Das glauben wir

Jesu Tischordnung verändert die Welt

BAY am 30.08.2019

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Arme, Krüppel, Lahme, Blinde - würde wir diese Menschen zum Festmahl einladen? Jesus tut genau das. Er lädt genau sie zum Mahl zur Ehre Gottes ein. Warum macht er das? Gedanken hierzu von Domdekan und Seelsorgeamtsleiter Dr. Hans Bauernfeind in seiner Predigt zum 22. Sonntag im kirchlichen Jahreskreis am 1. September 2019.

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Mit­ein­an­der zu essen, ist Lebens­kul­tur. Sie stärkt Bezie­hung, öff­net das Gespräch, schafft Ver­trau­en und Sicher­heit. Das gemein­sa­me Mahl hat prä­gen­de Kraft für das Mit­ein­an­der in der Gesell­schaft. Anders gesagt: So wie wir mit­ein­an­der essen, so leben wir auch sonst mit­ein­an­der im öffent­li­chen Leben.

Im heu­ti­gen Evan­ge­li­um nach Lukas wird Jesus zu einem Essen ein­ge­la­den. Es fin­det an einem Sab­bat, einem stren­gen Ruhe­tag zur Ehre Got­tes statt. Jesus merkt, wie er beob­ach­tet wird. Er nutzt die Situa­ti­on und erläu­tert, wie das gemein­sa­me Essen an die­sem Sab­bat tat­säch­lich für Gott zur Ehre und den anwe­sen­den Gäs­ten sowie dem Gast­ge­ber zum Segen wer­den kön­ne. Er spricht: Wer Gott am Sab­bat und auch sonst ehren möch­te, der stellt sich nicht über ande­re Men­schen. Es sei über­heb­lich, für sich gie­rig die bes­ten Plät­ze ein­neh­men zu wol­len – ohne Rück­sicht auf ande­re. Viel bes­ser wäre es, sich zurück­zu­neh­men und woan­ders nie­der­zu­set­zen. Mög­li­cher­wei­se holt ihn dann der Gast­ge­ber zu bes­se­ren Sitzen.

Jesus möch­te also, dass Men­schen demü­tig und respekt­voll mit­ein­an­der umge­hen, nicht demü­ti­gend und her­ab­las­send — nach dem Mot­to: Mir ste­hen die bes­ten Plät­ze zu, nicht dir. 

Jesus spricht auch ein klä­ren­des Wort an den Gast­ge­ber. Es sei ja gut, dass er zum Mahl am Sab­bat ein­la­de. Aber jeder der Gela­de­nen kön­ne nun sei­ner­seits ihn wie­der zum Essen ein­la­den. Dann ist der lie­ben­de und die­nen­de Cha­rak­ter sei­ner Tat wie­der wett­ge­macht. Wenn er aber mit sei­nem Mahl Gott ehren wol­le, dann wäre es gut – ich zitie­re Jesus: Arme, Krüp­pel, Lah­me und Blin­de“ ein­zu­la­den. Denn sie könn­ten es ihm nicht ein­fach wie­der­ver­gel­ten. So wür­de sein Mahl Gott alle Ehre erwei­sen und zum hilf­rei­chen Segen für sei­ne Gäs­te wer­den, die sich ihrer Wür­de vor Gott und beim Gast­ge­ber gewiss wer­den könnten.

Jesu Tisch­ord­nung ist erfüllt vom Geist Got­tes. Sie schafft eine men­schen­wür­di­ge und mit gegen­sei­ti­gem Respekt erfüll­te Gesell­schaft. Sie ver­än­dert mich und die Welt.

Dom­de­kan Hans Bau­ern­feind, Seelsorgeamtsleiter

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