"Alles ist mit allem verbunden - Kirche in globaler Solidarität" - Rund 50 Teilnehmer des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Passau tagten am Samstag, den 27. Juni zum ersten Mal per Video-Konferenz. Themen waren unter anderem die Ergebnisse der Amazonassynode sowie der zweite Katakombenpakt.
Die Videokonferenz begann sehr andächtig mit dem Gedenken an den kürzlich verstorbenen, Bischöflichen Beauftragten für den Diözesanrat, Manfred Ertl und einer kurzen Aufarbeitung des kirchlichen und persönlichen Umgangs in der Coronakrise.
Den Hauptteil bildete ein Vortrag von Pater Michael Heinz, dem Leiter des Hilfswerks Adveniat, der über seine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen aus der Amazonien-Synode sprach. Dabei ging es vor allem um das Beschreiten neuer Wege für eine ganzheitliche Ökologie und Solidarität und ein neues Miteinander der Kirche in Zeiten der pastoralen Herausforderungen. Pater Heinz warnte davor, dass der progressive und der konservative Flügel in der katholischen Kirche sich nicht gegenseitig sabotieren dürften. Es sei wichtig immer wieder aufs Neue zu versuchen die Argumente der anderen Seite zu verstehen und miteinander im Dialog zu bleiben, gerade in christlicher Hinsicht.
Ein weiterer Schwerpunkt bei der Sommer-Vollversammlung war ein neuer Katakombenpakt, der ebenfalls im Laufe der Amazonassynode von vielen Christinnen und Christen, unter ihnen fast 50 Bischöfe, unterschrieben wurde. Der zweite Katakombenpakt sieht sich in erster Linie als Erneuerung des ersten Pakts, welcher fast 54 Jahre zuvor in den Domitilla-Katakomben von mutigen und progressiven Bischöfen wie Hélder Câmara während des zweiten Vatikanischen Konzils beschlossen wurde.
Wie bereits im alten Katakombenpakt betont auch der neue Pakt unter anderem die Gleichbehandlung von Mann und Frau, den Verzicht auf kirchliche Titel und Bezeichnungen mit denen Macht zum Ausdruck gebracht werden soll sowie die Solidarität mit den Armen.
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„Es ist jetzt an uns diese Dinge aus dem Katakombenpakt umzusetzen und auch zu leben.”
Zum Abschluss der Tagung konnten die Mitglieder offen oder im Stillen eine Verpflichtungserklärung zum neuen Katakombenpakt äußern. Der Diözesanratsvorsitzende Markus Biber sieht sich derzeit in erster Linie drei besonderen Punkten verpflichtet: Der Etablierung eines synodalen Lebensstils, der Stärkung der weiblichen Rolle in der Kirche sowie der solidarischen Unterstützung von Flüchtlingen.
Weitere Mitglieder des Vorstands wie Angelika Görmiller oder Dr. Hanna Seidl verpflichteten sich öffentlich, ihren persönlichen Schwerpunkten entsprechend, der politischen und gesellschaftlichen Stärkung der Gemeinwohlökonomie und der Hilfe für ältere und kranke Menschen.