Eingeleitet wurden die Feierlichkeiten mit einem festlichen Kirchenzug angeführt von der Musikschule Winzer. Beteiligt hatten sich Fahnenabordnungen aller Iggensbacher Ortsvereine, die Pfarrgemeinderäte und die Kirchenverwaltungsmitglieder aus dem Pfarrverband Winzer, Pfarrgemeindereferentin Isabella Loibl sowie die Gemeinderäte. Gekommen war H.H. Bischof Stefan. Oster, der den Gottesdienst in zusammen mit Pfarrer Richard Simon und Kaplan Anto Leegin Rex Pankiras zelebrierte. Die Kindergartenkinder begrüßten Bischof Oster fröhlich singend „Es ist einfach Spitze, dass du da bist!“ Der Einladung gerne gefolgt waren stellvertretender Landrat Josef Färber, Kreisheimatpfleger Florian Jung, Bürgermeister Wolfgang Haider und Ingrid Angerer vom Diözesanbauamt Passau. Zum Eingangslied des Festgottesdienstes sang der Pfarrverbandschor mit Organist Johannes Beham “Komm zu uns in deinem Wort!“
Kirchenpfleger Josef Wimmer sagte in seinen Begrüßungsworten: Heute, vier Jahre nach der Bauphase wollen wir feiern, den Mitmenschen unserer Pfarrgemeinde und dem Herrgott danken, dass die Arbeitsausführungen gut gelungen sind und es keine Unfälle gegeben hat.
Bischof Oster stellte die Feier unter das Zeichen des Kreuzes. Es ist wahrlich ein Grund, zu feiern, das Glockengestühl des renovierten Kirchturms der Pfarrkirche Iggensbach beherberge als Besonderheit Deutschlands älteste Glocke, datiert auf 1144, deren Abbildung sich im Wappen der Gemeinde findet. Die Überschrift seiner Predigt betitelte er als die alte und neue Mitte. Er nannte als Beispiel ein Paar, das heiraten will, sich aber vor her der Frage stellt, was verbindet uns, wo ist unsere gemeinsame Mitte. Nach der Trauung so Oster ist ein Dritter im Bunde, Jesus. Es gilt fortan in dieselbe Richtung zu schauen, Lebensüberzeugungen zu teilen und sich im Herzen zu verstehen.
Dann spannt er den Bogen zur Kirche. In unsrer christlich geprägten Kultur steht auch die Kirche, das Gotteshaus in unseren Dörfern in der Mitte. Die Mitte zeigt sich in der Verbindung der Taufe, der Erstkommunion Firmung, Trauungen und beim Begräbnis. Raum seiner Predigt hatte der Sündenfall. Wir müssen uns der Frage stellen, was halten wir für richtig, was für falsch. Gottes Gebot ist wahr und gut. Gerade in einer Zeit, wo wir das Phänomen erleben, dass die Volkskirche verlorengeht, das Ich wichtiger ist als das Gemeinwohl, man sich rechtfertigen muss, warum man in die Kirche geht, gesellschaftliche Trends einen eher weg als hin ziehen ist es schön zu erfahren „wie hier in Iggensbach, dass es engagierte Menschen gibt, die sich für die Mitte einsetzen. Herzlichen Dank! Sie gehören zu Christus. In der Eucharistiefeier hat Jesus sein Leben gegeben, er lädt uns ein, nach Hause zu kommen in seine Mitte.
„Der Sieg der Warheit ist die Liebe!”
Dankesworte viele sprach PGR- Vorsitzende Hermine Kramhöller zum Ende der Feier. Sie galten H.H. Bischof Stefan Oster mit der Überreichung eines Blumenstraußes und eines Geschenkkorbes, H. Herrn Pfarrer Richard Simon, für Rat und Tat bei den Bauarbeiten, der Diözese Passau für die finanzielle Hilfe und Frau Angerer für die Planung und Beratung, besonders Kirchenpfleger Josef Wimmer bei dem die Arbeiten beinahe zum Vollzeitjob ausarteten. Mit ihm wurde geplant, wurden sämtliche Arbeiten vollzogen und letztlich abgerechnet, natürlich auch seiner Ehefrau und seine ganze Familie. Dank zollte sie allen, den freiwilligen unentgeltlichen Helferinnen und Helfern, den Mitgliedern der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates, welche alle Entscheidungen mitberaten, mitgetragen und mitgeholfen haben sowie allen Spendern bei der Spendenaktion für den Kirchturm. Weiterer Dank ging an Bürgermeister Wolfgang Haider und die Gemeinderäte für die finanzielle Unterstützung. Dank ernteten Kreisheimatpfleger Florian Jung, der die Idee für das Glockenrelief aus Bronze an den Schalllamellen im Außenbereich des Kirchturms durch Leopold Hafner verwirklichen ließ und der ehemalige Landrat Christian Bernreiter, jetzt Bauminister für die Zuwendung der finanziellen Mittel dazu.
Ein herzliches Vergelts Gott schenkte sie Kaplan Anto, dafür, dass er mit dem Einzug in den Pfarrhof dieses Haus wieder mit Leben zu füllt. Unser Kirchenpfleger sagte einmal, das Haus Hauptstr. Nr. 1 soll wieder zur Nr.1 werden, und ich glaube, das haben wir ziemlich geschafft. Zuletzt dankte sie Mitfeiernden beim Gottesdienst, der Mesnerin und den Ministranten, dem Chor, denn ohne uns Christen bräuchten wir keine Kirche und keinen Pfarrhof vor Ort, so Kramheller. Hoffen und beten wir, dass wir auch in Zukunft eine lebendige, aktive Kirchengemeinschaft bleiben.
Nach dem bischöflichen Segen, bat 1. Bürgermeister Wolfgang Haider den hohen Gast, sich ins Goldene Buch der Gemeinde Iggensbach einzutragen. Er schrieb: Von Herzen Dank für die Gastfreundschaft und die gelungene Erneuerung Eurer Mitte!
Text: Marianne Bauer