
Das Jerusalem Panorama Kreuzigung Christi in Altötting ist einzigartiges Zeugnis einer außergewöhnlichen Kunstform, die Architektur, Malerei und Bühnenbild in einer magischen Synthese vereint. Eine bildliche Darstellung auf 1200 qm! Eines der letzten seiner Art und deshalb eine Weltberühmtheit – wir stellen Ihnen das Kunstwerk vor.
Eine Zeitreise in das antike Jerusalem
Das Jerusalem Panorama Kreuzigung Christi in Altötting lädt den Besucher zu einer Zeitreise an den Ursprung des Christentums ein. Geschaffen wurde es 1902 – 1903 von dem Künstler Gebhard Fugel unter Mitarbeit von Künstlerkollegen.
„Panorama“ bedeutet „umfassender Rundblick“ und wurde eigens als Bezeichnung für die 1787 erfundene Kunst- und Darstellungsform eingeführt. Im panoramaeigenen Ausstellungsgebäude, einem monumentalen freistehenden Zentralbau, bietet sich dem Betrachter von einem zentralen erhöhten Podium ein Rundblick über die antike Stadt Jerusalem und die sie umgebende Landschaft. Er kulminiert in der bewegenden Kreuzigungsszene auf Golgota.
Die bildliche Darstellung, ausgebreitet auf einem Riesenrundgemälde von rund 1200 qm, ist Teil einer künstlerischen Rauminszenierung, die Bühnenbildelemente und eine komplexe Lichtregie einbezieht. Es entsteht ein imaginärer Bildraum, in dem die Grenzen zwischen dem Raum des Bildes und dem des Betrachters aufgehoben sind. Das Panorama vermittelt dem Betrachter das Gefühl des Im-Bild-Seins, es lässt ihn zum Zeugen der dargestellten biblischen Erzählung werden.
Im Interview erfahren Sie weitere Details zum Kunstwerk:
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In Deutschland ist das Jerusalem Panorama Kreuzigung Christi in Altötting das einzige historische Exemplar der im 19. Jahrhundert weit verbreiteten und bis heute ungebrochen faszinierenden Kunstform Panorama. Es steht unter dem Denkmal- und Kulturschutz Bayerns und der UNESCO. Seit Bestehen erfüllt es lebendige Aufgaben im Dienst der Wallfahrt und bietet dem Besucher mehr als nur ein einmaliges Kunsterlebnis. Es ist Museum, Kunstwerk und religiöse Gedenkstätte zugleich.
Schöpfer des Altöttinger Panoramas ist der Münchner Maler Gebhard Fugel (1863−1939). Er gilt um 1900 als führender Vertreter einer neuen christlichen Kunst. 1893 ist er Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst. 1905 wird ihm der Professorentitel verliehen. Bereits in seinem Frühwerk widmete sich Fugel in großformatigen Historienbildern christlichen Bildthemen. Seit den 1890er Jahren schuf er zahlreiche Fresken und Altarbilder für Kirchen in Deutschland, der Schweiz, Italien, Österreich und den USA. Bekannt wurde er durch eine Serie von über 100 Bildern zur Bibel, die im Druck weit verbreitet waren. Das Jerusalem Panorama Kreuzigung Christi in Altötting gilt heute als sein bedeutendstes Werk.
Text: Webseite Panorama Altötting / pbp