Kindermissionswerk und missio Aachen begrüßen päpstliche Gesetze zum Umgang mit Missbrauch. Die beiden Hilfswerke werden ihre diözesanen Partner bei der Umsetzung unterstützen. „Die gesetzlichen Verpflichtungen sind ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den sexuellen Missbrauch. Die Meldepflicht und die Wertung von Vertuschung als Straftatbestand sorgen in den Diözesen in aller Welt für einen besseren Schutz von Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen“, sagt Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks und von missio Aachen.
Die von Papst Franziskus im gestrigen apostolischen Schreiben „Vos estis lux mundi“ benannten institutionellen Veränderungen in der Kirche würden dazu beitragen, Machtmissbrauch künftig wirkungsvoller zu begegnen und seien ein weiteres kraftvolles Zeichen gegen jede Form des Missbrauchs von Schutzbefohlenen, insbesondere von Kindern, so Krämer. Das Kindermissionswerk und missio sehen vor allem die im Erlass formulierte verpflichtende Einrichtung von Meldestellen in den Diözesen positiv: „Als weltkirchliche Hilfswerke wollen auch wir unsere Verantwortung wahrnehmen und unsere diözesanen Partner bei der Einführung der Meldestellen unterstützen. Wir wollen mit den Bistümern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa an der Umsetzung der neuen Gesetze mitwirken.“
Seit 2013 arbeiten die beiden Aachener Hilfswerke eng mit dem Zentrum für Kindesschutz (Centre for Child Protection, CCP) an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom zusammen. Durch Bewusstseinsbildung bei den Bischofskonferenzen in aller Welt, Präventionsarbeit und Schulung kirchlicher Mitarbeiter werden kirchliche Strukturen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Missbrauch und Gewalt aufgebaut und gestärkt. So werden die Projektpartner dabei unterstützt, für den kirchlichen Alltag eigene Richtlinien zur Prävention von Kindesmissbrauch in der jeweiligen Ortskirche, zum Umgang mit Tätern und Opfern und zur therapeutischen Begleitung der Betroffenen zu formulieren und umzusetzen
Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘
Rund 2.000 Projekte für Not leidende Kinder weltweit werden jährlich vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ unterstützt. Einnahmen in Höhe von insgesamt rund 77,7 Millionen Euro standen dem Kinderhilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland 2017 für seine Arbeit zur Verfügung. Gefördert wurden Projekte in 114 Ländern. Neben der Förderung der Kinder-Hilfsprojekte zählen der Einsatz für die Rechte von Kindern weltweit sowie die Bildungsarbeit zu den Aufgaben. Mit rund drei Millionen Euro jährlich unterstützt das Kindermissionswerk gezielt Projekte im Bereich der Missbrauchsprävention.
Missio Aachen
Das Internationale Katholische Missionswerk missio in Deutschland mit seinen Zweigen in Aachen und München gehört zu rund 100 Päpstlichen Missionswerken weltweit. missio Aachen ist eines der großen deutschen Hilfswerke und fördert die katholische Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien. 2017 stellt missio Aachen rund 46,2 Millionen Euro für die Projektfinanzierung zur Verfügung. Davon wurden 1.161 Projekte seiner Partner in Afrika, Asien, dem Maghreb und Nahen Osten sowie Ozeanien finanziert. Diese Förderung stärkt die pastorale, soziale und interreligiöse Arbeit, die Infrastruktur sowie die Ausbildung von Laien, Priestern und Ordensleuten der katholischen Kirche in diesen Regionen. Mit ihrer Arbeit erreicht die Kirche dort nicht allein Christen, sondern trägt zur Verbesserung der Lebensumstände der gesamten Gesellschaft bei. In vielen Ländern Afrikas, Asiens und Ozeaniens ist die Kirche oft die einzige Institution, die alle Menschen erreicht, da staatliche Strukturen schwach sind.
Text: Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘
Bild: pixabay