Bistum

Was Hoffnung macht

Tamina Friedl am 31.12.2024

Silvester 1 Foto: Tamina Friedl / pbp

Zum Jahresabschluss fand im Passauer Stephansdom eine Pontifikalandacht mit Bischof Stefan Oster statt. Zahlreiche Gläubige konnten bei einem Jahresrückblick für das Bistum Passau das Jahre Revue passieren lassen, ehe Bischof Oster mit seiner Ansprache auf das kommende Jahr einstimmte. Für die musikalische Gestaltung sorgten die Dombläser.

Bischof Oster ging in sei­ner Anspra­che zum Jah­res­en­de auf das Leit­wort des kurz zuvor eröff­ne­ten Hei­li­gen Jah­res 2025 ein: Pil­ger der Hoff­nung“. Wer oder was kön­ne für uns Hoff­nung sein in einer in vie­ler­lei Hin­sicht unru­hi­gen und kri­sen­haf­ten Zeit, die­se Fra­ge stell­te er in den Raum. Neben poli­ti­schen Ereig­nis­sen nann­te der Bischof dabei ins­be­son­de­re auch die Ent­wick­lung der Medi­en­welt, in der weni­ger ech­ter Dis­kurs und viel­mehr schnel­le, emo­tio­na­li­sier­te und pola­ri­sie­ren­de Nach­rich­ten eine zen­tra­le Rol­le spie­len würden.

Ein Wort, das für Bischof Oster mit Hoff­nung für unse­re Kir­che ver­bun­den ist, sei die Syn­oda­li­tät. Syn­ode bedeu­te zunächst nichts ande­res als gemein­sam auf dem Weg“. Hier stel­le sich die Fra­ge, wie es mög­lich sei, in einer pola­ri­sier­ten Welt und einer pola­ri­sier­ten Kir­che gemein­sam auf dem Weg zu sein. Der Anfang der Syn­oda­li­tät sei dabei immer das Hören auf Got­tes Wort, den Geist Got­tes und auf­ein­an­der. Die­ses Zuhö­ren hät­ten auch die Teil­neh­men­den an der Welt­bi­schofs­syn­ode gelernt und geübt, an der Bischof Oster in den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren teil­ge­nom­men hat­te. So sei­en sie in ver­schie­de­nen Schrit­ten mit­ein­an­der in den Aus­tausch getre­ten, immer auch beglei­tet von Stil­le und Gebet, und hät­ten nach und nach gemein­sam ein Abschluss­do­ku­ment erar­bei­tet, das Papst Fran­zis­kus letzt­lich ange­nom­men habe.

Die Predigt zum Nachsehen finden Sie hier:

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Wie kann unse­re Kir­che in die­ser zer­ris­se­nen Welt im gemein­sa­men Gehen ein glaub­wür­di­ges Zeug­nis des Evan­ge­li­ums sein?“, das sei das gro­ße Anlie­gen des Hei­li­gen Vaters. Im Abschluss­do­ku­ment ste­he nun, dass Syn­oda­li­tät der modus viven­di et ope­ran­di“ der Kir­che sein sol­le. Wenn die­se Art und Wei­se, mit­ein­an­der als Kir­che unter­wegs zu sein – näm­lich im Hören auf den Geist Got­tes und auf­ein­an­der –, in vie­len mit­un­ter auch kon­tro­ver­sen Struk­tu­ren funk­tio­nie­ren wür­de, so wür­de ihm das Hoff­nung machen, so der Bischof. Ana­log dazu gab er den Gläu­bi­gen die Übung mit auf den Weg, die­ses Zuhö­ren auch im All­tag, zum Bei­spiel in Streit­si­tua­tio­nen, anzu­wen­den und bewusst auch ein­mal die Sicht des ande­ren ein­zu­neh­men und zu verstehen.

Letzt­end­lich rei­che die christ­li­che Hoff­nung, für die wir alle Pil­ge­rin­nen und Pil­ger sein könn­ten, jedoch noch viel wei­ter, so der Bischof. Im Grun­de zielt alle unse­re Ver­kün­di­gung, alles Bemü­hen der Kir­che im Kern dar­auf hin: Dass wir Ver­trau­en ler­nen, dass Chris­tus in uns und unter uns schon da ist.“ Glau­be sei nicht ein­fach ein Set aus mora­li­schen Vor­schrif­ten oder ein über­ge­stülp­tes Welt- und Got­tes­bild. Er sei viel­mehr ein Ver­trau­en, das jeden befä­hi­ge, Gott und die Welt, die ande­ren Men­schen und sich selbst von innen her neu zu ver­ste­hen mit der Gewiss­heit: Ich bin geliebt, ich bin getra­gen, ich bin ange­nom­men. Ich weiß, wohin es nach Hau­se geht, weil die­ses nach Hau­se“ in mir schon begon­nen hat.“ 

Der Hei­li­ge Pau­lus habe in einer Situa­ti­on der töd­li­chen Bedro­hung in einer Gefan­gen­schaft immer wie­der zur Freu­de auf­ge­ru­fen. Sei­ne Begrün­dung: Der Herr ist nahe.“ Das sei schließ­lich unse­re eigent­li­che Hoff­nung als Chris­ten. Wenn das stim­me, so Bischof Ste­fan, dann rela­ti­vier­ten sich ange­sichts die­ser Hoff­nung vie­le Nöte und so viel Unheil in der Welt. Welch ein Trost, was für ein Grund zur Freu­de und zum Dank. In allem und trotz allem.“

Auf Soundcloud können Sie die Predigt nachhören:

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