Bistum

Der Passauer Synodale Weg lebt! – Synodaler Austausch

Stefanie Hintermayr am 24.07.2024

432 A7435 1 Foto: Stefanie Hintermayr/pbp

Insgesamt rund 135 Gläubige beteiligten sich am 19. und 23. Juli am Synodalen Austausch mit Bischof Stefan Oster SDB in Burghausen und Passau.

Inspi­riert von der Welt­bi­schofs­syn­ode in Rom im Okto­ber 2023 mit Papst Fran­zis­kus haben sich rund 90 Haupt- und Ehren­amt­li­che aus dem Bis­tum Pas­sau am 23. Juli in Spec­trum Kir­che Pas­sau-Maria­hilf mit Bischof Ste­fan Oster zum Syn­oda­len Aus­tausch getrof­fen. Die ers­te der bei­den Aus­tausch­run­den fand am Frei­tag zuvor, am 19. Juli, auch auf Ein­la­dung des Diö­ze­san­rats Pas­sau mit Bischof Ste­fan mit 45 Teil­neh­mern im Haus der Begeg­nung in Burg­hau­sen statt. Unter dem Mot­to Unter­schied­lich, und doch gemein­sam – Syn­oda­li­tät kon­kret erar­bei­te­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer gemein­sam Visio­nen und vie­le Ideen für die zukünf­ti­ge Kir­che von Pas­sau, teil­ten Erfah­run­gen geteilt und spra­chen dar­über, was sie in der Kir­che von Pas­sau bewegt.

Zu Beginn der bei­den Ver­an­stal­tun­gen begrüß­te der Diö­ze­san­rats­vor­sit­zen­de Mar­kus Biber die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer und freu­te sich, dass so vie­le gekom­men waren, um sich mit­ein­an­der aus­zu­tau­schen und Syn­oda­li­tät kon­kret wer­den zu las­sen. Er führ­te in die The­ma­tik der Syn­oda­len Kir­che ein und erklär­te die drei Ebe­nen Welt­syn­oda­ler Weg, Syn­oda­ler Weg in Deutsch­land und Syn­oda­ler Weg im Bis­tum Pas­sau.

Die synodale Kirche

Papst Franziskus hat im Oktober 2021 einen weltweiten synodalen Prozess angestossen. Die deutschen Bischöfe haben bereits im März 2019 einen Synodalen Weg für die Kirche von Deutschland beschlossen. Auch für das Bistum Passau arbeitet u.a. Bischof Stefan Oster am synodalen Weg. Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen zu den drei Bestrebungen.

Der Pas­sau­er Syn­oda­le Weg lebt“, freu­te sich Tho­mas Weg­gart­ner, Ansprech­part­ner für den Syn­oda­len Weg im Bis­tum Pas­sau, über die gut besuch­te Ver­an­stal­tung. Er skiz­zier­te die ein­zel­nen Weg­mar­ken und Bau­stei­ne, begon­nen mit der Initia­ti­ve des Welt­syn­oda­len Wegs durch Papst Fran­zis­kus im Okto­ber 2021 bis jetzt. Ganz wesent­lich sei die vom Papst im gesam­ten Pro­zess kul­ti­vier­te Schu­le des Hörens“, zuletzt auch bei der Welt­syn­ode in Rom, auf den Hei­li­gen Geist zu hören“, beton­te Weg­gart­ner. Genau das wol­le man an die­sem Abend des Syn­oda­len Aus­tauschs gemein­sam in der Pra­xis aus­pro­bie­ren. Ich hof­fe, dass uns die­ser Bau­stein heu­te gelingt.“ Schließ­lich gin­ge es, so Weg­gart­ner, um Syn­oda­li­tät in der Sen­dung, das heißt, was bedeu­tet es, in der Sen­dung hin­aus­zu­ge­hen?!“ Man wol­le gemein­sam her­aus­fin­den, was die Kir­che von Pas­sau brau­che – und: Wozu braucht sie mich?“

Dom­de­kan Hans Bau­ern­feind und Bir­git Gei­er, stv. Vor­sit­zen­de des Diö­ze­san­rats Pas­sau, führ­ten danach in einem Dia­log in die Fra­ge­stel­lung des Abends ein: Wie geht es wei­ter mit dem Syn­oda­len Weg vor Ort? Unter­schied­lich, und doch gemein­sam – Syn­oda­li­tät kon­kret: Das Ver­an­stal­tungs­mot­to sei aus gutem Grund gewählt wor­den, beton­te Bau­ern­feind. Eine Kir­che näher bei den Men­schen, aber weni­ger büro­kra­tisch“ in einer hoch­tech­no­lo­gi­schen Welt sei die Her­aus­for­de­rung der Zukunft, mein­te er. Es ist wich­tig, dass wir mit­ein­an­der reden und der oder dem Ande­ren wirk­lich zuhö­ren“, und ver­wies wie bereits Weg­gart­ner auf die Metho­de des Hörens an die­sem Abend. Das Ziel sei, mein­te schließ­lich Bir­git Gei­er, stv. Vor­sit­zen­de des Diö­ze­san­rats Pas­sau, Jesus Chris­tus zu begeg­nen und dann bei sich selbst anzufangen“.

