Bischof Stefan ging in seiner Predigt auf die Losung des Diözesanen Seniorentags „Einheit in Vielfalt“ aus dem Johannesevangelium ein und betonte, dass wir alle Geschwister seien. Trotz der unterschiedlichen Weltanschauungen und der daraus resultierenden Meinungsverschiedenheiten. Er verwies dabei auch auf die Enzyklika „Frattelli tutti“ von Papst Franziskus, die genau diese Gemeinsamkeit vor Gottes Gegenwart hervorhebt.
Vor allem im Hinblick auf die vielen Herausforderungen in der Welt müsse man sich dies immer wieder vor Augen führen. „Wir haben gerade so viele Krisen die uns gewissermaßen auseinandertreiben“, so Bischof Stefan. Die noch immer andauernde Pandemie, die ganze Familien in der Impf-Frage auseinandergerissen hätte, dazu die Klimakrise bei der sich ebenfalls wieder Leugner und radikale Kräfte bekämpfen würden. Und auch innerkirchlich gäbe es „die große Debatte zwischen sogenannten Progressiven und Konservativen“.
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„Unser Gott ist ein Gott der Einheit — wir alle sind Geschwister.”
Die alles entscheidende Frage sei deshalb, wie in Anbetracht all dieser Disharmonie Einheit überhaupt möglich sei. „Es geht nicht darum, dass Menschen nicht verschiedene Meinungen haben dürfen, aber wir alle kennen in uns eine Haltung, die den anderen verachtet, ablehnt, zum Feind macht. Wir spüren das in unserer Gesellschaft“, so der Bischof. Und das sei etwas was wir Sünde nennen dürfen, denn das Wort Sünde und „sondern“ also „absondern“ hätten nicht nur zufällig denselben Wortstamm.
Wenn wir lernen vergebende Liebe zu leben, dann wären wir Christinnen und Christen an denen man erkennen könne, dass wir in Jesus Christus eins sind, „dass wir Geschwister sind trotz allem und dass wir von dort in den Frieden finden“, so Bischof Stefan.
Hier können Sie sich die Predigt anhören:
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Für die wundervolle musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten der Frauensingkreis aus Waldkirchen, in Begleitung von Anna Falkner an der Zither und unter der Leitung von Maria Steininger. Der Organist Alexander Stöhr vollendete zusammen mit Hans Draxinger an der Trompete den besonderen Hörgenuss.
Am Ende des Pontifikalgottesdienstes erhielten alle Seniorinnen und Senioren beim Kirchenausgang ein kleines Kreuz der Künstlerin Anne Fischer aus Offenburg, als kleines Andenken an die gemeinsame Feierlichkeit.
Wegen der prekären finanziellen Lage vieler Senioren im ländlichen Raum, welche sich durch die Corona-Pandemie und die Energie-Krise noch verschlimmerte, werden alle Einnahmen der Gottesdienstkollekte an den gemeinnützigen Verein „LichtBlick Seniorenhilfe e.V.“ aus Deggendorf gespendet.
„Der Weltseniorentag soll die Wertschätzung für die ältere Generation fördern, gerade weil die Älteren einen immer größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung haben.”
Die Leiterin des Seniorenreferats, Theresia Hofbauer war mit ihrem Team um Regina Roßmadl und Christa Lindinger sehr glücklich über den gelungenen Weltseniorentag, der nun bereits zum fünften Mal stattfand. Der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Weltseniorentag soll die Wertschätzung für die ältere Generation fördern, gerade weil die Älteren einen immer größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung haben“, so die Leiterin des Seniorenreferats. Vor allem freute sich Theresia Hofbauer über die vielen Seniorinnen und Senioren, die trotz der noch tiefsitzenden Verunsicherung durch die Corona-Pandemie sogar aus weit entfernten Pfarrverbänden innerhalb des Bistums nach Waldkirchen reisten.
Als krönenden Abschluss gab es nach der Messfeier im Waldkirchner Bürgerhaus bei Kaffee, Gebäck und Häppchen die Gelegenheit zu einer persönlichen Begegnung mit Bischof Stefan und dem Bürgermeister Heinz Pollack.