Beim Stichwort Taufe denken die meisten an ein kleines Baby, das neu in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen wird. Doch auch Erwachsene entscheiden sich zu diesem Schritt. Insgesamt acht Bewerber haben am Sonntag im Rahmen einer Feierstunde im Passauer Dom die Zulassung zur Erwachsenentaufe erbeten.
Sie kommen aus ganz verschiedenen Ecken des Bistums: In Eichendorf, Regen, Bad Griesbach, Zwiesel und Hauzenberg werden heuer in der Osternacht erwachsene Bewerber getauft. Die Gründe, aus denen sie sich zu dem Schritt entschlossen haben, sind vielfältig. Viele wurden in kommunistischen Staaten geboren und haben deshalb die Taufe nicht empfangen. Einige haben schon lange gespürt, dass es sie zu Gott hinzieht. Sie wissen teils seit ihrer Kindheit, dass sie Jesus besser kennenlernen und tiefer in die Gemeinschaft hineinwachsen wollen. Bei anderen war ein besonderes Lebensereignis der Auslöser, sich zu dem wichtigen Schritt zu entscheiden: die Geburt des Kindes, die Hochzeit, der Umzug in ein anderes Land, eine schwere Krankheit… Jeder der Bewerber bringt seine ganz eigene Glaubensbiographie mit, an der sich auch die Taufvorbereitung ausrichtet. Msgr. Dr. Hans Bauernfeind, der Bischof Oster bei der Zulassungsfeier vertrat, ließ sich von den Bewerbern noch einmal ihren Wunsch, das Taufsakrament zu empfangen, bestätigen. Im Anschluss salbte er jedem von ihnen mit dem Katechumenenöl die Hände, verbunden mit der Bitte, dass Gott sie auf ihrem Weg der Vorbereitung begleiten, ihren Glauben vertiefen und sie mit frohem Herz in der Mitte der kirchlichen Gemeinschaft ankommen lassen möge. Nach der Feier im Dom fand für die Taufbewerber und ihre Begleiter ein kleiner Stehempfang statt, bei dem die Bewerber auch Bischof Dr. Stefan Oster kennenlernen konnten. Dieser ließ sich von vielen erzählen, wie sie zum Glauben gefunden haben und war sehr beeindruckt von ihren lebendigen Glaubenszeugnissen.
Text und Fotos: Barbara Osdarty