Jesus hat seinen Jüngern ein klares Testament vermacht: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe! Eine Schlüsselbotschaft für uns Christen aus dem Neuen Testament. Mehr dazu von Dompropst em. Hans Striedl in seiner Predigt zum 6. Sonntag der Osterzeit am 26. Mai 2019.
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Wenn Sie an diesem Sonntag in die Kirche gehen, werden Sie hören, wie Jesus seinen Jüngern sein Testament eröffnet hat. — Und was steht da drinnen? Der Evangelist Johannes beschreibt es in etwa so: „Nur noch kurze Zeit bin ich bei Euch, dann gehe ich heim zu meinem Vater. Aber ich bitte Euch: Liebt einander, wie ich Euch geliebt habe!“
Aber, wie geht das? Wie können wir dieses Testament einlösen? Jesu Antwort ist klar und eindeutig: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe! Und daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt. Das war auch das Erkennungszeichen der jungen Kirche Jesu Christi. Ich habe mich schon oft gefragt: Wie war das möglich, dass diese paar Leute um Jesus herum eine solche Faszination ausüben konnten, dass sie mit der Botschaft von Jesus eine ganze Welt erreichen und bewegen konnten. In der Apostelgeschichte können wir es nachlesen: Die Jünger Jesu wurden beobachtet, wie sie miteinander umgingen und man sagte über sie: „Seht, wie sie zusammenhalten, wie sich einer um den anderen annimmt und kümmert: Und immer mehr sagen: Wir möchten auch gerne zu euch dazu gehören, denn bei euch spürt man: Gott ist mit Euch!“
Als Pfarrer habe ich den Verantwortlichen der Gemeinden immer wieder gesagt: Macht nicht Programme für eure Pfarrarbeit, die nur für die Medien gut sind. Mein Leitsatz war nämlich: „Es soll möglichst niemand in unserer Gemeinde geben, der sagen muss: An mich denkt niemand, mich haben sie ganz vergessen!“ Vielleicht hat Jesus genau das gemeint, wenn er sagte: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe! — Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag!
Hans Striedl