Am 4. Oktober 2023 beginnt in Rom die Weltsynode, zu der Papst Franziskus eingeladen hat. Bei der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Wiesbaden-Naurod wurden am Mittwoch in einem Pressegespräch die Vorbereitungen der DBK zur Weltsynode vorgestellt.
Beim Pressegespräch teilgenommen haben die Bischöfe, die bei der Synode in Rom anwesend sind: Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Felix Genn (Münster), Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), Bischof Dr. Stefan Oster SDB (Passau) und Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen).
Die Weltsynode steht unter dem Leitwort: „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“. „Für mich wird die Weltsynode in Rom die erste synodale Erfahrung auf der weltkirchlichen Ebene sein. Auch wenn vier Wochen eine lange Zeit sind, freue ich mich auf die Begegnungen,“ sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in seinem Eingangsstatement. Man sei mit einer starken Gruppe vertreten, die eine Spannbreite einbringen könne aus den Erfahrungen in den Bistümern, als Bischof und natürlich besonders aus dem Weg heraus, den man in den vergangenen Jahren als Kirche in Deutschland gegangen sei. Er wünsche sich mehr Verbindlichkeit, was die Ergebnisse angehe. Letztendlich könne der Papst frei entscheiden, was umgesetzt werde und was nicht, so Bätzing.
Unter den fünf teilnehmenden Bischöfen in Rom ist auch Passaus Bischof Stefan Oster. Er verwies beim Pressegespräch auf seine Erfahrungen, die er bei der Jugendsynode im Jahr 2018 in Rom und dem Weg dorthin gesammelt hat. „Das war für mich bislang die wichtigste Erfahrung mit jenem Verständnis von Synodalität, wie es Papst Franziskus der Kirche vorschlägt. Seine Betonung der geistlichen Dimension, des Schweigens, Hörens und Sprechens im geschützten Raum habe ich als wesentliche Aspekte davon verstanden – wenn auch nicht als die einzigen“, so Oster.
Der deutsche Synodale Weg könne allerdings nicht als Vorbild dienen, so der Passauer Bischof. Hier sei mehr Gegeneinander anstanden, auch durch zu viel Öffentlichkeit. Die Weltsynode solle nicht “von politischen Prozessen, strategischem Vorgehen und dem deutlichen Einsatz von öffentlichem Druck” geprägt sein, so Oster auf die Journalistenfrage, ob die Veröffentlichung von Abstimmungsergebnissen und Statements beim deutschen synodalen Weg richtig war.
„Im Nachhinein überwiegt bei mir der kritische Blick, weil ich erlebt habe, dass nach meiner Wahrnehmung die Polarisierungen stärker wurden: zwischen der Kirche in Deutschland und Rom, unter uns Bischöfen und innerhalb des Volkes Gottes.”
Ein ausführliches Interview mit Passaus Bischof zur bevorstehenden Weltsynode in Rom finden Sie im hier im Passauer Bistumsblatt:
Gebetsaufruf von Bischof Stefan Oster SDB
Liebe Gläubige unseres Bistums Passau,
Papst Franziskus versteht den Weg zu einer synodaleren Kirche in erster Linie als einen geistlichen Prozess. Der Hl. Geist ist der, der die Kirche leitet.
Daher möchte ich alle Gläubigen herzlich einladen, in den kommenden Wochen des Oktober intensiv für das Treffen in Rom zu beten, das vom 4. bis zum 29. Oktober dauern wird.
Der Oktober ist traditionell der Monat, in dem besonders der Rosenkranz gebetet wird. Daher bitte ich darum, dieses Gebet an der Seite Mariens immer wieder auch für die Synode zu beten.
Ich lade Sie gemeinsam mit dem Diözesanrat und dem Referat für Neuevangelisierung ein, täglich mit der Pfingstsequenz besonders um den Hl. Geist zu beten, dass er die Synode leiten und führen möchte.
Ich bitte die Gläubigen überall dort, wo die eucharistische Anbetung gepflegt wird, in diesem Anliegen besonders zu beten.
Ich bitte auch dass unter den jungen Menschen, in den Familien und unter den älteren Menschen für die Synode gebetet wird.
In den Pfarreien bitte ich, besondere Fürbitten in den Hl. Messen für die Synode zu beten.
Auch die Klöster und geistlichen Gemeinschaften mögen sich dieses Anliegen zu eigen machen.
Schließlich möchte ich auch unsere Geschwister aus den anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften einladen, immer wieder für uns zu beten, denn ich bin überzeugt, dass eine katholische Kirche, die synodaler wird wie von selbst auch ökumenischer wird.
Von Herzen danke ich allen, die sich dieses Anliegen zu Herzen gehen lassen und erbitte für Sie alle Gottes reichen Segen
Ihr Bischof Stefan Oster SDB
Auch der Diözesanrat und das Referat für Neuevangelisierung rufen im Bistum Passau gemeinsam zum täglichen Gebet für die Weltsynode auf.
Am 4. Oktober beginnt in Rom die dritte Etappe der Weltsynode (XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode), zu der Papst Franziskus eingeladen hat. Sie steht unter dem Leitwort: Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung. Das Treffen in Rom dauert bis zum 29. Oktober. 450 Synodenteilnehmende beraten über den weiteren Weg der Kirche.
Hier finden Sie das Statement von Passaus Bischof Stefan Oster beim Pressegespräch zum Nachlesen: