In Altötting ist am Montagvormittag Bischof em. Wilhelm Schraml zu Grabe getragen worden. Er war eine Woche zuvor im Alter von 86 Jahren im Gnadenort gestorben, wo er seinen Ruhestand verbrachte. Seine letzte Ruhestätte fand Wilhelm Schraml in der Anbetungskapelle bei der Stiftspfarrkirche, deren Einrichtung er selbst initiiert hatte.
Stadtpfarrer Klaus Metzl begrüßte zu Beginn des Requiems zunächst die trauernden Angehörigen des Verstorbenen, dazu zahlreiche hohe Würdenträger aus Kirche, Politik und Gesellschaft, darunter die Bischöfe Rudolf Voderholzer aus Regensburg, Bischof Bertram Meier aus Augsburg, Bischof Gregor Maria Hanke aus Eichstätt und aus Rom Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sowie mehrere Weihbischöfe, Äbte, das Passauer Domkapitel und den Klerus und auch Pfarrer Martin Besold aus Erbendorf, der Heimatstadt Schramls. Außerdem den Europaabgeordneten und EVP-Fraktionsvorsitzenden Manfred Weber, Bundes- und Landtagsabgeordnete und zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen im Bistum.
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Das feierliche Requiem in der Basilika — gestaltet vom Vokalensemble der Altöttinger Kapellmusik und Stiftsorganistin Johanna Kowatschewitsch unter Leitung von Stiftskapellmeister Stephan Thinnes — zelebrierte Passaus Bischof Stefan Oster SDB, der Nachfolger Wilhelm Schramls im Amt. Er sagte in seiner Predigt: „Bischof Wilhelms Einsatz für die Kirche und ihre Verkündigung war immer voller Herzblut und Leidenschaft. Der Herr der Kirche möge es ihm reichlich lohnen!“ Oster zitierte auch Papst emeritus Benedikt XVI., der in einem Kondolenzschreiben an Oster geschrieben hatte, „durch das Grab in der Anbetungskapelle bleibt Altbischof Schraml als Vorbeter, als ein mit Maria Hörender unter uns und zeigt uns den Weg.“ Bischof Wilhelm Schraml habe ihm, so Bischof Oster weiter, schon vor einigen Monaten zu verstehen gegeben, dass er gerne in Altötting, genauer gesagt in der Anbetungskapelle begraben sein wolle. Jene Kapelle, die er selbst für die immerwährende Anbetung hatte vorbereiten lassen und die Papst Benedikt XVI. bei seinem Besuch in Altötting im Jahr 2006 schließlich eingeweiht hatte.
Hören Sie hier die Predigt von Bischof Stefan Oster SDB:
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Dorthin bewegte sich nach dem Requiem und Nachrufen von Altöttings Bürgermeister Stephan Antwerpen, Bürgermeister Johannes Reger aus Erbendorf, Altöttings Landrat Erwin Schneider und dem Passauer Diözesanratsvorsitzenden Markus Biber, der lange Trauerzug mit dem Sarg von Bischof em. Wilhelm Schraml von der Basilika hinauf zur Gnadenkapelle und schließlich hinüber zur Anbetungskapelle. Hier fand wegen der strengen Coronaregeln die Beisetzung im engsten Kreis statt. Alle anderen Trauergäste verfolgten die Zeremonie per Lautsprecherübertragung auf dem Kapellplatz.
Bischof em. Wilhelm Schraml fand so seine letzte Ruhestätte vorne links neben dem ausgesetzten Allerheiligsten. Eine einfache Steinplatte bedeckt künftig die Grabstätte des 84. Bischofs von Passau, versehen mit seinem Wappen und seinen Lebensdaten.
Am kommenden Freitag (19. November 2021) wird um 18 Uhr im Passauer Stephansdom ein Pontifikalrequiem für Bischof em. Schraml gefeiert.