Soziales

Einweihung St. Elisabeth in Waldkirchen

Sarah Joas am 21.11.2019

Einweihung St. Elisabeth Waldkirchen Foto: Caritas
Sie waren bei der Einweihung von St. Elisabeth überzeugt vom Neubau. V.li. MdL Alexander Muthmann, Bürgermeister Heinz Pollak, Bezirksrat Josef Heisl, Doris Reuschl, Regierung von Niederbayern, Landrat Sebastian Gruber, stv. Landrätin Renate Cerny, Caritasdirektor Michael Endres, MdL Max Gibis, Caritas-Abteilungsleiterin Jugend-Familien- und Behindertenhilfe Astrid Wegerbauer, Einrichtungsleiter Diakon Hubert Frömel, Corinna Holzinger vom Sozialpädagogischen Fachdienst, Architekt Christian Lankl, Diakon Konrad Niederländer und Monsignore Alfred Ebner.

Ein Segen für die Menschen soll St. Elisabeth sein. Das neue Haus der Caritas in Waldkirchen ist für 24 Menschen, die von einer geistigen und mehrfachen Behinderung betroffen sind, „erlebbare und fühlbare Heimat“, wie Diözesan-Caritasdirektor und Vorstand Michael Endres sagte. Dafür hat der Caritasverband für die Diözese Passau e.V. die Einrichtung gebaut. Dafür hat Caritasvorstand Diakon Konrad Niederländer den Segen Gottes erbeten. Am Dienstag, 19. November, ist St. Elisabeth offiziell eingeweiht worden.

Ein Segen für die Men­schen soll St. Eli­sa­beth sein. Das neue Haus der Cari­tas in Wald­kir­chen ist für 24 Men­schen, die von einer geis­ti­gen und mehr­fa­chen Behin­de­rung betrof­fen sind, erleb­ba­re und fühl­ba­re Hei­mat“, wie Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­tor und Vor­stand Micha­el End­res sag­te. Dafür hat der Cari­tas­ver­band für die Diö­ze­se Pas­sau e.V. die Ein­rich­tung gebaut. Dafür hat Cari­tas­vor­stand Dia­kon Kon­rad Nie­der­län­der den Segen Got­tes erbe­ten. Am Diens­tag, 19. Novem­ber, ist St. Eli­sa­beth offi­zi­ell ein­ge­weiht worden. 

Cari­tas­di­rek­tor End­res: Trotz aller gesell­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen und Bemü­hun­gen um eine erstre­bens­wer­te und umfas­sen­de Inklu­si­on brau­chen erwach­se­ne Men­schen, die zudem sehr in ihrer Mobi­li­tät ein­ge­schränkt sind, einen beson­de­ren Schutz und einen beson­de­ren Lebens­ort“. Gemäß ihrer Bedürf­nis­se sol­len sie geför­dert und men­schen­wür­dig gepflegt wer­den, sich gebor­gen fühlen. 

Geeig­ne­te, moder­ne und anspre­chen­de Räum­lich­kei­ten sind dafür eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung. Mit dem Neu­bau löse die Cari­tas das auch ein. Aber nicht allein mit dem Bau­pro­jekt. Die Mit­ar­bei­ten­den, so Micha­el End­res, sei­en mit enga­gier­ter, kom­pe­ten­ter, mit­füh­len­der und her­zens­war­mer Arbeit“ für die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner da. Vie­les sei nötig, so Micha­el End­res: gut aus­ge­bil­de­tes Per­so­nal, ein ange­mes­se­ner Per­so­nal­schlüs­sel, eine kom­pe­ten­te Lei­tung, kla­re Struk­tu­ren, die Iden­ti­fi­zie­rung der Mit­ar­bei­ten­den und Ver­ant­wort­li­chen mit der Bot­schaft Jesu Chris­ti, eine gute Atmo­sphä­re. Spür­bar war dies schon mit dem Tag der Ein­wei­hung. Der Namens­tag der hei­li­gen Eli­sa­beth ist Pro­gramm: deren Sor­ge um Men­schen, die per­sön­li­che Nähe, ihr Ein­satz für die Kranken. 

