
"Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern!" Dieser Missionsauftrag Jesu an seine Jünger gilt uns Christen heute ebenso wie damals. Nur sieht Mission heute anders aus. Ein Beispiel für "moderne" Mission ist das HOME Passau mit seiner Jüngerschaftsschule. Mehr dazu von Dompropst Michael Bär in seiner Predigt zum Weltmissionssonntag am 24. Oktober 2021.
„Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ So lautet der Missionsauftrag, den Jesus Christus den Aposteln erteilt hat. Die Kirche hat diesen Auftrag im Laufe ihrer Geschichte stets sehr ernst genommen und die Frohe Botschaft in die Welt hinausgetragen.
Das Missionsbenediktinerkloster Schweiklberg oberhalb von Vilshofen konzentrierte sich beispielsweise auf Tansania und Korea. Zahlreiche Brüder und Patres wurden dorthin gesandt. Im Zuge der Mission wurde auch sehr viel Entwicklungshilfe geleistet. In den Schweiklberger Werkstätten wurden die Missionare handwerklich ausgebildet, um in den Missionsländern Aufbauarbeit zu leisten.
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Heutzutage sind wir in Deutschland selber wieder Missionsland. Vor ein paar Tagen wurde am Domplatz eine Jüngerschaftsschule eröffnet. Im Endausbau werden dort 25 junge Leute zwischen 18 und 30 Jahren ihren Glauben intensivieren. Diese Home-Mission-Base gliedert sich in die klassischen Bereiche kirchlicher Aufgaben:
Liturgie und Gebet – im Haus ist eine Kapelle, die alle zu Gebet und Meditation einlädt, die hier vorbeikommen.
Es finden Glaubenskurse statt, Katechesen werden von ausgebildetem Personal gehalten – auch Firmgruppen sind dort willkommen, um ihren Glauben zu festigen.
Es wird die tätige Nächstenliebe dort gelebt. Ein eigenes Cafe lädt zum Verweilen ein, auch Menschen, die sich das eigentlich nicht leisten können. Sie bezahlen, wozu sie imstande sind. Dort wird in Zukunft auch eine Armenküche beheimatet sein.
Neun Monate dauert dieser Kurs, solange wie eine Schwangerschaft, das ist nicht zufällig so gewählt. Am Ende steht womöglich eine Neugeburt als Kind Gottes, wie nach der Taufe. Wir alle um den Domplatz herum sind gespannt, wie sich die Jüngerschaftsschule bewähren wird, ob das missionarische Konzept des Trägers, der Loretogemeinschaft, aufgeht. Wir hoffen es und wünschen der Homebase dazu Gottes reichen Segen. Die „alte“ Mission wird freilich noch bleiben und weiterwirken. Durch Klöster wie Schweiklberg, aber auch durch die Arbeit der Pfarreien, die ja ebenfalls die Grundaufgaben der Kirche erfüllen: Liturgie, Verkündigung, Caritas. Ein fruchtbares Miteinander von alt und neu wünschen wir uns. Es ist gut, wenn möglichst viele überallhingehen, um die Menschen zu Jüngern zu machen. Draußen in der Welt und hier bei uns.
Michael Bär
Dompropst