Mit Geratskirchen, Mitterskirchen und Unterdietfurt hat Bischof Stefan Oster SDB am Wochenende des 25./26. September drei sehr lebendige Pfarreien visitiert. Die vielen Begegnungen und Gespräche waren stets geprägt von gegenseitiger Wertschätzung. Feierlicher Abschluss war ein gemeinsamer Gottesdienst in der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Unterdietfurt.
Nur fröhliche und strahlende Gesichter gab es an den beiden Tagen der Pfarrvisitation im gemeinsamen Pfarrverband Geratskirchen-Mitterskirchen-Unterdietfurt. Nicht nur herrliches Wetter, sondern auch die vielfältigen sehr fruchtbaren Gespräche zwischen dem Bischof und den zahlreichen Verantwortlichen rund um die drei Gotteshäuser St. Martin in Geratskirchen, St Johannes in Mitterskirchen und Mariä Heimsuchung in Unterdietfurt waren von Erfolg gekrönt für eine weiteres gutes Einvernehmen zwischen dem Passauer Kirchenoberhaupt und den Gläubigen der drei Pfarreien.
Deutlich wurde bei all den zahlreichen Begegnungen und Gesprächen die gegenseitige Wertschätzung. Neben den Gesprächen zählten auch die erhebende n Andachten und Gottesdienste zu den Höhepunkten an den beiden Tagen. Eindrucksvoll umrahmt wurden die Gottesdienste in Mitterskirchen von den Johannesbläsern unter der Leitung von Robert Aichinger, in Geratskirchen von Heidi Demmelhuber und Monika Mayer sowie beim Abschlussgottesdienst in Unterdietfurt von Richard Hofbauer, Marianne Beisl, Franziska und Hans Hitzenberger. Somit konnte der Abschluss der Pfarrvisitation im gemeinsamen Pfarrverband endlich zum Abschluss gebracht werden. Coronabedingt war dies der dritte Anlauf. An zwei Tagen waren zahlreiche Gespräche angesetzt, die mit einem Morgenlob in der Pfarrkirche Mitterskirchen frühzeitig den durchaus besonderen Tag einläuteten. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Franz Hahn begrüßte die Pfarrangehörigen und hieß besonders Bischof Dr. Stefan Oster an diesem Werktagsmorgen herzlich willkommen. Nach der Andacht überraschten die Kleinen des Kindergartens zusammen mit ihren Eltern und Erzieherinnen den Bischof mit einem Ehrenspalier, der gleichzeitig die Kinder mit dem Kreuz auf der Stirn den Segen erteilte.
Die Pfarrsekretärinnen waren dann die ersten Gesprächspartner im Pfarrhaus in Mitterskirchen. Dort nahm der Bischof Einsicht in die Matrikelbücher, in denen alle wichtigen Informationen über Taufen, Hochzeiten, Firmungen sowie Beerdigungen eingetragen sind. Mit dem bischöflichen Siegel gelten diese dann als abgenommen.
Auch die haupt- und nebenamtlichen Seelsorger, Mitarbeiter sowie die neue Gemeindereferentin und ein Religionslehrer nutzten die Gelegenheit, sich mit dem Oberhirten in Einzelgesprächen auszutauschen.
Nach dem Mittagessen ging es nach Geratskirchen. Hier kamen im Pfarrheim zuerst die Kindergartenleitungen aus Unterdietfurt und Mitterskirchen zusammen. Dem folgte eine Gruppierung aus Mesnern, Organisten, Chorleitern, Kinder- u. Familiengottesdienstteams sowie mit Frauenbund, den Senioren und der Mariannischen Männerkongregation. In dieser großen Runde wurde kein Blatt vor den Mund genommen und es war am Ende für alle Beteiligten sehr fruchtbar.
Mit Vertretern der kirchlichen Sportvereine, der Landjugend und den Ministranten fanden die Nachmittagsgespräche dann ihr Ende.
Nach der Vesper in der Pfarrkirche von Geratskirchen bekamen die Kirchenverwaltungen sowie Pfarrgemeinderäte die Möglichkeit, ihre vielfältigen Anliegen anzubringen.
