
Der Priester- und Diakonentag mit Bischof Stefan Oster und Prof. Dr. Ludger Schwienhorst-Schönberger stand unter dem Thema: „Der Heilige Geist und wir haben beschlossen“ (Apg 15,28) – Aspekte der Synodalität in der Heiligen Schrift. Rund 160 Priester und Diakone aus dem ganzen Bistum waren im Festsaal St. Valentin zu Impulsen, Austausch und Gespräch zusammengekommen.
„Der Heilige Geist und wir haben beschlossen“ (Apg 15,28) – Aspekte der Synodalität in der Heiligen Schrift: Unter diesem Thema stand der diesjährige Priester- und Diakonentag in Passau mit Bischof Stefan Oster SDB und dem deutschen Theologen Prof. Dr. Ludger Schwienhorst-Schönberger, der genau hierzu referierte. Rund 160 Priester und Diakone aus dem ganzen Bistum Passau waren im Festsaal St. Valentin zusammengekommen, um sich zu diesem und weiteren aktuellen Themen der katholischen Kirche auszutauschen.
„Natürlich, liebe Mitbrüder, bin ich der vollen Überzeugung, dass die Kirche und die Welt die Sakramente brauchen. Ich glaube, dass sie die Eucharistie mehr als alles andere brauchen“, betonte der Bischof eingangs bezüglich seiner Frage, ob es in ein paar Jahren noch Priester brauche. Er selbst beobachte eine gesellschaftliche Entwicklung hin zur sogenannten „Areligiosität“, in der Menschen nach überhaupt nichts mehr suchen würden. Seine Antwort: Mehr denn je! Priester würden einen unverzichtbaren Dienst für Kirche und Gesellschaft leisten. „Es ist an der Zeit, selbstbewusst und trotzdem demütig nach außen zu treten und zu zeigen, was wir alles tun“, stimmte Bischof Stefan die Geistlichen auf den Tag ein und leitete zum Vortrag Schwienhorst-Schönbergers mit dem Titel „Der Heilige Geist und wir haben beschlossen“ (Apg 15,28) – Aspekte der Synodalität in der Heiligen Schrift“ über. Dieses Zitat aus der Apostelgeschichte sei ein Beleg dafür, dass weitreichende Beschlüsse unter dem Einfluss des Heiligen Geistes gefasst wurden, betonte der Theologieprofessor. „Die zentrale Botschaft ist, dass die Rede vom Heiligen Geist in der Bibel nicht nur eine Floskel ist. Sondern sie weist auf die Erfahrung einer Wirklichkeit hin, die gleichsam hinter dem Egobewusstsein gelagert ist, der wir uns neu öffnen sollten und können.“ Die biblische Tradition, so Schwienhorst-Schönberger, gehe selbstverständlich davon aus, dass diese Wirklichkeit zur Wirkung kommen wolle und sich auch melde, in Form von Ereignissen und Visionen. In Bezug auf die Weltsynode in Rom im Oktober betonte er die Aussage von Papst Franziskus: ‚Die Synode ist keine Demokratie.‘ Der Papst habe stets bekräftigt, der eigentliche Protagonist der Synodalität sei der Heilige Geist, so der Theologieprofessor, und: „Mein Eindruck ist, dass die Synodalität für den Papst so etwas wie ein Grundvollzug sowohl der Kirche als auch jedes einzelnen Gläubigen in der Kirche ist.“ Synodalität könne seiner Meinung nach als eine bestimmte Form spiritueller Praxis bzw. geistiger Übungen wie beispielsweise der Lectio Divina und der Kontemplation angesehen werden.
Wirkmacht des Heiligen Geistes zu einer synodalen Kirche
Ein zentraler Aspekt für Bischof Stefan Oster aus dem Vortrag war, was die Kirche aus dieser Erfahrung der Wirkmacht des Heiligen Geistes auf ihrem Weg hin zu einer synodalen Kirche lernen kann. Hier stelle sich die spannende Frage: „Sind wir eine vom Geist bewegte Kirche oder versuchen wir, so lange wie möglich unseren Betrieb aufrecht zu erhalten?“ Mit Blick auf die Weltsynode betonte der Bischof, er habe vollstes Vertrauten in die Methode und das Vorgehen des Papstes. „Und dann kommen wir auf Schritte, die uns einmütig gehen lassen. Davon bin ich überzeugt.“