Anhand von drei Bibel­stel­len wur­de das Hören kon­kret in der Pra­xis in ein­zel­nen Schrit­ten geübt. In einem ers­ten Schritt galt es, Joh 1,35 – 36a auf sich wir­ken zu las­sen und in Stil­le in sich selbst hin­ein­zu­hö­ren. Dann, in einem zwei­ten Schritt, tausch­ten sich die Teil­neh­men­den in Drei­er­grup­pen über Joh 1,3539 aus. Und schließ­lich, in einem drit­ten Schritt, wur­de eine Anhör­run­de zu sechst über Joh 1,3546 geübt.

Am Tag dar­auf stand Johan­nes wie­der dort und zwei sei­ner Jün­ger stan­den bei ihm. Als Jesus vor­über­ging, rich­te­te Johan­nes sei­nen Blick auf ihn und sag­te: Seht, das Lamm Got­tes! Die bei­den Jün­ger hör­ten, was er sag­te und folg­ten Jesus. Jesus aber wand­te sich um, und als er sah, dass sie ihm folg­ten, sag­te er zu Ihnen: Was sucht ihr?”

(Joh 1,35-36a)

Was ist mir jetzt wich­tig für unse­ren gemein­sa­men Weg in der Kir­che von Pas­sau? So lau­te­te nach der Pau­se die Fra­ge­stel­lung. Bri­git­ta Necker­mann-Lipp, Refe­ren­tin für Exer­zi­ti­en und Spi­ri­tua­li­tät im Bis­tum Pas­sau, sam­mel­te dazu nach der Pau­se im Ple­num die durch­aus frei­mü­tig vor­ge­brach­ten Sor­gen, Anfra­gen und Anlie­gen der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer im Hin­blick auf einen gemein­sa­men Weg als Kir­che von Pas­sau mit dem Anspruch Unter­schied­lich, aber gemein­sam“. Mit Ein­falls­reich­tum und vie­len Visio­nen wur­den schließ­lich zahl­rei­che Ideen und Vor­schlä­ge zu einer Kir­che von Pas­sau der Zukunft gesam­melt. So wur­den bei­spiels­wei­se genannt: Stär­kung des Ehren­amts, Aus­bau von Infra­struk­tu­ren (mit ver­schie­dens­ten Qua­li­fi­zie­rungs­an­ge­bo­ten), mehr Mög­lich­kei­ten der Betei­li­gung, authen­ti­sche Vor­bil­der sowie Herz­lich­keit und Nah­bar­keit in der Gemein­de­lei­tung, Rea­lis­mus ange­sichts von not­wen­di­gen Ver­än­de­run­gen, inten­si­ve­rer Aus­tausch über Glau­bens­in­hal­te, Stär­kung von Gemein­schaf­ten und deren Ver­net­zung, För­de­rung von Cha­ris­men – auch unab­hän­gig von amts­kirch­li­chen Struk­tu­ren, Kon­takt­pfle­ge und Per­so­na­li­tät bzw. Bewah­ren der Per­sön­lich­keit in den Pfar­rei­en, eine nah­ba­re Kir­che, gegen­sei­ti­ge Wert­schät­zung, Ver­ständ­nis und Tole­ranz, Viel­falt, eine Kir­che, die von Wei­te, Offen­heit und Mut für neue Wege geprägt ist.

Es ist schön zu erle­ben, dass sich so Vie­le ein­brin­gen und dass es so Vie­le gibt, die Inter­es­se haben am Glau­ben an den Herrn“, freu­te sich schließ­lich Bischof Ste­fan Oster. Ich hat­te den Ein­druck, dass wir eine gute Gesprächs­at­mo­sphä­re hat­ten.“ Er zitier­te Papst Fran­zis­kus, der immer wie­der beto­ne Wir sind nicht zuerst für uns da, son­dern für die Welt“ und uns damit stets in dem Dienst am Nächs­ten bestär­ke. Mit Blick auf die Zukunft der Kir­che von Pas­sau gel­te es, so Bischof Ste­fan, Räu­me und Gemein­schaft zu schaf­fen, sodass Berüh­rung mit Chris­tus statt­fin­den kön­ne. Zutiefst sei dies in der Eucha­ris­tie mög­lich, in der wir schließ­lich die Real­prä­senz Jesu Chris­ti fei­ern wür­den. Sie ist Quel­le und Höhe­punkt unse­res kirch­li­chen Lebens!“

Impressionen vom Synodalen Austausch in Burghausen

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