Das glauben wir

Zweifelsfrei! - Predigt zum Weißen Sonntag am 28. April 2019

BAY am 26.04.2019

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Ab und zu seine Zweifel an etwas zu haben macht einem noch nicht zu einem ungläubigen Menschen, denn Zweifel sind menschlich! Thomas hatte ebenfalls seine Zweifel ob der Herr wirklich auferstanden ist, aber gerade deshalb war er im Herzen ein gläubiger Mensch. Mehr dazu von Domkapitular und Jugendpfarrer Wolfgang de Jong in seiner Predigt zum 2. Sonntag der Osterzeit am 28. April 2019.

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Für ein gro­ßes Fest braucht man meh­re­re Tage, um es rich­tig zu fei­ern. So haben wir jetzt acht Tage lang Ostern gefei­ert. Für alle, die an Ostern Auf­er­ste­hung fei­ern, wird deut­lich, dass ein sol­ches Fest kei­ne ein­sa­me Sache sein kann. Glau­be ist immer sehr per­sön­lich, aber nie­mals ein­sam. Ein Mensch, der gläu­big wer­den will, braucht die Gemeinschaft.

Das heu­ti­ge Evan­ge­li­um berich­tet von einem Men­schen, der mit dem Glau­ben sei­ne Schwie­rig­kei­ten hat­te. Er ist ein durch­aus gläu­bi­ger Mensch, obwohl er komi­scher­wei­se oft als ungläu­bi­ger Tho­mas bezeich­net wird. Dabei ist er eigent­lich nur ein kri­ti­scher Kopf, der sei­ne Zwei­fel hat. Tho­mas möch­te nicht leicht­gläu­big sein, wenn es dar­um geht, ob sein Meis­ter Jesus wirk­lich von den Toten auf­er­stan­den ist, wie ihm die ande­ren sagen. Und er ist auch nicht der Ein­zi­ge, der sei­ne Zwei­fel hat. In den Auf­er­ste­hungs­er­zäh­lun­gen in den Evan­ge­li­en heißt es mehr­fach, dass die ande­ren ihnen nicht glaub­ten. Aber es ist inter­es­sant: Man ärgert sich dann nicht über die, die ihre Zwei­fel haben oder noch nicht glau­ben kön­nen. Sie blei­ben in der Gemein­schaft und die Gemein­schaft der Glau­ben­den trägt sie mit. So ist das auch mit Tho­mas. Die ande­ren Apos­tel sind durch ihn nicht ver­un­si­chert. Sie las­sen dem Tho­mas die Zeit und glau­ben dar­an, dass Jesus selbst ihn über­zeu­gen wird.

Wenn wir das so beden­ken, könn­ten wir eigent­lich sagen: Es gibt auch einen Dienst in der Kir­che, der dar­in besteht, dass wir mit ande­ren den Zwei­fel tra­gen und aus­hal­ten. Für das Umge­hen mit dem Zwei­fel braucht jeder Mensch die Gemein­schaft, das Gespräch mit ande­ren, die glau­ben oder viel­leicht die­sel­ben Zwei­fel haben. Zwei­feln ist kein Grund, aus der Gemein­schaft der Glau­ben­den weg­zu­lau­fen. Las­sen wir uns tra­gen von der Gemein­schaft, in der Jesus uns das Brot bricht. Dass auch uns die Augen auf­ge­hen, dass wir die Zwei­fel über­win­den und wie Tho­mas aus tiefs­tem Her­zen beken­nen: Mein Herr und mein Gott!

In die­sem Sinn wün­sche ich Ihnen allen einen schö­nen und geseg­ne­ten Sonn­tag.
Wolf­gang de Jong

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