
Schülerinnen der Schülermitverwaltung (SMV) der Gisela-Schulen Niedernburg in Passau haben sich mit Bischof Stefan Oster zu ihrem Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ getroffen. Bei diesem Austausch hat man auch ein Kooperationsprojekt anvisiert: Die Unterstützung von SOLWODI Passau.
Knapp zwei Jahre sind vergangen, dass Bischof Stefan Oster SDB zusammen mit der damals 21-jährigen Yaran Salim die Patenschaft für das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ der Gisela-Schulen Niedernburg übernommen hatte. Diesen Titel hat die kirchliche Schule im Juni 2023 im Rahmen einer Feierstunde mit dem Bischof verliehen bekommen. Ziel ist Antidiskriminierung und Prävention von Diskriminierung jeglicher Art, was nicht zuletzt auch dem christlichen Menschenbild entspricht. „Es ist ein sehr wichtiges Projekt, da es momentan zunehmend rechte Tendenzen in Deutschland gibt. Da ist es wichtig, an unserer Schule mehr darüber aufzuklären“, erklärt Thea Lüftl, Schülersprecherin des Gisela-Gymnasiums. Sie nennt auch gleich eine Aktion in diesem Schuljahr, die gut ankam: den Morgenkreis zum Thema „Bodyshaming“, eine Art von Mobbing. „Ich finde es gut, dass sich der Bischof jetzt für uns Zeit genommen hat und das Projekt mit uns vorantreibt.“ Auf die Umsetzung komme es schließlich an, betont Katharina Buchner, Schülersprecherin der Gisela-Realschule: „Das beeinflusst auch das endgültige Resultat. Bei uns in Niedernburg läuft die Umsetzung aber sehr gut, weil wir sehr viele engagierte Schülerinnen und Lehrkräfte haben, die sich für das Projekt einsetzen.“ Doch müsse man sich ständig bei diesem Projekt ständig weiterentwickeln und dürfe nicht auf dem Status quo stehenbleiben.
Bei diesem Treffen mit dem Bischof haben die sechs Schülersprecherinnen gezeigt, dass sie genau das wollen: Sich weiterentwickeln! Im Rokoko-Stöckl haben sie im Beisein von Schulleiter Dr. Markus Eberhardt sowie Realschul-Verbindungslehrerin Patricia del Pozo Nievas und Gymnasial-Verbindungslehrer Ludwig Kohlhofer gemeinsam mit dem Bischof ein Kooperationsprojekt ins Auge gefasst. Er hatte die Idee, SOLWODI (Abkürzung von „Solidarity with Women in Distress“, zu Dt. „Solidarität mit Frauen in Not“) zu unterstützen. Die von Sr. Lea Ackermann gegründete Organisation setzt sich international für die Rechte von Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund ein. „Auch in Passau gibt es eine Schutzwohnung von SOLWODI für Frauen, die aus dem Ausland kommen und meistens in den Menschenhandel, die Prostitution, die Drogensucht und dergleichen hineingezwungen worden sind. Ganz fürchterliche Schicksale!“ Umso mehr freut es den Bischof, dass die Schülersprecherinnen sofort begeistert waren von seinem Vorschlag zum gemeinsamen Jahresprojekt und Kontakt zu SOLWODI aufnehmen werden.
„Zugehörigkeit ist gerade für junge Menschen ein tiefes Bedürfnis. Da freue ich mich natürlich, wenn wir im Bistum Passau eine Schule haben, in der junge Menschen dafür eintreten, dass alle dazugehören.”
Dass sich die Schulfamilie derart stark mit Courage gegen Rassismus einsetzt, kann Schulleiter Dr. Markus Eberhardt nur begrüßen: „Unsere Schülerinnen engagieren sich sehr stark in unserem Schülerinnenparlament für dieses Projekt ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘. Hierzu haben wir auch schon eine Befragung durchgeführt, wo Schülerinnen in Niedernburg Diskriminierung empfinden. Schließlich wollen wir den Weg hier auch weitergehen und unser Anti-Mobbing-Konzept weiterentwickeln.“