehren, und seinen Tag heilig zu halten folgen ganz konkrete Weisungen für das alltägliche Leben:
- Ehre Vater und Mutter.
- Schütze das Leben!
- Sei treu in der Ehe und respektiere die Beziehung anderer.
- Achte das Eigentum anderer!
- Sei ehrlich, wahrhaftig und zufrieden!
Diese Weisungen stehen für gelingendes und heiles Leben in enger Beziehung und Nähe zu Gott und ermöglichen sie.
Diese Beziehung und Nähe wünsche ich ihnen heute am 3. Fastensonntag nach dem ersten Drittel Ihres Weges durch diese Fastenzeit.
Und wenn etwas dazwischen steht, zwischen Ihrer Beziehung zu Gott, oder auch zwischen Ihnen und einem anderen Menschen? Dann machen Sie es wie Jesus: Räumen sie es weg!
Josef Ederer
Generalvikar