Ein Neuanfang in schwierigen Zeiten: Der Orden der Schwestern vom Heiligen Kreuz hat den Schritt gewagt und mit zwei Schwestern eine neue Niederlassung in Eging gegründet. Am Sonntag wurde dies gefeiert, den Gottesdienst zelebrierte Bischof Stefan in der Pfarrkirche Eging. Er ließ es sich nicht nehmen, seiner ehemalige WG-Mitbewohnerin Schwester Conrada und ihrer Mitschwester Schwester Elisabeth persönlich Glück und Segen zu wünschen. Von Gesine Hirtler-Rieger.
1844 wurde der Orden der Schwestern vom Heiligen Kreuz in der Schweiz gegründet. Wie lebendig er ist, zeigt die jüngste Niederlassung in Eging: „Wir sind zu zweit, aber wir werden gerne mehr“, sagte Schwester Elisabeth im Rahmen des Festgottesdienstes. Im renovierten Eginger Pfarrhaus hat die klösterliche Gemeinschaft ihre Wirkungsstätte und ihren Lebensort gefunden. Dort gibt es eine Kapelle für das Gebet, einen Gruppenraum für spirituelle Gespräche und Bibelkreise und sogar ein Gästezimmer für Frauen, die sich eine Auszeit gönnen wollen.
Herzlich luden die beiden Schwestern die Bevölkerung ein, diesen neuen Ort der spirituellen Begegnung zu nutzen. Sie sind dankbar, dass Dekan Johannes Graf ein offenes Ohr für ihr Gesuch hatte und dass sich in Eging entsprechende Räumlichkeiten fanden. Groß war die Hilfsbereitschaft, die Schwester Conrada, schon seit April in Eging, von den Menschen vor Ort erfuhr. Trotz der Restriktionen in Zeiten der Pandemie halfen ihr vor allem Marianne Döttl und Maria Kölbl tatkräftig, so die Klosterschwester. „So eine freundliche Aufnahme ist nicht selbstverständlich“, stellte auch Provinzleiterin Schwester Marika aus Altötting fest, die dem Orden vorsteht. Sie war mit einer Abordnung von Mitschwestern zur Feier gekommen.
Hören Sie hier die ganze Predigt von Bischof Dr. Stefan Oster SDB:
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„Begleiten Sie die beiden Schatzsucherinnen auf der Suche nach dem Schatz der Erkenntnis“, appellierte Bischof Stefan im Gottesdienst an die Gläubigen. Er kennt Schwester Conrada gut. Während ihrer Zeit in Passau lebte sie in einer Wohngemeinschaft mit ihm und anderen zusammen. „Sie hat eine sehr angenehme und harmonische Atmosphäre im Haus verbreitet“, sagte Bischof Stefan. Tagsüber arbeitete sie im Bischöflichen Ordinariat als Referentin für Exerzitien und Spiritualität, zu den Essens- und Gebetszeiten hielt sie Gemeinschaft mit ihm und den Mitbewohnern. „Sie war ein stabilisierender Faktor für mein Gebetsleben, ich gönne ihr den Neuanfang!“
Die Entscheidung, nach Eging zu gehen, hat sie gut durchdacht, sagte Schwester Conrada im Gespräch mit dem Vilshofener Anzeiger. „Ich wollte noch einmal hinaus zu den Menschen und dort etwas bewirken“, sagte die Ordensschwester, die Tatkraft und Begeisterung ausstrahlt: „Menschen im Glauben zu stärken ist mein Anliegen.“ Geboren und aufgewachsen ist sie in Weng, dem Ort, dem auch Bruder Konrad entstammt. Ihre Mitschwester Elisabeth stammt aus der Oberpfalz und ist Erzieherin im Kindergarten. Sie würde gerne wieder mit Kindern arbeiten.
Herzlich willkommen hießen auch Dekan Johannes Graf sowie der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats die beiden Ordensfrauen. Unter der Leitung von Roland Rimbeck begleiteten Chor und Männergesangsverein den Gottesdienst und den anschließenden Empfang im Pfarrheim musikalisch. Nach dem Gottesdienst segnete Bischof Stefan das renovierte Pfarrhaus.