Unter dem Motto ‚Seine Schöpfung! Deine Zukunft!‘ startet am 6. Oktober das Projekt der sog. Ökosozial-spirituellen Transformation in der Stadtpfarrei St. Peter Passau. Zudem beteiligen sich der Pfarrverband Tiefenbach, der KLB-Diözesanverband und der Diözesanrat Passau an dem Umwelt- und Sozialprojekt, das die Universität Passau wissenschaftlich betreut.
Nachdem der Pfarrverband Tiefenbach am 8. September den Startschuss für das Umwelt- und Sozialprojekt ‚Seine Schöpfung! Deine Zukunft!‘ mit einem Gottesdienst mit anschließendem Herbstmarkt gegeben hat, geht nun auch die Stadtpfarrei St. Peter Passau (Pfarrverband St. Anton) in die konkrete Planung für das Projekt und den Startschuss. Dieser wird – auch im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes – am Erntedanksonntag am 6. Oktober gegeben. Dass sich neben dem Pfarrverband Tiefenbach und dem Landvolk-Verband (KLB) auch die Stadtpfarrei St. Peter an dem Umwelt- und Sozialprojekt beteiligt, freut nicht zuletzt Christine Krammer vom Referat Mission und Weltkirche, die das Projekt federführend gemeinsam mit dem Umweltreferat betreut. Ziel dieser sogenannten Ökosozial-spirituellen Transformation (kurz ÖSST) sei schließlich ein Mehr an Ökologie, sozialer Gerechtigkeit und Schöpfungsspiritualität. Diese drei Säulen, die Zukunftsthemen der Kirche, gelte es, langfristig mit verschiedenen Aktionen zu kultivieren und im Pfarrverband bzw. der Pfarrei zu verankern, so Krammer. „Ökologie und soziale Gerechtigkeit gehören zum Christ-Sein mit dazu. Wir müssen uns engagieren, gerade jetzt, weil wir in einer solch schwierigen Zeit des Klimawandels sind“, betont sie. „Jeder Einzelne von uns ist gefordert, seines und ihres dazuzutun, damit wir unsere Welt lebensfähig und gerecht gestalten können, da wo es uns möglich ist.“
Das Projekt in St. Peter - Podcast zum Thema
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Nach der bereits abgeschlossenen Analysephase mit der Bestimmung des Ist-Zustands geht es nun mit den drei Pilot-Projektpartnern endlich in die Praxis. Gespannt und mit Vorfreude erhoffen sich Verena Holzbauer, Stabsstelle Umwelt- und Gemeinwohlorientierung im Bistum Passau, und Dr. Melanie Hackenfort, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Angewandte Ethik in Wirtschaft, Aus- und Weiterbildung an der Universität Passau, viele kreative Ideen und Aktionen. Die beiden Frauen begleiten das Projekt mit Christine Krammer mit, Holzbauer von Seiten Umweltreferat und Hackenfort wissenschaftlich von Seiten der Universität Passau. „Die Ergebnisse aus der Projektphase jetzt sollen dazu dienen, für Pfarrverbände und Vereine auf einer digitalen Plattform zur Verfügung gestellt zu werden“, erklärt Dr. Melanie Hackenfort. „damit Ehrenamtliche (…) eine Idee davon haben, was man machen kann und was andere schon gemacht haben. Welche Erfahrungen haben beispielsweise die Umweltauditoren schon einmal gemacht? Dann können sie bei St. Peter nachschauen und sich da Inspiration holen.“
„Ich bin schon immer sehr natur- und umweltverbunden. Deswegen ist mir Natur- und Umweltschutz natürlich sehr wichtig.”
