Am Faschingsdienstag sind der Hohenauer Altbürgermeister und Malteser Kreisbeauftragte Eduard Schmid, Walter Mayer und Johann Seidl mit einem Lkw der Malteser zum Hilfsgütertransport nach Toszek, der polnischen Partnerstadt von Hohenau, gestartet. Am vergangenen Donnerstagnachmittag sind sie wieder wohlbehalten zu Hause angekommen.
Viel haben sie in diesen drei Tagen erlebt. Schönes und auch Dinge, die unter die Haut gehen. „Wir waren siebeneinhalb Stunden unterwegs. Sowohl Hin‑, als auch Rückfahrt sind sehr gut verlaufen“, berichtet Eduard Schmid. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine seien hier deutlich zu spüren: „In Polen ist jede zweite Tankstelle auf der Autobahn geschlossen. Der Kraftstoff ist rationiert. Es dürfen nur 50 Liter getankt werden.“
Als die Drei um 22.30 Uhr in Toszek angekommen sind, wurden sie am Stadtplatz schon erwartet und Bürgermeister Gregor Kupczyk lud sie zum Essen ein. „Dann fuhren wir zu der Unterkunft, in der wir schon seit 20 Jahren übernachten, wenn wir in Toszek sind“, so Eduard Schmid weiter. Am nächsten Tag empfing der Vizebürgermeister die Gäste und dann ging es zum Lager, in dem die Feldbetten, Decken und Oberbetten aus Deutschland ausgeladen wurden. „Da kamen von einer Firma ein Stapler mit drei Mann und einem Hubwagen. Sie haben sich sehr gefreut und im Nu war alles abgeladen“, sagt Eduard Schmid, der bei dem Besuch, ebenso wie seine beiden Mitfahrer, viele gute alte Bekannte getroffen hat.
Dabei erfuhren die Helfer aus dem Bayerischen Wald auch, dass kurz zuvor zwei Familien aus der Ukraine mit einem Kleinbus von der ungarischen Grenze abgeholt und nach Toszek gebracht wurden. „Die waren fix und fertig“, hätten ihre Gastgeber berichtet. Und. Wie es an der Grenze zugehe, sei „brutal.“
Im ganzen Ort herrschen eine sehr große Hilfsbereitschaft und ein ebensolcher Zusammenhalt, betont Eduard Schmid. „In Toszek werden 188 Familien aufgenommen. Wenn man sieht, wie klein die Häuser sind, ist das schon beeindruckend. Die Schwester des Bürgermeisters hat uns gesagt, dass sie ein komplettes Haus für die Flüchtlinge zur Verfügung stellt.“ In der Stadt gibt es eine große Gärtnerei mit 80 Beschäftigten. „90 Prozent von ihnen sind Ukrainer und diese versuchen, ihre Verwandten herzuholen. Der Inhaber hat versprochen, dass die Frauen, die kommen, bei ihm arbeiten können“, so Eduard Schmid weiter.
Und noch etwas haben ihm seine Gastgeber vermittelt. Dass die Flüchtlinge arbeiten und ihren Unterhalt selbst bestreiten wollen.“ „Sie wollen nicht zur Last fallen“, sagten ihm die Toszeker. „Das war sehr beeindruckend. Das hat mir sehr gefallen“, sagt Eduard Schmid.
Auch das hat den Altbürgermeister sehr beeindruckt: „Als wir unsere Unterkunft bezahlen wollten, sagte die Vermieterin: ‚Ihr braucht nichts zu bezahlen. Wir wollen auch unseren Teil beitragen.‘“
Alle Einwohner würden mithelfen und ihre Solidarität zeigen: „Im Rathaus hängt neben der polnischen Fahne auch die Ukrainische. Der Bürgermeister trägt ein Schild, auf dem steht: ‚Solidarität mit der Ukraine‘,“ nennt er zwei Beispiele. Aber er hat auch noch etwas anderes bemerkt: „Die Toszeker haben Angst. Die Stimmung ist sehr gedrückt.“
Spendenkonto:
Die Malteser sind Mitglied der „Aktion Deutschland hilft“ und rufen dringend zu Spenden für die Menschen aus der Ukraine auf:
Malteser Hilfsdienst e. V.:
IBAN: DE10 3706 0120 1201 2000 12
S.W.I.F.T.: GENODED 1PA7
Stichwort: “Ukraine-Hilfe“ oder
www.malteser-passau.de
Text: Malteser Hilfsdienst e. V.