Die Premiere hätte nicht auf einen besseren Tag fallen können. Am 8. März, dem Weltfrauentag, war es endlich so weit, hatte doch Stadtführer Hannes Schneider immer wieder vorgeschlagen, endlich jenen zahlreichen interessanten Frauen einen Namen und eine Stimme zu geben, die ihr Weg nach Altötting geführt und die oder deren Ideen bleibende Spuren im Herzen Bayerns hinterlassen haben. Sei es historisch, sei es gesellschaftlich oder auch nur der Legende nach wie Rosa Luxemburg, die angeblich regelmäßig bei einer Modistin in der Neuöttinger Straße Unterkunft bezog, um heimlich den Kapellsingknaben in der Gnadenkapelle zu lauschen. Luxemburg, so heißt es in der Wallfahrtsstadt, habe ein Faible für Kirchenmusik entwickelt, das sie sich nur fern von Berlin und ihren Parteigenossen auszuleben getraute.
Akribisch sammelte Hannes Schneider in den letzten zwei Jahren Lebensdaten um Lebensdaten, tauchte ein in Bildarchive und die jüngere Zeitgeschichte Altöttings, befragte Zeitzeugen. Heraus kamen …