
Das schaffen wir nie! Diesen Satz hören wir oft in unserem Leben. Und auch Jesus ist es nicht anders ergangen. Wie sollen wir mehr als 5.000 Menschen satt bekommen mit nur fünf Broten und zwei Fischen, haben sie sich gefragt. Jesus hat es geschafft - und das macht Mut. Mehr dazu von Jugendpfarrer Wolfgang de Jong in seiner Predigt zum 17. Sonntag im kirchlichen Jahreskreis am 25. Juli 2021.
Wie oft hören wir in der Arbeit, zu Hause oder sonst irgendwo den Satz:
„Das schaffen wir nie!“
„Das schaffen wir nie – dazu sind wir zu wenig Leute!“
„Das schaffen wir nie – dazu brauchen wir mehr, als wir zur Verfügung haben.“
„Das schaffen wir nie – das können wir uns nicht leisten!“
„Das schaffen wir nie“ – wie sollen wir mehr als 5.000 hungrige Mäuler satt bekommen! Sicherlich haben die Jünger damals ihrem Unmut Luft gemacht, weil Jesus so vielen Menschen zu essen geben wollte. „Der ist wohl verrückt, dem ist die Sonne oder sein Erfolg zu Kopf gestiegen“, hat sicher mancher von den Jüngerinnen und Jünger gedacht, als sie Jesu Auftrag hörten, sich einmal umzusehen, ob das Essen nicht für alle reichen könnte. „Das schaffen wir nie!“ – Wahrscheinlich wäre ich auch bei denen gewesen, die laut protestiert hätten.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Das Evangelium nimmt aber eine erstaunliche Wende. Das Wunder von der Brotvermehrung versetzt mich immer wieder in Staunen. Ein kleiner Junge bietet seine begrenzten Möglichkeiten von fünf Broten und zwei Fischen an. Für die Versorgung von über 5.000 Menschen mutet das geradezu lächerlich an. Aber welch ein Wunder: Die begrenzten Möglichkeiten reichen aus, um Nahrung im Überfluss für alle zu haben. Hinter dem Wunder der Brotvermehrung steckt die Erfahrung des Wunders einer neuen Gemeinschaft: Wenn Menschen ihre begrenzten Möglichkeiten miteinander teilen, dann reicht es für alle. In dieser Wundererzählung geht es nicht um Zauberei. Es geht vielmehr um die Erfahrung tragender und sich sorgender Gemeinschaft – einer neuen Gemeinschaft. Menschen teilen miteinander. Menschen interessieren sich füreinander. Menschen wissen umeinander und sorgen sich um die Leute in ihrer Umgebung. Und auf einmal reicht es doch – das Unmögliche wird wahr. Das müssten wir doch eigentlich schaffen, dass – mit meinen und deinen beschränkten Möglichkeiten eine neue Gemeinschaft wahr wird, in der Gott mitten unter uns wohnt!
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen und gesegneten Sonntag.
Wolfgang de Jong
Jugendpfarrer