Dia­kon Kon­rad Nie­der­län­der spann­te den Bogen zum Auf­trag der Cari­tas heu­te. Näm­lich den Nächs­ten zu lie­ben und an der Sei­te aller Men­schen Hil­fen anzu­bie­ten. Der Bischöf­lich Beauf­trag­te erin­ner­te dar­an, dass Gesund­heit oder eben nicht von Behin­de­rung betrof­fen zu sein, kein Ver­dienst sei, son­dern ein Geschenk, dass einem jeder­zeit genom­men wer­den kön­ne. Beim Rund­gang durch die neu­en Räu­me seg­ne­te er die Bewoh­ner. Ihnen ste­hen 1.228 m² an Wohn­flä­che und eine Gesamt­grund­stücks­grö­ße von 5.638 m² zur Ver­fü­gung. An den Quer­bau mit dem Ver­wal­tungs­be­reich schlie­ßen sich die drei Grup­pen-Trak­te an. Hel­le Räu­me, viel natür­li­ches Licht, ein gemein­sa­mer Wohn- und Ess­be­reich, geräu­mi­ge Ein­zel­zim­mer, zu zweit teilt man sich Vor­raum und Bad, dazu noch ein Pfle­ge­bad pro Grup­pe. In den Innen­hö­fen zwi­schen den Ter­ras­sen sind Rasen­flä­chen ange­legt, die von den Zim­mern aus bar­rie­re­frei zu errei­chen sind. Für die mobi­li­täts­ein­ge­schränk­ten Men­schen eine nicht geahn­te und bis­her nicht bestehen­de Bar­rie­re- und damit Bewe­gungs­frei­heit. So ent­steht ein wirk­li­cher Lebens-Raum. Unter den 24 Bewoh­ner­zim­mern befin­den sich sechs Rollstuhlfahrerzimmer.

