
Am Hochfest „Geburt Johannes des Täufers“ am 23. Juni hat Bischof Stefan Oster SDB zehn Priester- und Diakonenjubilare geehrt. Im Pontifikalamt im Passauer Stephansdom hat er betont, wie dringend nötig die Menschheit sie gerade in der aktuellen Krisenzeit braucht: „Gott segne Sie für Ihren Dienst für die Kirche von Passau.“
Wie zutreffend dieser Jubeltag für die langjährigen Priester und Diakone unseres Bistums doch gefallen ist. Zehn Geistliche konnten ihr 25‑, 30‑, 40‑, 50- oder gar 60-jähriges Dienstjubiläum am Hochfest „Geburt Johannes des Täufers“ am 23. Juni im Stephansdom feiern. „Er ist einer der wenigen Heiligen, dessen Geburt wir feiern,“ so Bischof Stefan Oster eingangs zur Begrüßung der Jubelpriester, „ein Vorläufer des Herrn“. „Und das Hochfest Johannes des Täufers ereignet sich genau an einem Festtag, an dem wir über das Priestertum nachdenken,“ so der Bischof weiter. Wie passend, meinte er, und dankte den anwesenden Jubilaren für Ihren jahrzehntelangen Dienst für den Herrn und die Menschen, gerade „in einer Zeit, die herausfordernd ist für die Kirche“.
„Das Kind (Johannes, Anm. der Redaktion) wuchs heran und wurde stark im Geist. Und es lebte in der Wüste bis zu dem Tag, an dem es seinen Auftrag für Israel erhielt.”
Im Dienst für den Herrn und die Menschen – Predigt
In seiner Predigt skizzierte Bischof Stefan das Priestertum in der aktuellen — in jeglicher Hinsicht — krisenhaften Zeit. Coronapandemie, Krieg, Missbrauchsthematik und Kirchenkrise machten die ohnehin schon herausfordernde Berufung Priester nicht leichter, ganz im Gegenteil. „Gelingt Priester-Sein heute noch?“ — so die Frage des Bischofs eingangs, und: „Wer macht sich heute als junger Mensch noch auf den Weg, Priester zu werden?“ Eindeutig wenige, so seine Antwort, die Zahlen sprächen eine klare Sprache. Der priesterliche Dienst sei herausfordernd und oft stelle sich die Frage nach dem Erfolg, damals — zu Zeiten Johannes des Täufers — wie heute. „Hat er (Johannes) Erfolg gehabt?“ Johannes’ Geschichte endete schließlich mit dessen Tod im Gefängnis. Im Dienst des Herrn zu stehen habe schon immer eine große Herausforderung bedeutet, so Bischof Stefan, aber: „Wir dürfen Menschen etwas geben, was wir nicht aus uns selbst haben.“ Sakramente, Kraft, Heilung und Segen seien hierfür nur ein paar Beispiele. Das Leben als Priester sei für viele eine wahre Bereicherung. „Ich bin überzeugt, dass viele Wertvolles erlebt haben und erleben durch ihren Dienst für den Herrn und die Menschen.“ Früchte trage das Priester-Sein immer dann, „wenn wir einfach Diener unseres Herrn sind und zuerst lernen, bei den Menschen zu sein,“ betonte Bischof Stefan und schloss mit seinem Dank: „Gott segne Sie für Ihren Dienst für die Kirche von Passau. Amen.“
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Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von der Kammermusik am Stephansdom mit Magdalena Lohr (Sopran) und Barbara Schreiner (Alt) unter der Leitung von Domkantorin Brigitte Fruth an der Truhenorgel sowie Domorganist Ludwig Ruckdeschel.

Maria-Hilf-Woche 2022
Der Tag der Priester- und Diakonenjubilare fand im Rahmen der diesjährigen Maria-Hilf-Woche statt. Die Festwoche zu Ehren der Gottesmutter feiern wir in Passau und im ganzen Bistum von Freitag, den 17. Juni, bis Samstag, den 25. Juni, dem Tag der Priesterweihe. Ein Großteil der Programmpunkte ist öffentlich; die meisten Gottesdienste, Marienandachten, Vorträge und weiteren Veranstaltungen stehen allen Gläubige offen. Das Programm im Detail und alle Informationen zur Festwoche finden Sie hier auf unserer Seite „Maria-Hilf-Woche 2022“.