Was die Zukunft des Synodalen Weges in Deutschland angeht, ist der Passauer Diözesanratsvorsitzende Markus Biber „gedämpft optimistisch“. Hier seine Einschätzung zum Verlauf der IV. Vollversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt.
Nach der III. Vollversammlung des Synodalen Wegs im Frühjahr, bei der erstmals endgültige Texte abgestimmt wurden, die dort auch die nötigen 2/3‑Mehrheiten aller Teilnehmer und auch der Teilnehmer aus der Bischofskonferenz erhalten hatten, war man gespannt, ob sich dies auch auf der IV. Vollversammlung fortsetzen würde, an welcher Papiere diskutiert werden sollten, die bekanntermaßen unter den Bischöfen teilweise umstritten waren – wie die Grundtexte des Forums IV zur Sexualmoral „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ und des Forums III „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“. Ich bin aufgrund der Erfahrungen aus dem Frühjahr eher optimistisch gestimmt nach Frankfurt gereist.
Am Donnerstag-Nachmittag war der erste größere Punkt auf der Tagesordnung die Behandlung des Grundtextes aus dem Forum IV. Nach den Behandlungen der Vorschläge der Antragskommission wurde schließlich über den Gesamttext abgestimmt. Und zur großen Überraschung erreichte der Text zwar die deutliche Mehrheit der Teilnehmer (82,81 %) und auch der Bischöfe (61,11 %, 33 pro, 21 contra, 3 Enthaltungen) verfehlte damit jedoch die 2/3‑Mehrheit der Bischöfe, die für die Annahme des Textes notwendig war. Der Text und die Arbeit daran in den Foren und Vollversammlungen über die vergangenen Jahre hinweg ist damit endgültig verloren. Einzige Möglichkeit, wie dieser zumindest noch teilweise gerettet werden kann, ist nun über die Verwendung einzelner Passagen in den sogenannten konkreten Handlungstexten.
Nach dieser Abstimmung war bei den Mitgliedern der Vollversammlung und auch bei mir die Enttäuschung doch sehr groß. Einzelne Mitglieder verließen die Vollversammlung, weil sie sich durch die Ablehnung persönlich angegriffen fühlten, andere protestierten gegen die Entscheidung noch während der Versammlung. Besonders auf Missfallen stieß die Tatsache, dass sich viele der Bischöfe vor dem Votum nicht inhaltlich zum Text geäußert hatten und dann aber mit Nein stimmten. Dies wurde als ein „ins Messer laufen lassen“ empfunden.
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