
Die meisten Menschen wünschen sich ein harmonisches Zusammenleben mit ihren Mitmenschen. Was meint Jesus also damit, wenn er sagt: "Ich bin nicht gekommen um Frieden zu bringen". Mehr dazu von Domkapitular und Ökumeneverantwortlichem Manfred Ertl in seiner Predigt zum 20. Sonntag im kirchlichen Jahreskreis am 18. August 2019.
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Selten ist die Sehnsucht nach Frieden bei uns Menschen so groß gewesen wie heute.
Wirkt es da nicht wie ein Schlag ins Gesicht, wenn wir Jesus sagen hören: “Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern Spaltung!“ Leidet die Welt nicht gerade darunter, dass es so viel Spaltung gibt? Will Jesus die Spaltung noch vermehren, statt sie zu überwinden?
Kein Zweifel: Jesus war ein leidenschaftlicher und konfliktfreudiger Mensch. Er sagte offen seine Meinung und scheute keine Auseinandersetzung. Seine Botschaft und sein Ruf zur Umkehr forderten die Menschen heraus und stellten sie vor Entscheidungen. Er selber wusste, dass ihm in Jerusalem eine Auseinandersetzung auf Leben und Tod mit den religiösen und politischen Führern Israels bevorstand. Entsprechend verlangte er von seinen Jüngern, klar Stellung zu beziehen.
„Jede Zeit hat ihre Aufgabe.“ Und ich bin mir ganz sicher, wir alle spüren wo unsere Aufgaben für uns und unsere Zeit sind, in Familie, Gesellschaft und Kirche.
Manches können wir gleich anpacken, denn gerade im Umgang mit den kleinen Dingen des Alltags, haben wir ungeahnte Möglichkeiten zur Veränderung zum Guten. Für manches Andere brauchen wir Zeit, Durchhaltevermögen und Geduld.
Aber ein Wort Jesu kann uns begleiten und immer wieder auch aufbauen, es ist sein Abschiedswort an seine Jünger: Habt keine Angst ich bin bei Euch alle Tage bis ans Ende der Welt. Amen.
Manfred Ertl
Domkapitular und Ökumeneverantwortlicher