Es sei wichtig, so der Bischof sich gemeinsam im Glauben zu stärken: „Wir haben herausfordernde Zeiten, in jeder Hinsicht. In Europa herrscht Krieg, wir haben immer noch eine Pandemie und eine der herausforderndsten Krisen der Kirche der letzten Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte.
Im Anschluß der Begrüßung erfolgte ein 40-minütiger Impulsvortrag von Pater Dr. Alois Greiler, seines Zeichens Rector ecclesiae der Marianischen Votivkirche Passau, Spiritual im Priesterseminar St. Stephan und Schulseelsorger am Maristengymnasium Fürstenzell. In seinem Vortrag unter dem Titel “Lebenszeugnis im Dienst der Versöhnung” ging er schmerzvoll auf die Aspekte des priesterlichen und diakonalen Lebens in der Missbrauchskrise ein.
„Hinter so vielen Türen wartet jemand darauf, dass ein Priester oder Diakon kommt.”
Die derzeitig Krise sei vielfach eine Vetrauens- und Beziehungskrise, so der Spiritual. Von Tür zu Tür zu gehen sei sein Bild dafür Beziehungen neu aufzubauen und Wunden anzuschauen. Viele Menschen würden trotz ihrer Wut und Unzufriedenheit mit der katholischen Kirche warten, “dass jemand von uns zu ihnen geht, an ihre Tür klopft.”
Generalvikar Josef Ederer dankte Pater Greiler für seine eindringlichen Worte und griff die Metapher der offenstehenden Türen auf und bestätigte, dass die Sehnsucht der Menschen nach Seelsorge nach wie vor vorhanden sei. Dies sei der marianische Dienst in einer dienenden Kirche: “Das Ohr bei Gott, das Ohr bei den Menschen.”
Auf den Vortrag im Dom folgte eine Einladung zur Adoratio in der Pfarrkirche St. Paul sowie zum Empfang des Bußsakraments. Am frühen Abend stand dann die gemeinsame Feier der Missa Chrismatis im Stephansdom und die Abholung der heiligen Öle durch die Dekane auf der Tagesordnung.