Im Passauer Stephansdom ist Tobias Asbeck von Bischof Stefan Oster zum Priester geweiht worden. Im Rahmen einer feierlichen Weiheliturgie spendete der Passauer Bischof das Weihesakrament an den jungen Neupriester aus der Pfarrei St. Ulrich Zell. Mit der Weihe sage der junge Mann ein endgültiges „Ja“, so der Bischof. Ein Ja zum Priester-Sein für das Volk Gottes.
In seiner Predigt bezeichnete Bischof Stefan Oster Neupriester Tobias Asbeck als „Freudenboten“, der die frohe Botschaft vorleben und die Menschen auf den Weg hin zu Jesus führen wolle. Gerade in der aktuellen Zeit, die auch von zahlreichen Kirchenaustritten bestimmt sei, zeige sich, dass es für viele Menschen nicht mehr annehmbar sei, dass Jesus Herr über ihr Leben sein wolle. „Denn in uns allen gibt es die Seite, die selbst Herr über das eigene Leben sein will“, so Bischof Oster. Tobias Asbeck gehe wiederum eben den anderen Weg. Für ihn stehe fest: „Unterm Strich zählt ER – und nicht ich.“ Dass ein egozentrisches Leben nicht zur Erfüllung beitrage, sei uns wohl klar. Die Frage sei jedoch letztlich: Warum ER?
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Tobias Asbeck habe Bischof Oster aus den ersten Treffen in seiner Anfangszeit im Priesterseminar als eher schüchtern und zurückhaltend in Erinnerung. Umso erstaunlicher habe er seine persönliche Entwicklung in den letzten Jahren gefunden: „Immer wenn wir uns gesprochen haben, habe ich gespürt, wie Sie wirklich gewachsen sind, innerlich vor allem. Auch in der Reflexion, im geistlichen Leben, in der Fähigkeit, Gemeinschaft zu leben, und auch in der Fähigkeit, sich als theologische und geistliche Persönlichkeit auszudrücken.“ Asbeck habe ihm einmal erzählt, dass es kein einschneidendes Berufungserlebnis gegeben habe. Stattdessen sei die Gewissheit nach und nach in ihm gewachsen, sodass er heute mit ruhigem Selbstvertrauen über die Dinge, die ihn bewegen, sprechen könne.
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Was dieses Sprechen darüber und die Aufgabe, die Menschen mit dem Evangelium in Berührung zu bringen, für einen Priester bedeutet, darauf ging Bischof Oster anhand des Primizspruches ein: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens.“ Als Petrus diese Worte spreche, spüre er, dass Jesus in seinem Sprechen eins sei mit dem, was und wer er selbst sei. „Er ist selbst die Botschaft in Person. Er selbst ist das Wort Gottes in Person, wie wir an Weihnachten hören. Das Wort ist Fleisch geworden. Er selbst ist das Reich Gottes in Person. In ihm kommt alles zusammen. In ihm kommt buchstäblich der Sinn des Lebens zu seinem intensivsten Ausdruck“, so Oster. Seinen Jüngern gebe er mit auf den Weg, seine Botschaft in der ganzen Welt zu verbreiten. Und mit seiner Weihe werde Tobias Asbeck mit hineingezogen in diesen Auftrag. Alle sollen spüren, dass er lebe, was er sage und feiere. Das gelinge erst durch das Sein bei und mit dem Herrn.
„Er ist die alles entscheidende Person der Weltgeschichte, und damit für jeden und jede von uns.”
In schwierigen Zeiten für Berufungen sei Tobias Asbeck überzeugt, dass „in dieser Welt nichts Schöneres und Wahreres zu finden ist als die Botschaft Jesu“. Es gebe viele, die vom Herrn gerufen werden, aber nur wenige, die dem Ruf folgen würden. So gab Bischof Oster den anwesenden Gläubigen noch einmal im Sinne des Primizspruchs mit auf den Weg, genau das zu tun. Denn: „Vielleicht entdeckst du damit einen Beruf, der dir den tiefsten Sinn deines Lebens aufschließen kann – für dich und für andere.“
Für Tobias Asbeck selbst war der Tag überwältigend, ergreifend und wunderschön zugleich. Angefangen schon beim Einzug in den Dom: “In jeder Reihe Leute, die man kennt, die mich auf meinem Weg begleitet haben, die ich an den verschiedensten Orten treffen durfte, meine Verwandtschaft, meine Familie natürlich, die ganzen Priester, die dabei waren. Als ich das gesehen habe, bin ich wirklich ergriffen und dann auch nervös geworden.” Die Nervosität sei dann nach der Weiheliturgie von ihm abgefallen. “Da habe ich dann auch erst mal wirklich lachen können.“
Die Weiheliturgie folgt einem traditionellen Ablauf rund um das Versprechen des Priesterkandidaten, Allerheiligenlitanei, Handauflegung, Weihegebet, Anlegen der priesterlichen Gewänder, Salbung der Hände, Überreichung von Kelch und Patene und eine Umarmung des Neupriesters. Zum Abschluss des Gottesdienstes spendete so auch dieses Mal Tobias Asbeck den Primizsegen. Seine Primiz feiert er tags drauf in seiner Heimatpfarrei St. Ulrich Zell.