Das Bistum Passau trauert um seinen langjährigen Oberhirten Bischof emeritus Wilhelm Schraml. Bischof Wilhelm ist heute (08.11.2021) im Gnadenort Altötting, wo er seinen Ruhestand verbracht hatte, im Alter von 86 Jahren friedlich verstorben.
Sein Nachfolger im Amt, Bischof Dr. Stefan Oster SDB, würdigt Bischof Wilhelm in einer ersten Reaktion als einen Mann, der „den Gekreuzigten und Auferstandenen immer neu und voller Überzeugung in die Mitte seines Denkens, Predigens und Handelns gestellt hat. Bischof Wilhelm war mit ganzem Herzen ein Mann der Kirche. Als solcher war er mir immer wieder, vor allem auch zu Beginn meines Pontifikates, ein wertvoller Ratgeber. Sein unermüdliches Unterwegssein im Bistum, in den Pfarreien und bei den Menschen, ist mir Vorbild. Und als besonders kostbare Hinterlassenschaft schätze ich die Kapelle der immerwährenden Anbetung in Altötting, die er ermöglicht hat.“
„Jesus Christus als den Herrn verkündigen.“ Mit diesem Wahlspruch leitete Bischof Wilhelm Schraml das Bistum Passau vom 23. Februar 2002 bis zum 1. Oktober 2012, als Papst Benedikt XVI. sein aus Altersgründen vorgebrachtes Rücktrittsgesuch annahm. Als Apostolischer Administrator wirkte Bischof Wilhelm noch bis zum 2. September 2013. Ein zentrales Thema für ihn war die Begegnung mit Christus in der Eucharistie.
Wichtig war ihm immer, den Menschen eine Heimat zu geben. Ein Schwerpunkt seines Wirkens war die Familienpastoral, wo er zahlreiche Akzente auch in der Deutschen Bischofskonferenz setzte. Ein Höhepunkt seiner Amtszeit war der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Altötting und Marktl am Inn. Die Begegnungen mit dem Heiligen Vater am 11. September 2006 zählte Bischof Wilhelm auch zu den bleibenden Ereignissen in der traditionsreichen Geschichte der Diözese Passau. Ein Papst, der in diesem Bistum geboren wurde, kehrte zurück in seine Heimat, zu seinen Wurzeln.“Papst Benedikt XVI. war an diesem Tag im wahrsten Sinn des Wortes bei uns daheim”, sagte Bischof Wilhelm zum Abschluss.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1985 Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Verdienstkreuz 1. Klasse) für seine Verdienste und sein Engagement in Kirche und Gesellschaft
- 2001 Verleihung der Ehrenbürgerwürde seiner Geburtsstadt Erbendorf, Oberpfalz
- 2004 Verleihung des Bayerischen Verdienstordens
- 2004 Investitur in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem
- 2005 Ehrenmitgliedschaft in der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Oeno-Danubia im CV
- 2015 Verleihung der Ehrenbürgerwürde von Altötting
Seinen Ruhestand verbrachte Bischof emeritus Wilhelm Schraml im Wallfahrtsort Altötting, wo er der Gottesmutter besonders nahe sein konnte. „Altötting trauert“, so sein früherer Generalvikar und jetziger Stadtpfarrer von Altötting, Dr. Klaus Metzl: „Täglich besuchte er den Herrn in der Anbetungskapelle, um Gott die Ehre zu geben. Dort möchte er auch bestattet sein. Ich wünsche ihm von Herzen den Frieden, den er auf Erden beständig suchte.”
Die Wallfahrtsstadt hat ihn am Vorabend des Hochfestes Mariä Himmelfahrt 2015 zum Ehrenbürger ernannt. In einer Stadtratssondersitzung im Rathaus würdigte damals Bürgermeister Herbert Hofauer dessen herausragenden Einsatz für den Gnadenort. Für den Geehrten selbst bedeutete die Auszeichnung einen„inneren Höhepunkt“ in seinem Leben.
Weitere Informationen zu Gebet und Begräbnis werden in Kürze auf unserer Webseite bekannt gegeben. Hier haben Sie die Möglichkeit einen Kondolenzeintrag zu verfassen.
Die Überführung findet heute um 18 Uhr statt. Sie beginnt bei der Bischöflichen Administration. Der Leichnam des verstorbenen Bischofs em. Wilhelm Schraml wird von der Bischöflichen Administration zur Tilly Kapelle überführt, wo er aufgebahrt wird. Dort können sich die Trauernden in das Kondolenzbuch eintragen und dem Verstorbenen die Referenz erweisen. Im Anschluss an die Überführung findet der Sterberosenkranz in der Stiftspfarrkirche St. Philippus und Jakobus statt. Es gelten die bestehenden Coronaregeln für Gottesdienste.