Pilot-Pfarrei St. Peter Passau
Mit dem Ziel, der in den beiden Papst-Enzykliken Laudato Si und Fratelli Tutti thematisierten ökologisch-soziale Krise entgegenzutreten, wurde schon vor einigen Jahren in der Stadtpfarrei St. Peter Passau ein Umweltteam gegründet, geleitet von den beiden Umweltauditoren Christoph Lehner und Dr. Marko Stefenelli. „Mit dem Umweltteam wollen wir auch ein Umweltmanagement-System in der Pfarrei einführen, mit dem wir die Umweltleistung messen können, um hier unsere Aufgaben und Aktivitäten auch ständig zu verbessern“, erklärt Lehner. Er freut sich, dass hier in St. Peter nun am Erntedanksonntag am 6. Oktober der Startschuss für das Projekt ‚Seine Schöpfung! Deine Zukunft!‘ gegeben wird, ebenso wie Dr. Marko Stefenelli, der erklärt: „Da ist beispielsweise geplant, neben der Kirche auf einer Wiese einen Platz einzurichten, der die drei Aspekte Ökologie, soziale Gerechtigkeit und Schöpfungsspiritualität abbilden soll.“ Ein weiterer zentraler Baustein im gesamten Prozess sei, betonen die beiden Umweltauditoren, die Pfarrei langfristig zu einem Umweltzertifikat zu führen. Das bedeute konkret auch, Schöpfungsleitlinien zu definieren und die Räumlichkeiten der Pfarrei genauer in den Blick zu nehmen, so Lehner. „Langfristiges Ziel ist hier, den Grünen Gockel einzuführen und dadurch das Umweltzertifikat und die Nachhaltigkeit in die Pfarrei hineinzutragen.“
„Ich glaube, dass Umwelt ein riesengroßes Thema generell in unserer Gesellschaft ist. Ich finde, dass das ein sehr schönes Projekt ist, wo man sich auch selbst sehr gut einbringen kann.”
Anton Spreitzer ist Pfarrer im Pfarrverband St. Anton Passau und hofft langfristig auf einen Kulturwandel in der Pfarrei, einen Blick darauf zu lenken, wie man hier in St. Peter als Katholikinnen und Katholiken miteinander und mit dem Umfeld umgehe. „Das beginnt mit der Art und Weise, wie wir mit unseren Gebäuden und mit Energie umgehen. Und das setzt sich fort, dass wir Orte schaffen, wo Menschen sich begegnen können und ihnen auch geholfen wird“, so Spreitzer. „Das ist die Erfüllung des Auftrags Jesu Christi in der heutigen Zeit: An diesem Ort und mit den Bedingungen, denen wir uns zu stellen haben, ein neues Bewusstsein ausbilden – und zwar in der Hoffnung, dass andere mit uns und von uns lernen.“
„Mich motiviert, etwas für die Umwelt zu tun und zu wissen, dass es auf jeden Fall etwas Gutes ist.”
Vision des Projekts
Abgeschlossen wird die Kooperation zu diesem Projekt mit einer wissenschaftlichen Auswertung, voraussichtlich bis Ende 2025. Das Projekt ‚Seine Schöpfung! Deine Zukunft!‘ selbst aber werde weitergehen und, wie Christine Krammer betont, hoffentlich viele Nachahmer finden. „Die wissenschaftliche Auswertung, aber auch Best-Practice-Beispiele aus der Praxis der Pfarrei- oder Verbandsebene sollen dann auf eine Internet-Plattform eingestellt werden, auf die alle Pfarreien im Bistum Zugriff haben, um sich informieren und anregen lassen zu können für die eigene Arbeit in den Pfarreien. Selbstverständlich steht hier der Service der Weltkirche und des Umweltreferats vollumfänglich zur Verfügung.“ Eine möglichst flächendeckende und breite Beteiligung der Pfarreien und Verbände im Bistum Passau sei schließlich, betonte Krammer, Ziel und Vision des langfristig angelegten Projekts.
Weitere Informationen zum Projekt
Weitere Informationen können Sie jederzeit beim Referat Weltkirche und dem Umweltreferat des Bistums Passau einholen, die auch gerne Fragen zum Projekt ‚Seine Schöpfung! Deine Zukunft!‘ beantworten.