Die Sakristei des Passauer Stephansdoms ist aktuell kaum wiederzuerkennen. Die beeindruckende Schrankwand aus dem Jahr 1670, sonst ein wunderschöner Blickfang, ist hinter hohen Gerüsten und blickdichten Bauplanen verborgen und auch sonst erinnert derzeit nichts an den wichtigsten Raum für die Vorbereitung der Heiligen Messe, denn seit Ende Juli finden hier groß angelegte Sanierungsarbeiten statt.
Von Ende Juli bis voraussichtlich Mitte September sollen laut Dompropst Dr. Michael Bär die größten Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen sein, diese beinhalten unter anderem die Behebung von Feuchtigkeitsschäden und die Modernisierung der gesamten Elektronik. Darüber hinaus wird im Nachgang die prächtige historische Schrankwand von der Domschreinerei entkernt und mit einem optimierten Ordnungssystem versehen. Da in der Sakristei keine Fresken vorhanden sind, ist der Restaurierungsaufwand generell etwas geringer. Dafür muss im Bezug auf die Technik sehr viel komplett erneuert werden, schließlich befindet sich in der Sakristei auch die Steuerung der gesamten Elektronik, von der Beleuchtung über das Glockengeläut, die Verstärkeranlage bis hin zur Heizungssteuerung.
Für die Renovierungsarbeiten musste selbstverständlich die komplette Sakristei mitsamt ihren vielen Schränken und Schubläden ausgeräumt werden, nicht mehr gebrauchte Gegenstände sowie veraltete Gewänder wurden im Zuge dessen verschenkt oder entsorgt. Ein Großteil der wichtigsten Utensilien wurde anschließende in die Ortenburgkapelle gebracht, die aufgrund von Statikproblemen schon seit einigen Jahren für Dombesucher gesperrt ist. Die Kosten für die Sanierungsmaßnahmen der Sakristei wurden in den Gesamtkosten für die Domrenovierung bereits von Anfang an berücksichtigt und nicht separat ausgewiesen.