
In den vergangenen Jahren hat sich die „Solibrot“-Aktion, die vom katholischen Hilfswerk Misereor gemeinsam mit dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) durchgeführt wird, zu einem Selbstläufer entwickelt. 2020 stand die Aktion allerdings im Zeichen der Corona-Pandemie – auch in der Diözese Passau.
Im Rahmen der „Solibrot“-Aktion wird in der Fastenzeit Brot mit einem Solidaritätszuschlag verkauft. Es handelt sich entweder um ein speziell für die Aktion entwickeltes Brot oder um ein Brot aus dem üblichen Sortiment. Der Benefizanteil in Höhe von 50 Cent wird gespendet. Der KDFB-Diözesanverband Passau hat in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal an der „Solibrot“-Aktion teilgenommen. Der offizielle Auftakt wurde bei der Biobäckerei Wagner in Tiefenbach gefeiert – kurz darauf folgte der Lockdown. „Das hat der Aktion natürlich einiges an Fahrt genommen. Wir alle waren angehalten, nur aus triftigem Grund das Haus zu verlassen und Kontakte zu meiden. Viele haben versucht, möglichst selten einkaufen zu gehen und Aktionen in den Zweigvereinen waren nicht mehr möglich“, so die KDFB-Diözesanvorsitzende Bärbel Benkenstein-Matschiner. Dazu kamen die grundsätzlichen Ängste und Sorgen angesichts der neuen und unerwarteten Situation. Umso größer wiegt das Engagement der Zweigvereine und Bäckereien, die trotz der widrigen Umstände an der „Solibrot“-Aktion teilgenommen haben, sowie der Frauen und Männer, die die Mühen mit Wertschätzung belohnt und „Solibrot“ gekauft oder Geld in die aufgestellten Spendenboxen geworfen haben. „In dieser besonderen Zeit andere nicht aus dem Blick zu verlieren war uns sehr wichtig. Auch wenn das Gesamtergebnis in diesem Jahr deutlich geringer ausfällt als in den Vorjahren, können wir damit sehr zufrieden sein. Ein großes Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, dieses Ergebnis zu erzielen!“
Das Endergebnis beläuft sich auf rund 4 500 Euro. Die Diözesanvorstandschaft hat beschlossen, den Betrag auf 5 000 Euro aufzustocken. Die Spenden aus der Diözese Passau gingen erneut an das „Rescue Dada Centre“ in Nairobi, eine Zufluchtsstätte für Mädchen und junge Frauen, die auf der Straße leben müssen. „Leider musste die ‚Solibrot‘-Aktion in diesem Jahr insgesamt betrachtet einen massiven Spendenrückgang verbuchen. Das bedeutet Einnahmeausfälle für Misereor und weniger Hilfe für die jeweiligen Projekte, was wir sehr bedauern“, stellt Benkenstein-Matschiner klar. Sie kündigt an: „Im nächsten Jahr wollen wir wieder durchstarten und dafür umso mehr Spenden für eine gerechtere und friedlichere Welt sammeln!“
Text: Mareen Maier / Katholischer Deutscher Frauenbund