Passau Dom Stephansdom im Nebel Bild: Wolfgang Bayer

Aufarbeitungsstudie

Veröffentlichung der wissenschaftlichen Studie zu sexuellem Missbrauch und körperlicher Gewalt im Bistum Passau (1945-2020).

Vor­aus­sicht­lich im Som­mer die­ses Jah­res wird eine geschichts­wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chung zur Auf­ar­bei­tung sexu­el­len Miss­brauch im Bis­tums Pas­sau veröffentlicht.

Auf­trag­ge­ber war die unab­hän­gi­ge Kom­mis­si­on zur Auf­ar­bei­tung sexu­el­lem Miss­brauchs im Bis­tum Pas­sau (unab­hän­gi­ge Aufarbeitungskommission).

Das For­schungs­vor­ha­ben ist an der Uni­ver­si­tät Pas­sau ange­sie­delt. Haupt­ver­ant­wort­li­che Lei­tung hat Prof. Dr. Marc von Knorring.

Auf die­ser Sei­te stel­len wir Ihnen bereits im Vor­feld der Ver­öf­fent­li­chung Infor­ma­tio­nen zur Verfügung.

Fragen und Antworten zur wissenschaftlichen Studie

1. Wer hat die wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben?

Die Stu­die wur­de von der Unab­hän­gi­gen Kom­mis­si­on zur Auf­ar­bei­tung sexu­el­len Miss­brauchs an Kin­dern und Jugend­li­chen im Bis­tum Pas­sau (Unab­hän­gi­ge Auf­ar­bei­tungs­kom­mis­si­on) in Auf­trag gegeben.

2. Was ist Gegenstand der wissenschaftlichen Studie?

Die his­to­risch-wis­sen­schaft­li­che Stu­die mit dem The­ma Sexu­el­ler Miss­brauch von min­der­jäh­ri­gen Schutz­be­foh­le­nen durch katho­li­sche Kle­ri­ker im Bis­tum Pas­sau 19452020. Aus­maß und Umstän­de – Reak­tio­nen und Hand­ha­bung sei­tens Kir­che, Öffent­lich­keit und sozia­lem Umfeld der Betrof­fe­nen“ (Arbeits­ti­tel) ent­steht an der Uni­ver­si­tät Pas­sau unter Lei­tung von Pro­fes­sor Dr. Marc von Knor­ring. Sie folgt in ihrer Kon­zen­tra­ti­on auf die Kle­ri­ker dem Vor­bild der MHG­Stu­die von 2018 und wei­te­rer Ein­zel­stu­di­en deut­scher Bis­tü­mer. Die Stu­die wird 2025 veröffentlicht.

3. Was beinhaltet die wissenschaftliche Studie?

Die Stu­die will Aus­maß und Umstän­de sexu­el­ler Gewalt durch Kle­ri­ker im Bis­tum Pas­sau sowie Reak­tio­nen und Hand­ha­bung sei­tens der Kir­che, der Öffent­lich­keit und des sozia­len Umfelds unter­su­chen. Ziel ist es, ein mög­lichst dif­fe­ren­zier­tes Bild der Gescheh­nis­se seit Kriegs­en­de 1945 zu erar­bei­ten und zu ver­ste­hen, wie es zu sexua­li­sier­ter Gewalt hat kom­men können.

4. Wie ist das Bistum Passau an der wissenschaftlichen Studie beteiligt?

Aus­drück­lich fest­ge­legt ist in einem zwi­schen dem Bischöf­li­chen Stuhl“, der Unab­hän­gi­gen Auf­ar­bei­tungs­kom­mis­si­on und der Uni­ver­si­tät Pas­sau geschlos­se­nen Ver­trag, dass das Bis­tum Pas­sau die Finan­zie­rung der Stu­die über­nimmt, dar­über hin­aus jedoch kei­ner­lei Anteil an der inhalt­li­chen Aus­rich­tung, der Orga­ni­sa­ti­on, der For­schungs­ar­beit, der Prä­sen­ta­ti­on der Ergeb­nis­se und der Publi­ka­ti­on hat.

5. Was kostet die Studie und aus welchen Mitteln wird sie bezahlt?

Die Kir­che von Pas­sau trägt nach Maß­ga­be der Gemein­sa­men Erklä­rung (GE)“ in vol­lem Umfang die Kos­ten der Erstel­lung. Der Diö­ze­san­ver­mö­gens­ver­wal­tungs­rat hat der Finan­zie­rung der Stu­die aus dem Ver­mö­gen des Bischöf­li­chen Stuhls“ des Bis­tums Pas­sau zuge­stimmt. Ent­spre­chend des vor­ge­leg­ten Finan­zie­rungs­plans belau­fen sich die Kos­ten auf 614.000,00 Euro. Es wer­den dafür kei­ne Kir­chen­steu­er­mit­tel verwendet.

6. Wie wird die Unabhängigkeit der wissenschaftlichen Studie gewährleistet?

Das Bis­tum Pas­sau zahlt die Stu­die. Sie hat­te kei­nen Ein­fluss auf die Aus­wahl des For­schungs­teams, das The­ma und die Erstel­lung der Stu­die. Es wird auch nicht in die Vor­be­rei­tun­gen der Prä­sen­ta­ti­on und der Publi­ka­ti­on einbezogen.

7. Wie wurde sichergestellt, dass die Forschenden einen uneingeschränkten Zugang zu den Quellen erhielten?

Das Bis­tum Pas­sau hat sich gegen­über dem For­scher­team ver­pflich­tet, alle ver­füg­ba­ren Quel­len offen­zu­le­gen und einen unein­ge­schränk­ten Zugang zu gewäh­ren. Nur so konn­te das Team eine his­to­ri­sche Syn­the­se des Gesche­hens im Bis­tum Pas­sau auf einem mög­lichst soli­den Quel­len­fun­da­ment erar­bei­ten. Das For­schungs­team wie­der­um ver­pflich­te­te sich, auf die Ein­hal­tung gel­ten­der Bestim­mun­gen zu Daten­schutz- und Per­sön­lich­keits­rech­ten zu achten.

8. Wie bereitet sich das Bistum Passau auf die Veröffentlichung der wissenschaftlichen Studie vor?

Im Juli 2024 wur­de im Bis­tum die Diö­ze­sa­ne Arbeits­grup­pe zur Vor­be­rei­tung der Ver­öf­fent­li­chung der Miss­brauchs­stu­die“ gegrün­det. Sie wird vom Gene­ral­vi­kar gelei­tet. Ziel ist es, die Betrof­fe­nen, Gläu­bi­gen und Mit­ar­bei­ten­den des Bis­tums durch ver­schie­de­ne Maß­nah­men auf die Ver­öf­fent­li­chung hin zu sen­si­bi­li­sie­ren, vor­zu­be­rei­ten bzw. zu beglei­ten sowie Hil­fe und Infor­ma­tio­nen anzubieten.

Handreichung im Vorfeld der Publikation

Passau Dom Stephansdom im Nebel
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Handreichung Studie

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