Acht Monate Visitation im Passauer Pfarrverband Ilzstadt sind am Christkönigssonntag zu Ende gegangen. Gefeiert wurde das mit einem Festgottesdienst mit Bischof Stefan Oster, der auf einen lebendigen Prozess zurückblickte - und Zuversicht verbreitete.
Die Pfarrsekretärinnen, die Leitungen der Kindergärten, der Pastoralreferent, die Mesner, Kirchenmusiker, eine sehr aktive KAB, der DJK, die Büchereiverantwortliche, natürlich der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung: Die Liste derer, die sich in den vergangenen Monaten und am Samstag vor dem großen Abschlussgottesdienst nochmal intensiv in die Visitation eingebracht haben, ist lang — und bei allen Gesprächen mit den Menschen dahinter, sagte Bischof Stefan gleich eingangs, ging es um die Frage: “Wohin geht die Reise in dieser für Kirche so herausfordernden Zeit?”
Ermutigend, nicht nur auf Sachthemen beschränkt, so sollen die Visitationsbesuche im Bistum sein. Sie sind Teil des pastoral-strukturellen Erneuerungsprozesses und blicken vor Ort gemeinsam mit den Akteuren in die Zukunft. Am Beginn steht ein Pfarrverbandsabend mit dem Bischof, eine Klausur gibt den Ehrenamtlichen die Gelegenheit, in die Tiefe zu gehen.
In den Gesprächen, so Bischof Oster in seiner Predigt in der Kirche St. Michael in Grubweg, der größten im Pfarrverband, zu dem auch die Halser und die Ilzstädter gehören, seien verschiedene Perspektiven erkennbar. “Auch darauf, wie wir erkennbar Christ sein können”, denn oft käme bei seinem Gegenüber heraus, dass man eben nicht so gelernt habe, darüber zu sprechen.
So mancher frage sich dann, ob man nicht genug tue, defizitär sei — “wie wir alle”, meinte Oster. “Doch dass der Herr uns trotzdem liebt, dürfen wir als Anfang nehmen. Wenn wir so leben, dass er morgen wiederkommen könnte, sind wir Menschen, die missionarisch ausstrahlen.” Der Kernpunkt sei immer die Qualität der Beziehung zu Gott. Und so gehe es in den Gesprächen im Rahmen einer Visitation weniger darum, noch mehr zu tun, sondern um die Haltung dahinter. “Wenn etwas aus der Visitation in Ihnen weiter arbeiten soll, dann das”, und damit sei ihm auch um die Zukunft nicht bang. Sein Schlusswort: “Danke, dass Sie heute Kirche sind!”
Der Gottesdienst wurde vom Kirchenchor Crescendo mit der “Pfarrkirchner Messe” gestaltet, mitgeschrieben vom ehemaligen Stadtpfarrer Max Huber. Der Pfarrgemeinderat lud anschließend zum Stehempfang, damit alle miteinander und auch mit Bischof Stefan ins Gespräch kommen konnten