In allen Gruppenterminen gab es eine offene Gesprächsbasis, für die sich der Bischof sehr bedankte, denn nur so sind ehrliche Diskussionen möglich. Selbst bei Gesprächen mit verschiedenen Standpunkten gelang es mit gegenseitigem Respekt und Anerkennung, dass der jeweils andere es auch gut meint und einen guten Weg sucht, sowohl für die Kirche, als auch für sein eigenes Leben. Er selbst ging offensiv auf die Teilnehmer zu, in dem er auch zu aktuellen kirchlichen Themen Stellung bezog. Er lieferte am Beispiel Frauen in Ämtern der Kirche eine theologische Erklärung, warum Frauen als Priester aus seiner Sicht nicht möglich sind. Die Frage des Diakonats für die Frau könnte aus seiner Sicht aber entschieden werden. Stefan Oster berichtete, dass vor wenigen Wochen von Papst Franziskus hierzu der zweite Klärungsanlauf aufgenommen wurde, indem er eine päpstliche Studienkommission einberufen hat.
Am Sonntag bildete den Abschluss der Pfarrvisitation ein feierlicher Gottesdienst in Unterdietfurt. Die Vertreter der Kirchenverwaltungen sowie Pfarrgemeinderäte zogen in einem kleinen Zug mit den Diakonen Alfred Daubenmerkl und Paul Schmidt sowie Pater Michael und Pfarrer Nelson und dem Visitator in die Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Unterdietfurt ein. Zahlreiche Kinder mit ihren Eltern und zahlreiche Draufgeher warteten auf dem Weg um den Bischof zu begrüßen, der sich dafür auch kurz Zeit nahm um Danke zu sagen und zwischendurch das Gespräch zu suchen.
Die Begrüßung in der cronakonform vollbesetzten Kirche, übernahm Pfarrgemeinderatsvorsitzender Gerhard Hofmann. In seiner Predigt berichtete der Oberhirte vom Samstag, welche zahlreichen Gespräche stattgefunden haben und zog dabei ein kurzes Resümee. Bischof Stefan stellte hier die Frage, worum es in unserem Glauben eigentlich geht und wer Jesus ist. Wer ist er für mich? Mit diesen Fragen will der Bischof einladen, sich neu zu fragen, für wenn man etwas macht. Für Jesus oder doch eher für mich? Er ist doch die Mitte, das Leben und die Hoffnung. Jedem Menschen gibt der Herrgott immer wieder die Möglichkeit, auch nach einem bisher verlorenen christlichen Leben sich Gott anzuschließen. Auch wenn es den Christen mitunter immer wieder zum Bösen zieht, sollte man den entscheidenden Schnitt machen in Richtung Jesus, so Oster.
Pfarrei-Sein heute - Predigt von Bischof Oster zur Visitation im Pfarrverband Mitterskirchen
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Bei einem Stehempfang am Dorfplatz hinter dem Rathaus gab es noch Gelegenheit mit Bischof Stefan in ein kurzes Gespräch zu kommen, bevor dieser die Heimreise nach Passau antrat. Alle Gespräche und Gottesdienste wurden unter Einhaltung der 3G-Regeln durchgeführt.
Der ursprüngliche Start dieser Visitation war im November 2019 mit einer Klausur im Franziskushaus in Altötting. Daran nahmen aus allen Pfarreien Vertreter teil, die sich mit künftigen Vorstellungen für das Pfarreileben auseinandersetzten. Dem folgte im Januar 2020 der Pfarrverbandsabend unter Beteiligung aller interessierten Pfarrangehörigen. Hier wurde über die Ergebnisse der Klausurtagung berichtet. Im Februar 2020 stand dann mit der Prüfung und Kontrolle aller Unterlagen und Abläufe in den Pfarrbüros die nächste Phase an, zu der auch die Besichtigung aller Kirchen und Nebengebäuden gehörte.
Text + Fotos: Marianne Hahn