Vier Priester aus der Diözese Satu Mare (Rumänien) in der Woche vom 10. bis 14. Juni zum Erfahrungsaustausch in Passau zu Gast. Neben vielen Begegnungen, Kennenlernen der Pfarreien im Bistum und gemeinsamen Gottesdiensten steht auch ein Treffen mit Bischof Stefan Oster auf dem Programm.
„Voneinander lernen“ wollen die beiden partnerschaftlich verbundenen Diözesen Passau und Satu Mare (Rumänien) noch mehr als bisher. Der Titel des besonderen Austauschprojekts wurde ganz bewusst gewählt und verrät schon viel über seine Intention. „Neben der Solidarität gehört zum weltkirchlichen Engagement und zur Mission immer auch der Aspekt des Voneinander-Lernens – des interkulturellen Lernens – und, als dritte Säule (…), das gemeinsame Gebet, die gemeinsame Bestärkung im Glauben“, erklärt Christine Krammer vom Referat Weltkirche zum Hintergrund und langfristigen Ziel. „Diesen Weg des ganzheitlichen weltkirchlichen Engagements möchten wir jetzt mit der Diözese Satu Mare in Rumänien, die wir in den letzten Jahren sehr stark über Projektförderung unterstützt haben, weiterbeschreiten.“
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Mitunter zentral bei diesem interkulturellen Lernprozess ist der Priesteraustausch. Nachdem im Herbst 2023 eine Gruppe von Priestern aus dem Bistum Passau zum Erfahrungsaustausch nach Satu Mare gereist war, erfolgte jetzt der Gegenbesuch. Zusammen mit Generalvikar Csaba Ilyès haben die drei Priester Zoltàn Tatàr, Jenö Magász und Attila Daly in der Woche vom 10. bis 14. Juni das Bistum Passau besucht. Um das Bistum mit seiner Struktur, seinen Organen, Einrichtungen und Pfarreien möglichst gut kennenzulernen, standen für die Gruppe an diesen vier Tagen u.a. Begegnungen, Pfarreibesuche, gemeinsame Gottesdienste und ein Treffen mit Bischof Stefan Oster auf dem Programm. „Wie funktioniert Kirche dort? Wie sind die anderen Blickwinkel? (…) Wie gestaltet sich Kirche dort, ausgehend von Priestern und Laien? Darauf möchten wir gemeinsam schauen“, erklärt Christine Krammer den Hintergrund für die gegenseitigen Besuche.
Das Treffen mit dem Diözesanrat
So waren die vier rumänischen Priester am ersten Tag am Montagnachmittag äußerst interessiert und fragten auch viel nach beim Treffen mit dem Diözesanrat Passau im Haust St. Maximilian am Dom. Schließlich gäbe es ein derartiges Gremium nicht in Satu Mare, betonte Generalvikar Csaba Ilyès zu Beginn des Treffens. Im Laufe des lebendigen Gesprächs bekamen die Vier schließlich einen guten Einblick in die Arbeit des obersten Organs der Laienpastoral im Bistum. Diözesanratsvorsitzender Markus Biber und seine beiden Stellvertreterinnen Birgit Geier und Angelika Görmiller, der Bischöfliche Beauftragte Domdekan Hans Bauernfeind und Geschäftsführer Michael Bruns erklärten mehr zur Struktur, den Kernthemen und wie konkret Beteiligung funktioniert. „Man muss die Mitglieder (des Diözesanrats, Anm. d. Red.) zu Beteiligten machen. Dann kann man auch Menschen für den Glauben begeistern und dazu bewegen, sich für die Kirche zu engagieren“, betonte Markus Biber.
Das Treffen mit dem Bischof
Auch beim Treffen tags darauf am Dienstagvormittag mit Bischof Stefan Oster war es eine äußerst lebendige Gesprächsrunde. Von Seiten des Bistums Passau mit dabei waren, neben dem Bischof, auch Dompropst Michael Bär, Generalvikar Josef Ederer, die beiden Priester Michael Vogt und Richard Simon und Christine Krammer vom Referat Mission und Weltkirche. Besprochen wurden u.a. pastorale Konzepte, mögliche neue Strukturen und Wege, um neue Gläubige für die katholische Kirche zu gewinnen. Denn – und darüber herrschte Einigkeit – mit der Herausforderung einer immer kleiner werdenden Kirche sehen sich sowohl das Bistum Passau als auch die Diözese Satu Mare konfrontiert. Und so erhoffen sich beide Seiten etwas von einer intensiveren Zusammenarbeit. „Wir haben ja schon lange Verbindung zur Diözese Satu Mare. versuchen, diese Art Patenschaft, die wir übernommen haben, in eine Art Partnerschaft übergehen zu lassen“, so Bischof Stefan. Und das gehe über die finanzielle Unterstützung, so wie sie bei einer Patenschaft bestehe, hinaus. „Wir wollen ja auch gegenseitig voneinander lernen. Und so gibt es jetzt auch diesen Austausch zwischen Priestern. (…) Das soll jetzt vertieft werden mit dem Ziel, sodass wir tatsächlich auch eine erfolgreiche Partnerschaft leben können.“
Abschlussgottesdienst in Altötting
Zum Abschluss Ihres Besuchs haben die vier rumänischen Priester Altötting besucht und hier am Freitag, den 14. Juni in der Gnadenkapelle gemeinsam mit Dekan Heribert Schauer Gottesdienst gefeiert. Beeindruckt waren sie hier vor allem von der tiefen spirituellen Ausstrahlung des Marienwallfahrtsortes, die sie auf das fortwährende, über Jahrhunderte andauernde Gebet der vielen Wallfahrer zurückführten. Ihr Fazit über ihren Besuch und den Austausch mit verschiedenen Gremien lautete schließlich übereinstimmend: „Wir wollen wiederkommen! Unser Besuch im Bistum Passau war für uns sehr lohnend und interessant, nicht zuletzt auch durch die vielen netten Begegnungen und, neben dem fachlichen, auch dem persönlichen Austausch.“