
„AMS - Arbeitsschutz mit System“ ist der Titel eines Projekts, das heute gestartet wurde. Es geht um die systematische, flächendeckende Umsetzung der Themen Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit im Bistum Passau, mit dem Ziel: Gesunde und sichere Arbeitsplätze schaffen.
40 Arbeitsunfälle gibt es im Durchschnitt jährlich im Bistum Passau. „Eigentlich 40 zu viel und da wollen wir runterkommen,“ so erklärt Thomas Rösch, Sicherheitskoordinator und Leiter des Projekts AMS, ganz kurz und knapp, was es mit Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit im Bistum Passau auf sich hat. Und um hier eben zahlentechnisch weiter runter zu kommen, wurde heute das Projekt „AMS — Arbeitsschutz mit System“ gestartet.
„Ziel des Projekts ist es, dass der Arbeitsschutz in allen Bereichen und Ebenen des Bistums Passau ankommt. Von der Bistumsleitung, über die Hauptabteilungen, von den Abteilungsleitern bis zum einzelnen Mitarbeiter. Aber auch in allen Einrichtungen des Bistums, vom Bildungs- oder Jugendhaus bis in die Pfarreien, soll das Thema präsent sein. Dort überall soll der Arbeitsschutz gelebtes Instrument werden, um Gefährdungen zu vermeiden.”
60 Prozent der Unfälle passieren z.B. im Bereich der Pfarreien, wo viele Ehrenamtliche im Einsatz sind. Auch hier ist ein wichtiger Ansatzpunkt, um die Mitarbeiter auf allen Ebenen für die Themen Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz zu sensibilisieren. Auf breiter Basis aufgestellt, soll „AMS – Arbeitsschutz mit System“ helfen, die Unfallzahlen zu reduzieren. Arbeitsschutz spielt im Bistum Passau eine große Rolle und das nicht etwa, weil Arbeitsschutz gesetzlich vorgeschrieben ist. Bereits seit 2013 gibt es die Stabsstelle „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“ im Bistum Passau und das heute gestartete Projekt setze diese Arbeit sinnvoll fort, so Generalvikar Dr. Klaus Metzl.
„Arbeitsschutz mit System, ist für uns ein ganz wichtiges Projekt. Weil hier auch vieles, das schon im Bereich Arbeitsschutz geleistet wurde, erfolgreich weitergeführt werden kann. Wir haben die Stabsstelle eingerichtet, weil es alle Einrichtungen und Bereiche der Kirche betrifft. Ziel ist, dass alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gute Arbeitsbedingungen, aber auch eine gute Kultur der Arbeit vorfinden. Alles in allem soll das dann der Gesundheit und der Gesundheitserhaltung dienen.”
In der Präsentation wurde auch auf die Berliner Leitgedanken verwiesen, die beim 3. Katholischen Arbeitssymposium in Berlin 2017 erstellt wurden. Hier heißt es u.a., Ziel ist es, die Unfallzahlen und die Zahl arbeitsbedingter Erkrankungen abzusenken und dadurch menschliches Leid zu verringern.
Zunächst geht es in der Anfangsphase beim Projekt „AMS — Arbeitsschutz mit System“, um die Schaffung einer breiten Wissensbasis. Und so muss man sich die Anfänge des Projekts in der Praxis vorstellen. Es soll zunächst u.a. ein Pool aus Arbeitshilfen geschaffen werden, in einem Arbeitsschutz-Handbuch, das das ganze Projekt begleitet und das so nach und nach aufgebaut wird. Es werden z.B. zunächst im Bischöflichen Ordinariat alle Stellenbeschreibungen genau erfasst, was wird wo verlangt, wer ist für was zuständig, wie sind die Arbeitsbedingungen vor Ort, wo kann man optimieren, welche Gefährdungen gibt es eventuell an einem Arbeitsplatz? So entstehen Definitionen unterschiedlicher Arbeitsplätze, diese Definitionen kann man dann auch wieder auf andere Stellen übertragen oder auch z.B. bei Personalwechsel, als Anhaltspunkt zu Hilfe nehmen. Immer im Blick, vernünftige, gesunde Arbeitsplätze zu schaffen. Der Zeitplan ist in drei Phasen unterteilt und soll bis zum Jahr 2025 umgesetzt werden.
„Die erste Phase ist das eigentliche Einführungsprojekt im Bereich des gesamten Bischöflichen Ordinariats. In der zweiten Phase von 2022 bis ca. 2024, kommen dann die diözesanen Einrichtungen an die Reihe, die Schulen, die Bildungs- und Jugendhäuser. Aber auch die Verwaltungszentren gehören mit dazu, die dann den Brückenkopf bilden, als Sprachrohr hin für die dritte Phase, die sich dann auf die Pfarreiebene konzentriert.”
Die zentrale Steuerung des Projekts übernimmt dabei die AG ORGA, es gibt einen Lenkungsausschuss, ein Kernteam und die einzelnen Fachbereiche, die zusammen den „Arbeitsschutz mit System“ umsetzen. Der Projektplan orientiert sich an der von der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft empfohlenen Einführungsmethodik „In sieben Schritten zum sicheren und gesunden Betrieb“ (Bild unten: Quelle Verwaltungs-Berufsgenossenschaft VBG — Einführungsleitfaden).
