Die Gisela-Schulen Passau-Niedernburg, eine Realschule und ein Gymnasium, werden in den kommenden Jahren umfangreichen Renovierungsmaßnahmen unterzogen. Die Sanierung der kirchlichen Schulen wird vor allem durch das Bistum Passau finanziert. Ziel der anstehenden Renovierung ist es, den Mädchen eine modernisierte Lernumgebung und so verbesserte Bildungschancen zu bieten. Dabei sind die Baumaßnahmen so geplant, dass der Schulbetrieb ohne Störungen weiterlaufen kann. Die Renovierungsarbeiten werden im Sommer beginnen. Die Gesamtkosten werden auf bis zu 37 Millionen Euro geschätzt.
Die Baumaßnahmen umfassen die Erneuerung der Klassenräume, die Renovierung des Gebäudes sowie der ehemaligen Räumlichkeiten des Klosters, in denen die Gisela-Schulen, bestehend aus Gymnasium und Realschule, beheimatet sind. Das sei dringend nötig, denn weite Teile der Schule seien renovierungsbedürftig, betont Schulleiter Dr. Markus Eberhardt: „Zum einen sind die Gebäude in die Jahre gekommen, weshalb es einen erhöhten Modernisierungs- und Renovierungsbedarf gibt, zum anderen müssen aktuelle Schutzbestimmungen eingearbeitet und auch die Barrierefreiheit erhöht werden. Überdies stehen uns mit dem Wegfall des Klausurbereichs des Klosters und des Internates zusätzliche Flächen zur Verfügung, die wir nutzen wollen.“
Bildung ist heute ein entscheidender Faktor für die Zukunft. Daher traf der Schulträger, das Bistum Passau, die Entscheidung, die Schulen zu renovieren, um sie zukunftsfähig zu machen. “Wir sind sehr dankbar, denn durch die Renovierung können wir den Mädchen eine optimale Lernumgebung bieten und so ihre Bildungschancen verbessern. Wir sind überzeugt, dass unsere Schülerinnen dadurch gestärkt werden und ihr Potenzial voll ausschöpfen können”, so Eberhardt.
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„Wir wissen, dass Bildung ein entscheidender Faktor für die Entwicklung von Mädchen und jungen Frauen ist.”
Die Schulen befinden sich in kirchlicher Trägerschaft. Deshalb trägt das Bistum Passau einen großen Teil der Renovierungskosten. Bischof Dr. Stefan Oster unterstreicht: “Wir wissen, dass Bildung ein entscheidender Faktor für die Entwicklung von Mädchen und jungen Frauen ist. Deshalb haben wir uns entschlossen, die Mädchenschule mit hohem Aufwand und hohem Miteileinsatz zu renovieren. Die Mädchen sollen durch die neuen Räumlichkeiten und eine modernisierte Ausstattung verbesserte Bildungschancen haben. Dem Profil einer kirchlichen Schule entsprechend sollen sie zugleich weiterhin dazu motiviert werden, dem christlichen Glauben in unserer Gesellschaft ein junges Gesicht zu geben”, so Bischof Stefan.
Schulbetrieb ohne Container
Geplant ist eine Baumaßnahme in fünf Abschnitten, verteilt auf fünf Schuljahre. Der Schulbetrieb werde durch die Maßnahmen in möglichst geringem Maß beeinflusst, da sie immer nur einzelne Teile des insgesamt sechs Gebäude umfassenden Schulareals beträfen, erläutert Eberhardt: „So können wir auf Container vollständig verzichten. Lärmintensive Arbeiten dürfen überdies nur nachmittags durchgeführt werden.“
Barrierefreiheit gewährleistet
Auch dem Inklusionsgedanken wird bei den Baumaßnahmen Rechnung getragen, betont der Schulleiter. „Alle wesentlichen Gebäudeteile sind in Zukunft barrierefrei zugänglich.“ Mit dem Landesamt für Denkmalpflege hat es in der Planungsphase eine intensive und konstruktive Zusammenarbeit gegeben. Der Baubestand wurde detailliert dokumentiert und die Ergebnisse werden auch in eine Publikation zur Geschichte Niedernburgs Eingang finden. Bei den Maßnahmen handelt es sich um eine Teilgeneralsanierung, da nach dem Hochwasser des Jahres 2013 bereits alle betroffenen Gebäudeteile (Giselabau entlang der Parzgasse, Aula und Kreuzgang) renoviert worden waren.
Schulen mit Modellcharakter
Bischof Dr. Stefan Oster SDB sieht die Passauer Schulen als große pastorale Chance: „In Niedernburg lernen auch Mädchen und junge Frauen, die sich für den Glauben interessieren und aus ihm heraus Gesellschaft und Zukunft gestalten wollen.“ Diese Schulen mit hoher Unterrichts- und Beziehungsqualität könnten damit auch Modellcharakter für einen zeitgemäßen katholischen Schulbetrieb haben, wünscht sich der Bischof. Als reine Mädchenschulen trügen die Schulen zudem zu einer geschlechtsspezifischen Förderung der Schülerinnen, etwa in den Naturwissenschaften, bei. Damit könne auch an der Universität und auf dem Arbeitsmarkt der Frauenanteil in den naturwissenschaftlich und technischen Studiengängen Berufen erhöht werden.
Hier der Radiobeitrag zum Thema:
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Kosten und Finanzierung
Aufgrund der allgemein bekannten politischen und wirtschaftlichen Lage gestalte sich die finanzielle Planung nicht einfach, erläutert der Finanzdirektor des Bistums Passau, Dr. Josef Sonnleitner: „Für die fünf Bauabschnitte wurden in der Kostenberechnung durch unsere Fachleute zum Zeitpunkt der Stellung des Förderantrags bei der Regierung von Niederbayern (Herbst 2021) ca. 28 Mio. € veranschlagt. Im Hinblick auf die zwischenzeitlich eingetretenen Kostensteigerungen und die relativ lange Bauzeit wird von einem Baubudget von ca. 37 Mio. € ausgegangen.“ Die Regierung von Niederbayern habe dazu eine „Festbetragsbezuschussung“ in Höhe von ca. 12 Mio. € in Aussicht gestellt. „Demzufolge müssen wir voraussichtlich Eigenmittel in Höhe von 25 Mio. € von der Diözese bereitstellen“, rechnet Sonnleitner vor.
Das Vorhaben und seine Finanzierung wurden in den zuständigen Gremien des Bistums vorgelegt und diskutiert. So haben der Diözesansteuerausschuss sowie das Domkapitel zum Heiligen Stefan (in seiner Verantwortung als Konsultorengremium) die Pläne geprüft und die Zustimmung zur Baumaßnahme erteilt. Des Weiteren hat sich das zuständige vatikanische Dikasterium mit der Thematik befasst und der beantragten Maßnahme zugestimmt.
Die Renovierungsarbeiten werden im Sommer beginnen. Die Schule wird dadurch auch zukünftig in der Lage sein, eine qualitativ hochwertige Schulbildung von Mädchen zu garantieren. Mädchen und junge Frauen werden so im ehemaligen Kloster Niedernburg weiterhin ihre Potenziale in einem Schulkontext mit katholischem Profil entfalten können.