Junge Pilgerinnen und Pilger aus aller Welt, darunter 2.300 aus Deutschland, sind nach den Tagen der Begegnung in Panama-Stadt angekommen. Dort nehmen sie bis 27. Januar 2019 am XXXIV. Weltjugendtags teil. Ab dem 23. Januar wird auch Papst Franziskus vor Ort sein. Im Gepäck haben die Jugendlichen Erlebnisse von Glaubensgemeinschaft, überwältigender Freude und Freundschaft aus den Tagen der Begegnung, wo sie überwiegend in Familien untergebracht waren. Der Passauer Bischof Dr. Stefan Oster SDB ist als deutscher Jugendbischof bei dem Glaubensfest dabei.
Dienstag, 21. Januar 2019
„Das ist tatsächlich ein historisches Ereignis“, sagte der deutsche Botschafter in Panama Stadt beim Antrittsbesuch der deutschen Delegation. Noch nie in seiner ganzen Geschichte habe es in Panama ein Fest eines solchen Ausmaßes gegeben. Panama hat sich vorbereitet. Für den Präsidenten des Landes, Juan Carlos Varela, hat der Weltjugendtag zum Ende seiner Amtszeit oberste Priorität. 40 staatliche Organisationen und ausländische Botschaften sind in die Vorbereitungen involviert. Man ergriff bauliche Maßnahmen, erweiterte die U‑Bahn-Linien. Die Strafen für Diebstahl wurden auf drastische 18 Jahre erhöht. Rund 30.000 Sicherheitsleute sind im Einsatz, Straßensperren wurden aufgestellt. Überall grüßen Plakate mit Papst Franziskus und dem Weltjugendtagslogo von Laternenpfählen und Hauswänden und heißen die Pilger willkommen, auf den großen Bühnen finden erste Sound-Checks statt.
Dass Panama Stadt vor einem Jahr noch anders aussah, betonte auf der Auftakt-Pressekonferenz der Geschäftsführer des Lateinamerikahilfswerks Adveniat, Stephan Jentgens. Er kritisierte, dass zum Beispiel obdachlose Menschen von den Gehwegen eingesammelt und in Camps jenseits des Kanals gebracht worden seien. Durch die Teilnahme am Vorprogramm des Weltjugendtags, hatten die jungen Pilger trotzdem die Gelegenheit, ungeschminkte Wirklichkeiten des kleinen mittelamerikanischen Landes kennenzulernen. „Man muss nicht viel haben, um Menschen willkommen zu heißen“, fasste Jentgens die begeisterten Berichte von den Tagen der Begegnung zusammen. Die Pilgerinnen Lisa-Marie aus dem Erzbistum Paderborn und Corinna aus dem Erzbistum Köln erzählten davon, wie herzlich sie in ihren Gastfamilien empfangen worden waren – „mit Konfettikanonen, Tänzen und lateinamerikanischen Liedern“, sagten sie. „Die Stimmung war bombastisch.“
Bischof Stefan Oster erklärte in seinem Statement auf der Pressekonferenz, wie wichtig es für junge Menschen sei, solche Events von der Kirche besuchen zu dürfen. „Hauptprotagonisten dieses Festes sind nicht wir Bischöfe, sondern die jungen Menschen“, sagte er. Sie seien nicht bloße Kulisse für einen Papstbesuch, sondern könnten auf einzigartige Weise die Tiefe und Schönheit des Glaubens erleben. Er freue sich auf die Kernelemente des Weltjugendtags: die Katecheseveranstaltungen mit Heiliger Messe und Sakrament der Versöhnung. „Da hoffe ich auch, meine Passauer zu treffen – und freue mich auf viele gute Begegnungen.“
Text und Bilder: Anna Hofmeister