Wie Cari­tas­di­rek­tor End­res aus­führ­te, war das Pro­jekt ein finan­zi­el­ler und per­so­nel­ler Kraft­akt, den der Diö­ze­sanca­ri­tas­ver­band Pas­sau mit sei­nen ver­ant­wort­li­chen Füh­rungs­kräf­ten sehr ger­ne, den Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern zu Lie­be, geschul­tert hat“. Er sprach von 4,6 Mil­lio­nen Euro Gesamt­kos­ten, von denen der Ver­band aus Eigen­mit­teln rund 1,6 Mil­lio­nen Euro finan­ziert hat. Zuschüs­se kamen vom Baye­ri­schen Staats­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Sozia­les, Fami­lie und Inte­gra­ti­on (StMAS) über die Lan­des­bo­den­kre­dit­an­stalt (Bay­ern LaBo) in Höhe von rund 2,6 Mil­lio­nen Euro und vom Bezirk Nie­der­bay­ern mit rund 370.000 Euro. Als Stand­ort bot sich der ehe­ma­li­ge Sport­platz auf dem Wald­kirch­ner Karo­li an, wo gleich neben­an und fast zeit­gleich der Ersatz­neu­bau der Cari­tas-Senio­ren- und Pfle­ge­ein­rich­tung St. Gise­la entstand.Für die Regie­rung von Nie­der­bay­ern wür­dig­te Doris Reuschl die unver­zicht­ba­re Arbeit“ des Diö­ze­san-Cari­tas­ver­ban­des. Mit sei­nen Ange­bo­ten für die schwä­che­ren Men­schen sei er ein ganz wich­ti­ger Part­ner für ein mensch­li­ches und sozia­les Mit­ein­an­der in Nie­der­bay­ern“. Dazu gehö­re auch gutes Woh­nen. So sei hier ein Rah­men für ein eigen­stän­di­ges Leben der Men­schen geschaf­fen wor­den. Woh­nen bedeu­te Gemein­schaft und Nach­bar­schaft. Nun wür­den Bewoh­ner und Mit­ar­bei­ten­de die­ses Haus mit Leben fül­len. Bezirks­rat Josef Heisl sprach von einem Ort, der ein Dahoam-Sein“ ermög­li­che. Land­rat Sebas­ti­an Gru­ber sieht in St. Eli­sa­beth einen Bau­stein für Inklu­si­on und Teil­ha­be. Für­ein­an­der ein­zu­ste­hen sei für die Gesell­schaft wich­tig, rief er auf. Den Wert einer Gesell­schaft erken­ne man dar­an, wie sie mit Schwä­che­ren umge­he. Der Wald­kirch­ner Bür­ger­meis­ter Heinz Poll­ak appel­lier­te, die Bar­rie­ren in den Köp­fen abzu­bau­en. Die Teil­ha­be von Men­schen mit Behin­de­rung sei der Stadt ein zen­tra­les Anlie­gen. Er lud zum regen Aus­tausch mit der Bevöl­ke­rung ein, ganz nach dem Mot­to Mit­ten drin statt nur dabei“. Dia­kon Hubert Frö­mel, Lei­ter von St. Eli­sa­beth, das mit dem Wohn­heim St. Chia­ra (Frey­ung) zum Cari­tas-Wohn­heim St. Fran­zis­kus in Frey­ung mit ins­ge­samt 103 Plät­zen gehört, blick­te zurück auf die fünf­jäh­ri­ge Pla­nungs- und Bau­pha­se, den Umzug im Som­mer des Jah­res. Corin­na Holz­in­ger vom sozi­al­päd­ago­gi­schen Fach­dienst hat die­sen gesteu­ert. Vom ehe­ma­li­gen Haus in Spie­gel­au kom­mend füh­len die Bewoh­ner sich inzwi­schen wohl, ange­nom­men und behei­ma­tet“. Der hohe Stan­dard nach dem Pfle­ge- und Wohn­qua­li­täts­ge­setz sei kom­bi­niert mit hoch­qua­li­fi­zier­ter Kom­pe­tenz des Betreu­ungs­per­so­nals. Ein Groß­teil der Bewoh­ner gehe täg­lich in den Wolf­stei­ner Werk­stät­ten zur Arbeit. Wer auf­grund sei­nes Alters oder sei­ner Behin­de­rung im Haus blei­be, kön­ne tages­struk­tu­rie­ren­de Ange­bo­te wäh­len. Mit Blick auf die Ange­bo­te in der Stadt Wald­kir­chen sprach der Dia­kon von bes­ten Vor­aus­set­zun­gen um Hei­mat zu fin­den. Man muss die Men­schen froh machen“, fass­te Hubert Frö­mel zusam­men. Die­ser Satz der hei­li­gen Eli­sa­beth und Namens­pa­tro­nin der Cari­tas-Ein­rich­tung gilt nicht nur für den Tag der Ein­wei­hung. Der Gedenk­tag der Hei­li­gen Eli­sa­beth, die als Hei­li­ge der Nächs­ten­lie­be ver­ehrt wird, war genau rich­tig für das Fest. Die Thea­ter­grup­pe des Wohn­hei­mes unter der Lei­tung von Sabri­na Seidl hat­te dafür eine Spiel­sze­ne zum Rosen­wun­der der Hei­li­gen vor­be­rei­tet. Klei­ne Rosen als Zei­chen der Ver­bun­den­heit gab es für die Gäs­te. Dazu gab es Ein­bli­cke in die Wohn­grup­pen mit den Sitz­ecken und Koch­be­rei­chen. Der rege Aus­tausch bei Kaf­fee und Kuchen zwi­schen Gäs­ten, Mit­ar­bei­ten­den, Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern mach­te in der Tat alle mit­ein­an­der froh. 

Text und Fotos: Cari­tas­ver­band für die Diö­ze­se Pas­sau e.V.

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