
„Möge der neue Tag dir den Blick für die Schönheit der Welt schärfen.“ So lautet einer der Segenssprüche, die an Päckchen voller Blumensamen geheftet seit Anfang der Woche im Gebäude des Departments Katholische Theologie (KT) der Universität Passau ausliegen.
Hinter der Aktion „Segen to go“ steckt die Hochschulgruppe kontaKT. Mit den Segenssprüchen und Blumensamen will kontaKT den Studierenden an der KT inmitten des überwiegend online stattfindenden Uni-Alltags eine kleine Freude machen und ihnen etwas schenken „was aufgeht. Etwas, was blüht und gedeiht.“
Lehramtsstudentin Isabella Jaufmann ist zusammen mit Theresa Sammereier hauptverantwortlich für die Organisation des Projekts. Beide sind im Vorstand der Hochschulgruppe kontaKT, deren Hauptanliegen es üblicherweise ist, die Studierenden an der KT untereinander zu verknüpfen und als Anlaufstelle unterstützend für sie da zu sein. Seit Beginn der Corona-Pandemie und dem ersten Online-Semester beschränken sich die Möglichkeiten dazu jedoch auf Videokonferenzen per Zoom. Anfangs sei das alles noch sehr spannend gewesen, wie sich Isabella Jaufmann erinnert. „In diesem Semester ist jetzt die Puste raus“, muss sie allerdings hinzufügen.
Ein Angebot, das besonders fehlt, ist der gemeinsame Gottesdienst zu Anfang eines jeden Semesters. Auch dieser habe „in letzter Zeit viel zu oft digital stattgefunden“, findet Jaufmann. Sich einen Segen über den Bildschirm abzuholen, funktioniere einfach nicht so richtig. Da musste eine Lösung her, dachten sich die Studierenden und starteten die Aktion „Segen to go“. Zusammen bereiteten sie insgesamt ca. 75 Päckchen mit Blumensamen vor, aus denen kleine Blumenwiesen für Bienen wachsen sollen. An jedes Päckchen hefteten sie einen Segensspruch und legten sie im Gebäude der KT in der Altstadt aus. Jeder, der nun Hausarbeiten abgibt oder zur Besprechung mit einem Dozenten kommt, kann sich seinen eigenen „Segen to go“ mitnehmen. „Man soll sehen, wie der Segen wächst“, beschreibt Jaufmann den Gedanken hinter den Blumensamen. Die Blumenwiese sei sowohl etwas, was lebt, als auch etwas, was einen Nutzen bringt, insbesondere für die Bienen.
Viele positive Rückmeldungen haben die Organisatorinnen schon erreicht, das Angebot kommt sehr gut an. Und auch den beiden selbst gab das Projekt Aufwind. Auch für die Hochschulgruppe sei es mittlerweile schwierig geworden, die Motivation hochzuhalten. Umso schöner war für Isabella Jaufmann die Organisation des Projekts, weil sie so zumindest mit einer kleinen Gruppe wieder zusammenkommen und den anderen Studierenden etwas Gutes tun konnte: „Das kostet uns nicht viel und hat uns auch Freude gemacht.“ Die Aktion soll nun noch so lange laufen, bis keine Päckchen mehr übrig sind. Wer sich also seinen „Segen to go“ noch abholen will, muss schnell sein.