Wenige Tage nach der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz beginnt in Rom die Weltsynode (2. bis 27. Oktober 2024). Die von der Deutschen Bischofskonferenz gewählten und die zusätzlich vom Papst ernannten bischöflichen Mitglieder der Synode aus Deutschland haben in einem Pressegespräch einen Überblick zu den Erwartungen und Chancen der Synode gegeben.
Wir dokumentieren hier die Stellungnahme des Passauer Bischofs Dr. Stefan Oster SDB:
“Mit der zweiten Sitzung der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode vom 2. bis 27. Oktober 2024 in Rom wird der synodale Weg, zu dem Papst Franziskus die katholische Kirche auf der ganzen Welt eingeladen hat, in eine entscheidende Etappe eintreten. Es sollte jetzt gelingen, einige Entscheidungen im Blick auf gelebte Synodalität in der katholischen Kirche zu treffen. In besonderer Weise geht es nach meiner Einschätzung um die Fragen, die das Ineinander einer synodalen und einer zugleich hierarchischen Kirche betreffen.
Die Befassung mit der Frage nach der Synodalität der Kirche verstehe ich nicht als Selbstbespiegelung und fortwährende Strukturdebatte. Vielmehr geht es um einen neuen Aufbruch, um einen neuen Stil, miteinander Kirche zu sein. Er ist darauf ausgerichtet, die Stimmen der Gläubigen zu hören, aber auch die Stimmen anderer Menschen, besonders derer am Rand. Es geht darum, die Anforderungen der gegenwärtigen Epoche aufmerksam zur Kenntnis zu nehmen und im gemeinsamen Hören aufeinander und nicht zuletzt im Licht des Evangeliums danach zu fragen, was der Geist seiner Kirche in dieser Zeit sagen möchte.
„Wenn der eigentliche Protagonist der Kirche der Geist Gottes ist – wie kann es dann gelingen, diesem Geist in uns und unter uns wirklich Raum zu geben?”
Die für die Versammlungen der Weltsynode gewählte Methode des „Gesprächs im heiligen Geist“ wird offensichtlich mittlerweile in weiten Teilen der Weltkirche positiv aufgenommen und immer mehr praktiziert. Es ist mehr als nur eine Methode, vielmehr halte ich die Methode zugleich für den Inhalt, verbunden mit der Frage: Wenn der eigentliche Protagonist der Kirche der Geist Gottes ist – wie kann es dann gelingen, diesem Geist in uns und unter uns wirklich Raum zu geben?
Wesentlich ist aus meiner Sicht auch die Betonung des Aspektes der Mission: Wenn die Beschäftigung mit Synodalität mehr ist als ein Kreisen um sich selbst, dann deshalb, weil uns der Geist drängt, das Evangelium zu leben und zu verkünden, vor allem auch denen, die Christus noch nicht kennen. Meiner Ansicht nach ist es auch das, was Papst Franziskus will. Miteinander gehen (= synodal) heißt vor allem auch: Hinausgehen!
Ich freue mich auf das Gespräch darüber, wie auch das heute gelingen kann und bin gespannt zu erfahren, wo es wirklich gelingt.”
Bischof Oster zum Verhältnis von Synode und Mission:
Ihnen entgeht ein toller Beitrag!
Quelle: dbk