
Und jetzt kommst Du. Wie lebst du mit Gott oder ohne? Wer wolltest, wer solltest, wer könntest du sein? Was erschüttert dich? Was suchst du? Was sind deine Freude und Hoffnung, deine Trauer und Angst?“
Einfache, klare, kraftvolle Worte! Sie stammen aus dem Eingangskapitel der Jugendbibel des BDKJ, die wir in der vergangenen Woche vorgestellt haben. In diesem Buch werden die Texte aus der Einheitsübersetzung in die Ich- und Wir-Form übertragen. Auch das verleiht ihnen eine enorme Frische, Coolness und Anziehungskraft.
Von erfrischenden Debatten, von großen Hoffnungen, von Erneuerung ist auch beim Synodalen Weg die Rede. In der vergangenen Woche haben sich die 230 Menschen, die den Dialog zur Zukunft der Kirche in Deutschland in den kommenden zwei Jahren maßgeblich gestalten werden, in Frankfurt erstmals getroffen. In den vier synodalen Foren geht es um Macht, Sexuallehre, Frauen sowie priesterliche Lebensform. Und doch scheint mir etwas anderes wichtiger: dass die Beteiligten mit Kraft und Mut ans Werk gehen und dass sich„anarchisch-spirituelle Räume“ – ein Ausdruck von Jesuiten-Provinzial Stefan Kiechle SJ in der„Herder Korrespondenz“ – öffnen, in denen der Heilige Geist wirken und sich entfalten kann. Ansonsten droht dem Synodalen Weg ein Fiasko. Denn im Vorfeld ist von Aufbruch wenig zu spüren. Vielmehr überwiegen die Befürchtungen und Sorgen. Die einen gehen davon aus, dass es am Ende des Weges nur minimale Veränderungen geben wird, die niemandem wirklich etwas bringen, geschweige denn den Glauben attraktiver machen. Andere haben Angst, es könnte so viele Reformen geben, dass die Kirche in ihren Grundfesten erschüttert wird…
Text: Wolfgang KrinningerChefredakteur
Foto: © Synodaler Weg/Malzkorn
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