„Bildung gemeinsam besser machen“ – unter diesem Motto erprobt die Stiftung Bildungspakt Bayern (SBB) gemeinsamen mit externen Partnern wie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) seit rund 20 Jahren in zahlreichen Modellversuchen verschiedenste Unterrichtsmethoden, Kooperationsmöglichkeiten und innovative Ideen rund um die Schule. Die Ergebnisse sollen allen bayerischen Schülerinnen und Schülern zugutekommen und die Schulen dabei unterstützen, in der Reaktion auf vielfältige gesellschaftliche Veränderungen junge Menschen auf die Herausforderungen der Zukunft bestmöglich vorzubereiten.
Die Maria Ward Realschule in Neuhaus will diesem Anspruch gerecht werden – und das schon seit mehr als zehn Jahren. Der Modellversuch „AKZENT Elternarbeit“ wurde hier bereits in den Jahren 2011 bis 2013 gestartet und hat sich als Erziehungsgemeinschaft zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Davon konnte sich Anna Stolz, Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus bei einem Besuch an der Realschule überzeugen. Eingeladen hatte sie Wolfram Hatz, der Präsident der vbw, der seit Jahrzehnten mit der Realschule in Neuhaus eng verbunden ist, nicht zuletzt in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Fördervereins. Hatz betonte das große und beeindruckende Engagement der Realschule für die ganzheitliche Förderung junger Menschen. In einer Zeit des „Überlebenskampfes“ vieler Schulen sei Neuhaus ein ganz besonderes Vorzeigeprojekt, das er auch der Staatssekretärin präsentieren wollte.
„Schülerinnen und Schüler brauchen einen starken Halt, Werte und einen Anker.”
Pastoralpsychologe Stefan Zauner stellte zusammen mit Schulleiterin Astrid Schmid die Erziehungsgemeinschaft von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern vor, die vor allem auch einen Schwerpunkt auf Förderung von Kompetenzen legt und die Schülerinnen und Schüler zu Achtsamkeit, Toleranz, sozialer Verantwortung, aber auch Kreativität, psychischer Stabilität und Resilienz befähigen und zu lebensbejahenden glücklichen und mündigen Menschen entwickeln will.
In enger Zusammenarbeit mit dem Katholischen Schulwerk in Bayern entstanden die Formate „SchoolShip“ und „FamShip“, die sowohl Lehrkräfte als auch Eltern stärken sollen und dazu befähigen, dass beide die gleiche Sprache sprechen und helfen, dass Kinder in respektvoller Umgebung leben und lernen und auch Selbstwert und Lernbereitschaft stärken. In Kursen werden Eltern und Lehrkräfte von zertifizierten Trainerinnen und Trainern begleitet und in ihrer Erziehungskompetenz nachhaltig zum Wohl ihrer Kinder bestärkt – auch in der Aufarbeitung von Konflikten oder auch etwa im Umgang mit Medien. In Neuhaus gibt es auf dieser Grundlage Sprachkurse für junge Menschen mit Migrationshintergrund, Ganztagsangebote, ein umfangreiches professionelles Beratungssystem sowie gezielte Begleitung der Persönlichkeitsentwicklung auch im Blick auf Inklusion.
Anna Stolz betonte, Schülerinnen und Schüler, die sich den Herausforderungen der Zeit stellen müssen, brauchen „einen starken Halt, Werte und einen Anker“ und dazu müsse es mehr geben als „nur Bildung“. Nur dann könnten die jungen Menschen zu starken Persönlichkeiten heranwachsen. Dieses Engagement bestätigte die Staatssekretärin den kirchlichen Schulen und unterstrich dabei im Blick auf die Schullandschaft: „Privatschulen gehören zu Bayern“.
Eigene Erfahrungen brachten Alexander Emmer und Noureen Mohamed als Vertreter der Schülerinnen und Schüler zum Ausdruck. Sie wissen sich ernst genommen und finden in allen Problemen aufmerksame Ansprechpartner, die ihnen helfen, Lösungen zu finden, die für den einzelnen jungen Menschen passen. Wolfram Hatz, aber auch die Mitglieder des Elternbeirats Rita Silbereisen und Johannes Grübl bescheinigten der Schule ihr hohes Engagement weit über den Schulalltag hinaus. Die „Power“ dazu sieht Schulleiterin Astrid Schmid auch im „Wettbewerb“ mit anderen Schulen, vor allem aber auch in der starken Gemeinschaft im Lehrerkollegium.
Dr. Hans Würdinger