Veränderungen — kleine und größere — bewegen, das kam im fachlichen Teil des Tags klar heraus. Angeleitet von Thomas Lamsfuß, Leiter der Stabsstelle strategische Personal- und Organisationsentwicklung beim Diözesancaritasverband, stiegen rund 35 Teilnehmende im Kongregationssaal des Priesterseminars ins Thema “Change” ein. Mit dem Ergebnis: Die Pastoral will Veränderungen verstehen, überzeugt werden, gegenenfalls ihre Hintergründe erfragen. Auch, wenn es unterschiedliche “Veränderungstypen” gibt: Grundsätzlich ist die Lust auf Neues da, doch auch das Gespür dafür, dass die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weniger würden und vielfach nach neuen Möglichkeiten gesucht werde, dennoch qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten.
Die Predigt von Bischof Stefan Oster zum Nachhören:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Auch Bischof Stefan Oster kam dazu und tauschte sich mit der Pastoral aus, bevor gemeinsam Gottesdienst in der Andreaskapelle gefeiert wurde. Zu den Mitfeiernden zählten zufällig auch eine Gruppe Mesnerinnen und Mesner aus der Diözese St. Pölten mit ihrem Mesnerseelsorger. Aufbauend auf die Tageslesung aus dem Buch der Könige, die von den Verwüstungen erzählt, in denen sich das Volk Israel wiederfand, spannte Bischof Stefan Oster den Bogen ins Heute: die Kirche in scheinbarer Krise, „falsche Propheten“, die Neuorientierungen forderten, die nicht auf Jesus fußen.
Nicht selten frage er sich, was sich bei ihm, dem Bischof selbst, ändern müsse – mit der Antwort: „Ich muss lernen, mehr zu lieben, lernen, demütiger zu sein. Ich möchte berufen sein, ein Hörender zu sein.“ Das gelinge nicht immer. Dennoch habe auch er am meisten gelernt in Krisen, wenn sie Veränderungsprozesse anstoßen mit der Maßgabe, bei aller Neuausrichtung beim Herrn zu bleiben. Größere Liebe führe zu größerer Freiheit, so der Bischof – „und die Ängste werden weniger. Das wünsche ich Euch allen“, richtete er sich an die pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – mit dem Dank, „dass Ihr in schwieriger Zeit für die Kirche geht und Euer Herz immer wieder aufbrechen lasst“.