Drei Kapuziner feiern Priesterjubiläen in Altötting – Festgottesdienst in St. Konrad. Plädoyer für den Augenblick: „Gott redet zum Menschen durch die Dinge und Wesen, die er ihm begegnen lässt; und der Mensch antwortet darauf durch die Art und Weise, wie er mit eben diesen Dingen und Wesen umgeht“.
Am 29. Juni, dem Festtag der Apostelfürsten Petrus und Paulus werden traditionell die Neupriester geweiht – heuer beispielsweise Magnus Pöschl in Passau –, aber auch die Jubiläen langjähriger Priester gefeiert. Fünf Kapuziner waren es, die in diesem Jahr ihr 50. bzw. sogar 60. Priesterjubiläum feiern konnten: Eduard Stuchlik (60 J.), Markus Benedikt, Siegbert Mayer, Matthias Doll und Juan Gerhard Bauer (je 50 J.). Beim Festgottesdienst in der St. Konradkirche Altötting waren jedoch nur die ersten drei Jubilare anwesend; P. Matthias feierte in seiner Heimatgemeinde und P. Juan Gerhard weilte noch in der Mission in Chile. P. Marinus Parzinger, bis vor kurzem Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz, stand dem Festgottesdienst vor, der vom Heiminger Dreiklang und Organistin Johanna Kowatschewitsch musikalisch sehr stimmungsvoll begleitet wurde.
In Anwesenheit von Freunden und Bekannten der Jubilare sowie Bürgermeister Herbert Hofauer und stv. Landrat Stefan Jetz sagte Br. Marinus in seiner Predigt, er könne den langen Zeitraum des Priesterlebens der Brüder kaum ermessen, wo er doch gerade erst selbst sein silbernes Priesterjubiläum feiern durfte. Eine Essenz aus all den Jahren sei es, dass die Geehrten weder in der Vergangenheit stehen geblieben, noch ihr Tun stets auf die Zukunft ausgerichtet hätten. „Jetzt da sein“, das vor allem zähle, hielt Br. Marinus ein Plädoyer für den Augenblick und zitierte Martin Buber: „Gott redet zum Menschen durch die Dinge und Wesen, die er ihm begegnen lässt; und der Mensch antwortet darauf durch die Art und Weise, wie er mit eben diesen Dingen und Wesen umgeht“. Br. Marinus dankte den Jubilaren für ihren langen Dienst und eben dafür, dass sie als Priester und Seelsorger nie in Routine erstarrt sind, sondern bis heute den Menschen stets neugierig und zugewandt – im Jetzt – begegnen.
Nach einigen persönlichen Dankesworten von P. Siegbert und P. Markus klang der Festgottesdienst mit einem Ave Maria, gesungen von Doris Fuchsenberger aus und mündete in einem geselligen Beisammensein im Klostergarten von St. Konrad.
Text und Bild: Wolfgang Terhörst