Christmette
Mit zahlreichen Gläubigen feierte Bischof Stefan Oster SDB im Passauer Dom am die Heilige Nacht 2024. In seiner Predigt ging der Passauer Bischof von der philosophischen Prämisse aus, der Mensch könne nicht anders, als glücklich sein zu wollen. Gleichzeitig erfahre er immer wieder, dass sein Glück Grenzen habe: materieller Reichtum mache nur bedingt glücklich, menschliche Beziehungen – „Quality time“ mit den Liebsten – gelinge nicht immer so, wie man sich das vorstelle. Gerade an Weihnachten werde das oft deutlich: „Man überlädt das Fest mit so vielen Erwartungen, dass es gar nicht gelingen kann, einfach in der gelassenen Freude da zu sein.“ Der Bischof stellte im Folgenden die Frage, was die im Passauer Stephansdom versammelten Gottesdienstbesucher eine – und sprach die gemeinsame Sehnsucht nach dem „Entgegenkommen Gottes“ an. Wer sich auf dieses Geheimnis einlasse, der beginne im Herzen zu spüren: „Das ist die eigentliche Spur zum Glück.“ Fassbar werde das Kommen Gottes im göttlichen Kind in der Krippe. Es bringe den Menschen den wirklichen Frieden: „die Möglichkeit, glücklich zu werden, ein zufriedenes, befriedetes Leben zu führen, weil wir den kennen, der uns ohne Ende liebt und Ja zu uns sagt.“ Bischof Stefan schloss seine Predigt mit der Einladung, gemeinsam zu feiern und anzubeten.
Über die Suche nach Glück, ihre Grenzen und den Durchbruch
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Weihnachten
Am 25. Dezember 2024, dem Hochfest der Geburt Jesu Christi, feierte Bischof Stefan Oster SDB im Passauer Stephansdom mit zahlreichen Gläubigen den Gottesdienst. In seiner Predigt ging der Bischof vom Tagesevangelium aus. Dieses beginnt mit den Worten: “Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.” Bereits unsere Worte, so Bischof Stefan, könnten die Wirklichkeit verändern: “Ein gutes Wort kann aufbauen und einen Menschen leben lassen. Ein böses Wort jedoch kann Angst erzeugen, Schrecken oder Zerstörung.” Genauso sage man, jemandes Wort habe Gewicht, habe Substanz. Dass Gottes Wort sogar schöpferische Kraft zukomme, werde bereits am Anfang der Bibel deutlich: Sprechend schaffe Gott. Ganz habe sich Gott in seinem lebendigen Wort ausgesprochen. Und dieses Wort sei, wie der Evangelist sagt, Fleisch geworden — und das heiße konkret: ein Mensch, ein kleines Kind. “Gott eignet sich unser Menschsein an, im Hören, im Erdulden und Erleiden, damit wir Antwortende werden, die sich sein Gott-Sein aneignen”, erklärte Bischof Stefan. Die Geburt Christi, so führte er aus, sei ein besonderes Zeichen dafür, wie Gott den Menschen entgegenkomme: “Ein Baby — das Wort Gottes — macht es uns leicht. Denn wer sieht ein Baby und sagt nicht: ‚Lass mich mal schauen’?” Es sei leicht, ein Baby gern zu haben. Dass in diesem Menschen Gott selbst aber sich ausspreche, Gottes lebendiges Wort hier menschgeworden begegne, hätten die Zeitgenossen Jesu mehr und mehr realisieren dürfen — durch die Vollmacht seiner Verkündigung und seines Wirkens. Zum Abschluss richtete der Bischof ein Wort an die Gläubigen: “Glauben wir, dass der, der gesagt hat ‚Es werde Licht’, auch in unsere Herzen sprechen kann: ‚Es werde Licht’, und dass seine Worte uns heilen können?” Und er lud die Festgemeinde dazu ein, das göttliche Wort nicht nur zu hören, sondern es im Herzen aufzunehmen und im Alltag sichtbar werden zu lassen.
Sprich nur ein Wort! - Haben wir Glauben dafür?
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Stephanietag
Dass ein öffentliches Bekenntnis zu Gott den Hass anderer auf sich ziehen könne, darüber sprach Bischof Stefan Oster in der Predigt am Stephanitag, dem Namenstag des Heiligen Stephanus, der als Märtyrer starb. Auf die Frage, warum Hass gegen Jesus und all diejenigen aufkomme, die ihm nachfolgten, verwies der Bischof auf Platons Buch „Politeia“. In diesem Werk gehe es um die große Frage nach der Gerechtigkeit und wie diese in einem möglichst idealen Staat verwirklicht werden könne. Dieses berühmte Werk Platons sei bereits 400 Jahre vor dem historischen Karfreitag verfasst worden, betonte Oster. Darin heiße es, dass der Mensch nur darauf aus sei, Macht und Ansehen zu haben. Böse Taten würden verboten, und Menschen täten so, als ob sie gerechter wären, seien es aber vom Herzen her nicht, erklärte der Bischof. Platon stelle schon damals die Frage, was wäre, wenn einer käme, der nicht nur gerecht scheinen, sondern wirklich gerecht sein wolle. Die Antwort Platons sei deutlich: Er wäre permanent ein lebendiger Vorwurf an die anderen. Deswegen würde man irgendwann alles Mögliche gegen ihn vorbringen, ihn quälen und foltern und am Ende kreuzigen. Bischof Oster mahnte die Gläubigen, dass es nicht gelinge, ein wahrhaftiger und liebender Mensch zu werden, indem man sich Ansehen und Macht verschaffe oder sich mit Christentum dekoriere. Jesus wolle das Herz der Menschen verändern. Er wolle, dass sie neu würden, weil sie ihn kennten, an ihn glaubten und ihn liebten. So wolle er sie zu gerechteren Menschen machen. Zum Abschluss stellte Bischof Oster die persönliche Frage, ob sie sich zu Jesus nur bekennen würden, solange er romantisch in der Krippe liege und ein kleines Baby sei, oder ob sie auch dann noch Nachfolger seien, wenn es ernst werde. Jesus sei der eigentliche Weg in die größere Freude und das größere Glück, auch wenn es die Menschen etwas koste.
Über Weihnachten, die Menschenfurcht und das Martyrium
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Musikalische Gestaltung
Die musikalische Gestaltung der Weihnachtsfeiertage lag in den Händen des Domchors, des Domorchesters und Solisten. Unter anderem wurden die Pastoralmessen früherer Domkapellmeister aufgeführt. In der Christmette erklang die Passauer Pastoralmesse von Gerhard Merkl (1961 – 2016), der von 2000 bis 2016 Domkapellmeister war. Im Pontifikalamt am ersten Feiertag wurde die Missa Pastoritia von Johann Joseph Friebert (1724 – 1799) aufgeführt, dessen 300. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird.